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Gary Shteyngart: »Kleiner Versager«

Gary Shteyngart: »Kleiner Versager«

Gary Shteyngart in Lesung und Gespräch
Deutsche Lesung: Leo Solter
Moderation: Susanne Weingarten

Igor, ein asthmatischer kleiner Junge, der mit seinen Eltern in Leningrad lebt, wächst mit Sehnsüchten auf: nach Essen, nach Bestätigung, nach Wörtern. Als er fünf ist, schreibt er unter dem Einfluss seines Lieblingsbuchs »Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen« seinen ersten Roman, »Lenins wunderbare Wildgänse«, und seine Großmutter gibt ihm für jede Seite eine Scheibe Käse. Damit er weiter zu Kräften kommt und auch seine Höhenangst überwindet, bringt sein Vater im Wohnzimmer eine Sprossenwand an, und trotz Schwindel und Schweißausbrüchen träumt Igor hoch droben, er werde Kosmonaut. Zwei Jahre später, 1979, wandert die jüdische Familie nach Amerika aus, aber erst unterwegs erfährt er mit Schrecken, wohin die Reise geht: ‚zum Feind‘. Und doch findet Igor, der sich nun Gary nennt, in New York seine erste Spielkameradin überhaupt, ein Mädchen, dem ein Auge fehlt. »Ich bin Einwanderer, und sie hat nur ein Auge, also sind wir gleich.« Wie der »kleine Versager« Igor wurde Gary Shteyngart 1972 als Sohn jüdischer Eltern in Leningrad (St. Petersburg) geboren und emigrierte im Alter von sieben Jahren in die USA. Er lebt in New York. »Kleiner Versager« (übersetzt von Mayela Gerhardt, Rowohlt) ist Shteyngarts vierter Roman. Zuvor erschienen »Handbuch für den russischen Debütanten«, »Snack Daddys abenteuerliche Reise« und »Super Sad True Love Story«, der in mehr als vierzig Sprachen übersetzt wurde.

29.09.15

Dienstag

Ort

Literarisches Colloquium Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin

Teilnehmer•innen

Gary Shteyngart, Leo Solter, Susanne Weingarten

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