Unpolitical Possibilities
Early March: Cairo – on a pelagic level (if we treat the city like the ocean) – seems calm and restful in the beginning of spring sun. I’m trying to find something that isn’t political to write about, to think about, to dream of. I think I forced a coinage of a word – impolitical – because I find that now is a time when I need it: it is obsolete. Unpolitical then; unpolitical possibilities to match the climate where all that is political is scary. Before going to bed, I read a status written by a mother whose son has been in jail for 21 months to be almost released only to be held in custody on account of another lawsuit. It’s all very vague and repetitive: repetitive judicial cycles, repetitive legal accusations, repetitive affects and repetitive Facebook posts. I cry at the utility of sharing the mother’s post on my timeline. I’m numb towards the news of a friend being arrested at the airport weeks ago; his absence is no longer something we can attribute to him studying in Italy. I think of the possibility of being stopped while walking downtown and my phone searched, and my chats read, and I don’t share news about his arrest. When I read a post about how the government in trying to contain the spread of the Corona virus will prohibit gatherings in large numbers, I think ‘but they’ve already done that, somehow.’ I take someone new to the city out for a walk in a neighborhood that I believe has no political significance for the current regime, but the workings of politics are not just the impossibility of protests, I remind myself. It is also the fear of how this neighborhood and its people can be pushed out of their homes and livelihood to make an open air museum of Islamic Cairo – or something similar to match the projects of blatant gentrification in the name of preserving heritage that are changing the face of the city’s geography. During our walk, I feel the geography of my city bearing down on me, the unease in the air, the way I regard everything and everyone with caution even when I’m taking a picture of a knotted tree trunk. I find myself telling him, Cairo is limited – and limiting. I keep the adjective ‘suffocating’ to myself.
End of March: Measures are being taken to limit the spread of COVID-19. What about the prisons? What will happen to the prisoners? What will we do about this prison?
Unpolitische Möglichkeiten
Anfang März: Kairo wirkt – pelagisch (wenn wir die Stadt als Meer betrachten) – still und ruhig in der Sonne des Frühlingsbeginns. Ich suche etwas, das nicht politisch ist, um darüber zu schreiben, darüber nachzudenken, davon zu träumen. Ich meine ein neues Wort zu erzwingen – apolitisch – weil ich finde, dass ich es jetzt brauche. Es ist obsolet. Unpolitisch also. Unpolitische Möglichkeiten passend zum Klima, in dem alles, was politisch ist, beängstigend ist. Bevor ich ins Bett gehe, lese ich den Status einer Mutter, deren Sohn seit 21 Monaten im Gefängnis ist, fast entlassen wurde und nun wegen einer weiteren Anklage in Haft bleibt. Es ist alles sehr vage und wiederholt sich: sich wiederholende Gerichtszyklen, sich wiederholende rechtliche Anschuldigungen, sich wiederholender Affekt und sich wiederholende Posts auf Facebook. Ich weine über den Nutzen, den Beitrag der Mutter in meiner Chronik zu teilen. Ich fühle nichts bei der Nachricht, dass ein Freund vor Wochen am Flughafen verhaftet wurde – sein Verschwinden können wir nicht länger darauf zurückführen, dass er in Italien studiert hat. Ich bedenke die Möglichkeit, bei einem Spaziergang in der Innenstadt angehalten zu werden, dass mein Telefon durchsucht wird, meine Chats gelesen werden – und teile die Neuigkeiten über seine Festnahme nicht. Als ich einen Post darüber lese, dass die Regierung große Versammlungen verbietet, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, denke ich: ‚Aber das haben sie irgendwie immer schon getan!‘ Ich gehe mit jemandem, der neu in der Stadt ist, in einem Viertel spazieren, von dem ich glaube, dass es für das derzeitige Regime keine politische Bedeutung hat. Aber Politik funktioniert nicht nur, weil Proteste unmöglich sind, erinnere ich mich selbst. Es ist auch die Angst davor, wie dieses Viertel und seine Bewohner aus ihren Häusern und ihrer Existenz verdrängt werden können, um ein Freilichtmuseum des islamischen Kairos zu schaffen – oder etwas Ähnliches, das den Projekten der offenkundigen Gentrifizierung im Namen der Bewahrung des Erbes entspricht, die das Gesicht der Stadtgeografie verändern. Während unseres Spaziergangs bedrückt mich die Geografie meiner Stadt, das Unbehagen in der Luft, die Art und Weise, wie ich alles und jeden mit Vorsicht betrachte, selbst wenn ich ein Bild von einem verknoteten Baumstamm mache. Ich sage ihm, dass Kairo eingeschränkt ist – und einschränkend. Ich behalte das Wort ‚ersticken‘ für mich.
