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Theater bewegen: Zwischen Medien und Zeiten

Theater bewegen: Zwischen Medien und Zeiten

»Assemblage. 60 Jahre Literatur intermedial«

»Theater bewegen: Zwischen Medien und Zeiten« erkundet Verflechtungen von Literatur und Theater in und mit der Zeit. Ausgangspunkt der Sektion ist die Theater-gastspiel-Reihe »Modernes Theater auf kleinen Bühnen«. Organisiert vom LCB, präsentierten im Winter 1964/65 jede Mittwochnacht Gruppen aus Rom, London, Prag oder New York ihre neuesten Inszenierungen in Berlin, etwa das Living Theatre »The Brig« von Kenneth H. Brown. Wir dokumentieren dieses intermediale Ereignis anhand von Archivmaterial. In einem Vortrag beleuchtet der Theaterwissenschaftler Matthias Warstat zudem Öffnungsbewegungen der Berliner Theaterlandschaft seit den 1960er Jahren. Höhepunkt der Sektion – und Grand Finale des Festivals – ist die Aufführung von »La masa pegajosa que se proclama mundo« / »Die klebrige Masse, die sich Welt nennt«, einer eigens für das Festival entwickelten Inszenierung von Sabina Aldana und Laura Uribe, einem Künstlerinnenduo aus Mexiko, in Kooperation mit dem Theaterautor Mazlum Nergiz. Abschließend diskutieren internationale Theaterschaffende auf einem Podium, wie Theater und Literatur im Zusammenspiel Erfahrungen von Zeit gestalten.



Ausstellung im Büffetraum
»Modernes Theater auf kleinen Bühnen, 1964/65« Dokumentation der Theatergastspiel-Reihe mit Theaterfotografien von Renate von Mangoldt, Archivalien und Filmausschnitten.



Sabina Aldana
, geboren 1987 in Kolumbien, ist Bühnendesignerin. Sie studierte Bildende Kunst in Buenos Aires und ging 2016 nach Mexiko-Stadt. Ihr Stück »COSTUMES TO AVOID DISAPPEARANCE« (2022), ist eine Bühneninstallation die sich mit dem Verschwinden von Menschen in Mexiko auseinandersetzt. Gemeinsam mit Laura Uribe bildet sie das Künstler∙innenduo L.A.S. [Laboratorio de Artistas Sostenibles] / L.A.S. [Laboratory of Sustainable Artists]. Für das Festival »Assemblage« wird sie gemeinsam mit Laura Uribe und Mazlum Nergiz »Die klebrige Masse, die sich Welt nennt« entwickeln.

Peter Dietze arbeitet für das TOLEDO-Programm des Deutschen Übersetzerfonds und das Literarische Colloquium Berlin. Am LCB ist er u.a. für das Web-Residenz-Projekt »Villa of One’s Own« sowie die Diskursreihe »GEGEN//ÜBER« zuständig. Gemeinsam mit Laura Ott leitet er dort das internationale Dramatiker∙innenlabor, eine international agierende Schreibwerkstatt zur Entwicklung dramatischer Texte.

Regine Ehleiter, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, ist Postdoktorandin am Exzellenzcluster 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« und wissenschaftliche Koordinatorin des Festivals »Assemblage Berlin« sowie Kuratorin für zeitgenössische Kunst. Forschungsschwerpunkte: Transnationale Ausstellungsgeschichte, Konzeptualismus, Künstler∙innenpublikationen.

Florian Höllerer leitet das Literarische Colloquium Berlin.

Oliver Frljić, geboren 1976 in Bosnien-Herzegowina, ist Regisseur, Autor, Schauspieler und Theoretiker. 2014 bis 2016 war er Intendant des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka. Aus Protest gegen die kroatische Kulturpolitik gab er im Frühjahr 2016 seinen Rücktritt bekannt.
Seit der Spielzeit 2019/2020 ist er Hausregisseur am Maxim Gorki Theater. Im April 2022 startete er mit »DANTONS TOD / IPHIGENIE« eine Kriegstrilogie mit »MUTTER COURAGE UND IHRE KINDER« von Bertolt Brecht als zweitem Teil und einer Arbeit zu Texten von Heiner Müller als Abschluss. Seit der Spielzeit 22/23 ist Frljić Künstlerischer Co-Leiter.

