LCB
»LCB-Editionen, 1968-89 – eine Re-Lektüre«

»LCB-Editionen, 1968-89 – eine Re-Lektüre«

Im Rahmen von »Assemblage Berlin. 60 Jahre Literatur intermedial«

Künstler∙innen: Samuel Bich, Ittrium Coey, Dana Lorenz, Renate von Mangoldt, John McDowall, Elfi Seidel, Sophie Thun
Kuratorin: Regine Ehleiter
Ausstellungsarchitektur: Till Gathmann unter Mitarbeit von Peter Dietze

In der Reihe »LCB-Editionen« veröffentlichte das Literarische Colloquium Berlin zwischen 1968 und 1989 knapp 100 Bände mit kürzeren Texten eines im Laufe der Jahre zunehmend internationalen Autor·innenkreises. Ab 1974 erfolgte die Herausgabe der Bände in Kooperation mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Um den Reihencharakter zum Ausdruck zu bringen, wurde auf jedem Umschlag ein Porträt der Autor·innen abgedruckt. Gestaltet wurde die Reihe 1968 von den Grafikern Sellmer & York in Zusammenarbeit mit der Fotografin Renate von Mangoldt. Die Ausstellung »LCB-Editionen 1968-89 – eine Re-Lektüre« widmet sich dieser für die Berliner Literaturszene der Nachkriegszeit prägenden Publikationsreihe und unterzieht sie, aus Anlass des 60-jährigen Bestehens des LCB, einer Neubetrachtung. Sie lässt Fragen und Erkenntnisse des Exzellenzclusters »Temporal Communities« der Freien Universität Berlin und des dort angesiedelten Projekts »Writing Berlin« mit neuen Beiträgen zeitgenössischer Künstler·innen in Dialog treten. Ausgewählte Dokumente aus dem Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg, dem Archiv des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und dem Fotoarchiv von Renate von Mangoldt am LCB ergänzen die Präsentation.



Die Ausstellung ist bis zum 30. Oktober 2023 zu sehen. Wir bitten um telefonische Voranmeldung unter 030-8169960.


 

Sie haben die Möglichkeit, Samuel Bichs Buch »György Konrád, Gesicht und Maske (1978/1992/2023)« (325 Seiten, Verlag Yours sincerely, 24 Euro (regulär: 36 Euro)) und John McDowalls »All the readers« (40 Euro) käuflich zu erwerben. Bitte mailen Sie dazu an mail@lcb.de.

 


 

Ausführliche Informationen zum Download

 



Samuel Bich
studierte Kunst an der HGB Leipzig, der Glasgow School of Art und der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Er leitet den Kunstraum OxfordBerlin in Berlin-Wedding und betreibt den Verlag Yours sincerely. In seiner Praxis verhandelt Samuel Bich Strategien des Ausstellens und Publizierens an den Rändern von Institutionen und nimmt dabei Bezug auf Fragen der Geschichtsschreibung und Bildproduktion. Seine nächste Ausstellung findet im Oktober bei Scriptings in Berlin statt. www.yourssincerely.net

Dana Lorenz ist eine queere transdisziplinär arbeitende Künstler∙in. Innerhalb der künstlerischen Praxis befragt und forscht Dana, wie strukturell ausgeübte Repressionen auf queere und Frauen*Körper mit Arbeiter*innen-Klassenhintergrund im politischen, wie sozialen Kontext wirken und Widerständigkeiten ausgebildet werden. Skulpturale Installationen verweben Objekte, Fotografien, Texte und Klangcollagen zu einem interdisziplinären Fasziengewebe aus persönlichen Erfahrungen und »Ver_Körperungsprozessen«. Dana hat an der Hochschule für Grafik und Buchkunst künstlerische Fotografie studiert und lebt und arbeitet in Berlin. Neben kollaborativen fotografischen Langzeitprojekten (Asphalt, Steine, Scherben und Trakt IV) leitet sie seit 2016 die kuratorische Publikationsplattform Edizione Multicolore (gemeinsam mit Fine Bieler). www.danalorenz.de