Ende März: Es werden Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung von COVID-19 einzuschränken. Was ist mit den Gefängnissen? Was wird mit den Gefangenen passieren? Was werden wir gegen dieses Gefängnis tun?
Übersetzung: Iris Thalhammer
احتمالاتٌ غير سياسيّةٍ
بداية آذار/مارس: إذا ما اعتبرنا المدينة محيطًا، تبدو القاهرة تحت السطح هادئةً ومسترخيةً تحت الأشعة الأولى لشمس الربيع.. أحاول أن أجد موضوعًا بعيدًا عن السياسة لأكتب عنه، أو بالأحرى موضوعًا أفكر فيه أو أحلم به. يُهيأ لي أنني اخترعت كلمة جديدة – impolitical بمعنى “لا سياسي“ – حيث أنني في أمسّ الحاجة إلى كلمةٍ مماثلةٍ الآن، إلى أن أكتشف أنّها كلمةٌ قد عفى عنها الزّمن. لِنكتفي إذًا بكلمة “غير سياسيّة “(unpolitical) . احتمالاتٌ غير سياسيةٍ لتُواكب مناخًا كلّ ما هو سياسيٌ فيه يبعث على الرعب. قبل أن أخلد إلى النّوم قرأت ما كتبته أمّ سجين على أحد مواقع التواصل الاجتماعي تتحدث فيه عن مكوث ابنها في السجن مدّة 21 شهرًا، وحين كان على وشك إطلاق سراحه مُدّدت فترة اعتقاله بموجب دعوى قضائية أخرى. كلّها حالاتٌ مُبهمة ومتكرّرة: إجراءاتٌ قضائية متكررة واتهاماتٌ قانونية متكررة وآثارٌ متكررة وستاتوسات متكررة على الفايسبوك. تنهمر دموعي عندما أفكر في جدوى مشاركة نداء الأم على حسابي الشخصي على فايسبوك. تتخدّر أحاسيسي عند سماع خبر اعتقال صديقٍ في المطار منذ أسابيع. لم يعد بالإمكان أن يُعزَى غيابُه إلى أنّه يدرس في إيطاليا. يخطر على بالي احتمال توقيفي وأنا أتمشّى في وسط المدينة وأن يُفتّش هاتفي المحمول وتُقرأ دردشاتي، فأعزف عن مشاركة نبأ اعتقاله. عندما أقرأ بوست (منشورًا) عن محاولات الحكومة احتواء تفشّي فيروس كورونا عبر منع التّجمعات بأعدادٍ كبيرة أقول في نفسي:“لقد سبق وأن طبّقوا ذلك بطريقة أو بأخرى“. أصطحب شخصًا لا يعرف القاهرة لنتمشّى في حيٍّ يُخيّل لي أنه بلا أهمية سياسية بالنسبة للنظام الحالي، قبل أن أتذكر أن السياسة لا تقتصر على منع التظاهرات فحسب. يتجلّى ذلك أيضًا في نقل سكان هذا الحي نفسه لمكانٍ خارج المدينة وقطع ظروف عيشهم من أجل إنشاء متحفٍ مفتوح في القاهرة الإسلامية أو أيّ مشروعٍ مشابهٍ في سياق “التّحسين“ الذي يغيّر ملامح المدينة وجغرافيتها تحت شعار الحفاظ على تراث القاهرة الحضاري. أثناء جولتِنا، أشعر بثقل جغرافيا مدينتي وأشعر بالتّوتر في الجوّ وألاحظ أنّ طريقتي في تفحّص كلّ شيء وكلّ شخص أصادفه تشوبها الرّيبة، حتى وأنا آخذ صورة لجذع شجرةٍ ملتوٍ، فأجد نفسي أقول له أن القاهرة مَحدودةٌ ومُحدِّدة بينما أحتفظ بوصفها كمدينة “خانقة“ لنفسي.
نهاية آذار/مارس: تُتّخذ بعض الإجراءات للحدّ من انتشار فيروس الكورونا. لكن ماذا عن السّجون؟ ما الذي سيحدث للمسجونين؟ وماذا سنفعل في هذا السّجن؟
ترجمة: عبلة منوّر
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15 Samstag
Hilfe, das Volk kommt!
Szenische Lesung mit Texten von Zainab Magdy (Kairo), Ahmet Sami Özbudak (Istanbul) und Ariane Koch (Basel)
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09 Mittwoch
Hilfe, das Volk kommt!
Werkstattgespräch mit Ariane Koch (Basel), Zainab Magdy (Kairo) und Ahmet Sami Özbudak (Istanbul)
Moderation: Kevin Rittberger und Thorsten Dönges
Veranstaltungen mit Zainab Magdy
2016
Oktober
2015
Dezember