Torsten Jost, Theaterwissenschaftler, ist Postdoktorand und Academic Coordinator am Exzellenzcluster 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective«. Forschungsschwerpunkte: Gertrude Stein Forschung, Verflechtungen von Theaterkulturen, Praktiken und Theorien des Zuschauens.

Mazlum Nergiz schreibt Prosa, Essays, Drehbücher und Theaterstücke. Im Sommer 2021 stellte er im Rahmen des Festivals »komm in den totgesagten park und schau: Cruising als kulturelle Praxis« am Literarischen Colloquium Berlin das Stück »Drift« in einer szenischen Lesung vor. Das Theaterstück »Coma« wurde 2022 am Schauspielhaus Wien uraufgeführt. Er erhielt das Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats und wird im Sommer 2023 als Hausgast im LCB wohnen und arbeiten.

Laura Ott ist Literaturvermittlerin am Literarischen Colloquium Berlin. Sie betreut dort das Gästehaus, das Stipendiat∙innen aus aller Welt beherbergt. Gemeinsam mit Peter Dietze leitet sie das internationale Dramatiker∙innenlabor, eine international agierende Schreibwerkstatt zur Entwicklung dramatischer Texte.

Laura Uribe, geboren 1984, ist Autorin, Theaterregisseurin und Performerin. 2019 bis 2021 war sie Teilnehmerin des internationalen Dramatiker∙innenlabors »Out of Sight« am Literarischen Colloquium Berlin. Ihr während dieser Werkstatt entstandenes Stück »Campo«, das sich mit dem Verschwinden von Menschen in Mexiko befasst, wurde 2021 am Maxim Gorki Theater uraufgeführt. Gemeinsam mit Sabina Aldana bildet sie das Künstler∙innenduo L.A.S. [Laboratorio de Artistas Sostenibles] / L.A.S. [Laboratory of Sustainable Artists].

Matthias Warstat ist Professor für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin sowie gemeinsam mit Karin Gludovatz Moderator der Research Area 2 »Travelling Matters« des Exzellenzclusters 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective«. Seine Forschungsschwerpunkte sind Theater und Migration, Theatralität der Gesellschaft, Theatergeschichte der Moderne.

Konzeption: Peter Dietze, Regine Ehleiter, Florian Höllerer, Torsten Jost, Laura Ott, Matthias Warstat

Zum gesamten Festivalprogramm



LL Laute Literatur
OL Optische Literatur
TB Theater bewegen
VOOO Villa Of One’s Own
WHEB What Happened to the End of Books
Ausstellung LCB-Editionen, 1968-89 – eine Re-Lektüre


Laboratorio de Artistas Sostenibles

Sabina Aldana © Laboratorio de Artistas Sostenibles

Sabina Aldana

Laura Uribe © Laboratorio de Artistas Sostenibles

Laura Uribe

Programmheft zur Reihe »Modernes Theater auf kleinen Bühnen«, Typografie Christian Chruxin

Theatrale Intervention © Sabina Aldana

Matthias Warstat © Erika Borbély Hansen 2016

»Modernes Theater auf Kleinen Bühnen«

»Modernes Theater auf Kleinen Bühnen«, 1964 © Renate von Mangoldt

»Modernes Theater auf Kleinen Bühnen«, Walter Höllerer und Ubu Roi, 1964 © Renate von Mangoldt

Cover »Modernes Theater auf Kleinen Bühnen«

Cover »Modernes Theater auf Kleinen Bühnen«

»Assemblage Berlin. 60 Jahre Literatur intermedial. 60 Years of Intermediality in Literature« ist eine Kooperation des Exzellenzclusters »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« und des Literarischen Colloquiums Berlin.

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