Renate von Mangoldt wurde am 15. Dezember 1940 in Berlin geboren. Von 1964 bis 2000 arbeitete sie als fest angestellte Fotografin im Literarischen Colloquium Berlin. In dieser Zeit fotografierte sie auf vielen literarischen Veranstaltungen im In- und Ausland und wurde zur wichtigsten deutschen Autoren-Fotografin. Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen gehören: »Der weiße Hopfengarten« (1964), »Modernes Theater auf kleinen Bühnen« (1965), »Außerhalb der Saison« (1966), »Berlin – übern Damm und durch die Dörfer« (1977), »Berlin literarisch – 120 Autoren aus Ost und West« (1988), »Nachtrag zur S-Bahn« (2011), »Autoren-Fotografien 1964-2012« (2013) und »S-Bahn nach Arkadien – Das Literarische Colloquium Berlin« (2015). 2023 erscheint bei Steidl ihr neues Buch »Die Jahre – Doppelporträts«. Sie lebt und arbeitet in Berlin. www.renate-von-mangoldt.de

Wong May, who uses the pseudonym Ittrium Coey for her work as a painter, was born in 1944 in Chungking, China. She was brought up in Singapore by her mother Wang Mei Chuang, a classical Chinese poet, who taught school and wrote short stories. After graduating from the University of Singapore, she joined The Writers Workshop at the University of Iowa in 1966. Harcourt Brace & World brought out her first book of poetry, A Bad Girl’s Book of Animals, in 1969, followed by two other books, Reports and Superstitions, in 1972 and 1978. In 1972 she was a visiting writer at the Literarisches Colloquium Berlin and published the book Wannsee-Gedichte in the LCB-Editionen series (no. 37), with English translations by Nicholas Born. Dublin has been her home since 1978. In 2014, Octopus books published her book of poems Picasso’s Tears: Poems 1978-2013. For her most recent publication project, In the Same Light: 200 Tang Poems for Our Century (Carcanet Press, January 2022), a set of translations of classical Chinese poets, she was honored with the Windham-Campbell Prize for Poetry. Wong May paints under the name Ittrium Coey; her works have been shown in Grenoble (»Dead Woman Singing«, 2004) and Dublin (»Teaching Simone Weil to eat Pineapple«, 2007).

John McDowall is an artist and researcher whose work is principally in the medium of the book. The subject and locus of this aspect of his practice is the bibliographic in that it is concerned with the associative and physical properties of the book, investigating the nature of the temporality of self-reflexive dynamics as an underlying characteristic of its assimilation, work that often has its genesis in, and incorporates instances of literary fiction. Artists’ books are also the focus of diverse curatorial and commissioning projects, and are a central research topic. He is a Visiting Fellow at the School of Fine Art, History of Art and Cultural Studies, University of Leeds, and is joint coordinator, with Chris Taylor, of PAGES, a programme of artists’ book focused initiatives.

Elfi Seidel studierte bildende Kunst an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam sowie Künstlerische Forschung an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Den Haag. Ihre künstlerische Praxis umkreist die wechselhaften Bedeutungen und Bedeutungslosigkeiten von geschriebener und gesprochener Sprache. In Künstlerbüchern, Klanginstallationen und Bildeditionen erforscht sie die eigentümliche Schönheit, die Schrift und Klang jenseits von semantischer Klarheit entfalten können. Dabei geht es ihr um das Schaffen von Räumen der poetischen Mehrdeutigkeit und um das Hervorheben des Mystischen innerhalb des sprachlich Vertrauten. Ihre Arbeiten werden international gezeigt und befinden sich in zahlreichen Sammlungen, etwa in der Fondation Jan Michalski pour l’écriture et la littérature (Montricher), der mumok library (Wien), der Thomas J. Watson Library, The Metropolitan Museum of Art (New York) und dem Research Centre for Artists’ Publications, Weserburg Museum für Moderne Kunst (Bremen). www.elfiseidel.com

