23.10.14
Donnerstag
Ort
Literarisches Colloquium Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin
Teilnehmer•innen
Denis Scheck, Iris Radisch, Reiner Stach, Rüdiger Safranski
Lesung: Reiner Stach
Gesprächspartner: Iris Radisch und Rüdiger Safranski
Moderation: Denis Scheck
Als ehemaliger Marathonläufer ist Reiner Stach auch als Kafka-Biograph auf die Langstrecke abonniert: mit »Kafka. Die frühen Jahre« legt er in diesem Herbst den Abschluss seiner dreibändigen monumentalen Lebensbeschreibung Franz Kafkas vor. Stach versucht darin, gegen die Stereotype von Kafka dem Asketen, dem krummbuckelig über Akten schwitzenden Versicherungsjuristen, Kafka dem »Alien«, der »weltfremd, neurotisch, introvertiert und krank« depressive Texte schreibt, ein Gegenbild des Doktors aus Prag zu zeichnen. Das gelingt ihm bravourös: wir lernen den Komiker Kafka, den Frauenhelden Kafka genauso wie den begeisterten Schundleser Kafka kennen, lesen Kafkas erste Postkarte, sitzen an Kafkas Schreibtisch und fallen mit Kafka auf einen Aprilscherz herein. Warum interessieren wir uns eigentlich so brennend für das Leben Franz Kafkas? Weil wir in seinem Leben Antworten auf Fragen suchen, die uns seine Texte aufgeben. Den biographischen Kurzschluss nicht herzustellen, ja im Gegenteil, den Autor Franz Kafka durch den extremen Zoom eben nicht immer vertrauter, sondern mitunter immer fremder erscheinen zu lassen, vor dieser Fremdheit Kafkas nicht zurückzuschrecken, sie unbeschönigt darzustellen: auch das leistet Reiner Stach. Im »Studio LCB« wird Reiner Stach aus »Kafka. Die frühen Jahre« (S. Fischer Verlag) lesen und mit der Literaturkritikerin Iris Radisch (Die Zeit) und dem Biographen Rüdiger Safranski über Franz Kafka und die Kunst der Lebensbeschreibung diskutieren.
In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk.
Sendetermin: 25. Oktober 2014, 20.05 Uhr.
Donnerstag
Literarisches Colloquium Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin
Denis Scheck, Iris Radisch, Reiner Stach, Rüdiger Safranski
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