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Übersetzen. Eine Utopie

Übersetzen. Eine Utopie

Antrittsvorlesung von Rosemarie Tietze zur August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung 2012/2013

Vortrag: Rosemarie Tietze
Begrüßung: Martin Gebhard (Landesvertretung Bayern), Thomas Brovot (Deutscher Übersetzerfonds) und Georg Witte (FU Berlin)

»Übersetzen. Eine Utopie« – unter diesen Titel stellt Rosemarie Tietze, diesjährige August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessorin für Poetik der Übersetzung am Peter-Szondi-Institut der FU Berlin, ihre Antrittsvorlesung. Die vom Deutschen Übersetzerfonds und der Freien Universität Berlin 2007 ins Leben gerufene Gastprofessur ist die erste Professur für Poetik der Übersetzung im deutschsprachigen Raum. Rosemarie Tietze gehört zu den profiliertesten Literaturübersetzerinnen in Deutschland. Sie wurde 1944 in Oberkirch/Schwarzwald geboren, studierte Theaterwissenschaft, Slawistik und Germanistik in Köln, Wien und München und hielt sich ein Jahr zu Forschungszwecken in Moskau auf. Seit 1972 ist sie freiberuflich tätig, zunächst in Wirtschaft und Wissenschaft, ab Ende der siebziger Jahre vor allem als Literaturübersetzerin. Mehr als zwanzig Jahre lehrte sie zudem am Münchner Sprachen- und Dolmetscherinstitut. Rosemarie Tietze war Initiatorin und von 1997-2009 Vorsitzende des Deutschen Übersetzerfonds, die hieraus hervorgegangene »Akademie der Übersetzungskunst« verdankt ihr entscheidende Impulse.

Rosemarie Tietzes übersetzerisches Oeuvre reicht von Dostojewski (»Der Großinquisitor«, 1981), Vladimir Nabokov, Boris Pasternak, Boris Schitkow und der Wiederentdeckung Gaito Gasdanow (»Das Phantom des Alexander Wolf«, 2012) bis zu Andrej Bitow, dem zentralen Autor ihrer Werkbiografie. Acht Titel dieses Autors, von »Das Licht der Toten« (1990) bis zur Neuübersetzung von »Das Puschkinhaus« (2007), übersetzte sie aus dem Russischen. In diesem Herbst erscheint der Roman »Der Symmetrielehrer« im Suhrkamp Verlag. Auf große Resonanz stieß zuletzt ihre »Anna Karenina«-Neuübersetzung, die zum Tolstoi-Jahr bei Hanser erschien (2009). Rosemarie Tietze wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, u.a. dem Stuttgarter Literaturpreis (1990), dem Johann-Heinrich-Voss-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (1995), dem Brücke Berlin Preis 2008, den sie gemeinsam mit Andrej Bitow erhielt, und dem Paul-Celan-Preis des Deutschen Literaturfonds (2010).

29.10.12

Montag

Ort

Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund · Behrenstrasse 21/22 · 10117 Berlin

Teilnehmer•innen

Georg Witte, Martin Gebhard, Thomas Brovot

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