Sophie Thun (*1985) arbeitet vor allem mit Techniken der analogen Fotografie, ihren Räumen, Prozessen sowie Produktions- und Ausstellungsbedingungen. Aufgewachsen in Warschau, lebt sie seit 2010 in Wien. Sie hatte Einzel- und Duoausstellungen in der Secession Wien, Camera Austria Graz, Cukrarna Ljubljana, c/o Berlin, Kim? Contemporary Art Center Riga, Kunstverein Hildesheim, SOPHIE TAPPEINER Wien, Galeria Madragoa Lissabon, Galeria Raster Warschau, sowie Gruppenausstellungen im Museo MACRO Rom, Kunstforum Wien, Kunsthalle Bratislava, SMART Museum Chicago, Karma International Zürich, High Art Paris, Plecnik House Ljubljana, Galerie Charim Wien. Ihre Arbeiten befinden sich in den ständigen Sammlungen des Kunsthauses Bregenz, des Museums der Moderne Salzburg, des Landesmuseums Oberösterreich Linz, des Lentos Linz, des SMART Museum Chicago, der DZ Bank Kunstsammlung Frankfurt und der Sammlung Verbund, Wien. www.sophiethun.com

Regine Ehleiter, Postdoktorandin am EXC 2020 Temporal Communities, ist Kunst- und Kulturwissenschaftlerin mit Forschungs- und Arbeitsschwerpunkten in den Feldern transkulturelle Ausstellungsgeschichte, Konzeptualismus, Künstler∙innenpublikationen und zeitgenössische Fotografie. www.temporal-communities.de/people/ehleiter

15.06.23 – 30.10.23

 

Ort

Im Veranstaltungssaal des Literarischen Colloquiums Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin

Besichtigung

Die Ausstellung bis zum 30. Oktober 2023 zu sehen. Wir bitten um telefonische Voranmeldung unter 030-8169960.

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Renate von Mangoldt © Tobias Bohm

© Tobias Bohm

»Gesicht und Maske«, 2023, ortsspezifische Installation: Vinylfolie auf Glas, 12 Fenster. Foto © Till Cremer

Ausschnitt aus Gisela Kraft (1983): »Schwarzwild. Prosa«, LCB-Editionen 73 © Dana Lorenz

© Tobias Bohm. In der Mitte zu sehen: Samuel Bich, »György Konrád, Gesicht und Maske (1978/1992/2023)«, 2023, Künstlerbuch, 325 Seiten, Verlag Yours sincerely. Im LCB erhältlich: 24 Euro (regulär: 36 Euro).

All the readers, 2023 © John McDowall

© Tobias Bohm

Samuel Bich, »György Konrád, Gesicht und Maske (1978/1992/2023)«, 2023, Künstlerbuch, 325 Seiten, Verlag Yours sincerely. Im LCB erhältlich: 24 Euro (regulär: 36 Euro).

© Tobias Bohm

Dana Lorenz, Detail, »LCB-Edition 101«, 2023, Installation Vinylfolientext auf Silikon, 56 x 60 cm und 34 x 45 cm

Samuel Bich, »György Konrád, Gesicht und Maske (1978/1992/2023)«, 2023, Künstlerbuch, 325 Seiten, Verlag Yours sincerely. Im LCB erhältlich: 24 Euro (regulär: 36 Euro).

© Tobias Bohm

Renate von Mangoldt, »Idee des Sitzens – Zweiter Blick: Wong May, November 1973, György Konrád, Februar 1978; Sylvie Kumah, Juli 1979. Installation: Fine Art Print auf 390 g Canvas matt, Stoffbahnen à 250 x 90 cm.

Sophie Thun, »Double Release (Durchgang) #2«, 2017, C-Print und Fotogramm, 250 x 127 cm. Courtesy Sophie Thun und Galerie Sophie Tappeiner. Foto © Tobias Bohm

»Gesicht und Maske«, 2023, ortsspezifische Installation: Vinylfolie auf Glas, 12 Fenster. Foto © Tobias Bohm

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