Studio LCB: Joseph Conrad
Zum 100. Todestag im August 2024
Im Gespräch: Mirko Bonné, Ulrike Draesner und Daniel Göske
Moderation: Tobias Lehmkuhl
Wenige Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts üben bis heute so viel Einfluss aus wie Joseph Conrad. Sein »Herz der Finsternis« (1902) ist nicht nur zentraler literarischer Bezugspunkt in Hannah Arendts »Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft« (1951), der kurze Roman liegt als Folie unter Francis Ford Coppolas »Apocalypse Now« von 1979 und hat darüber hinaus zahlreiche Computerspiele inspiriert. Aber auch in »Lord Jim« (1900) und »Nostromo« (1904) geht es um die Effekte kolonialer und rassistischer Strukturen. Dass Conrad sich in »Der Geheimagent« (1907) als einer der Ersten mit der entscheidenden Rolle von Nachrichtendiensten in der Moderne auseinandergesetzt hat, ist da nur folgerichtig. Seine Aktualität, seine Stilkunst und die Frage, was den in der Ukraine geborenen, Englisch schreibenden Polen mit dem nahezu zeitgleich verstorbenen deutschsprachigen Prager Juden Franz Kafka verbindet, werden im Mittelpunkt dieses Studio LCB stehen.
Mit dem Moderator Tobias Lehmkuhl diskutieren der Autor und Conrad-Übersetzer Mirko Bonné, die Autorin Ulrike Draesner und der Anglist und Conrad-Spezialist Daniel Göske.
Sendetermine:
25. Mai 2024, 20.05 Uhr, Deutschlandfunk
26. Mai 2024, 0.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur