Rewriting the Map – Literature and Urbanism in divided Cities
discussions, readings, films, performances
With guests from Belfast · Berlin · Mostar · Nicosia 25. – 27. Juli 2019
“A city is more than a place in space, it is a drama in time.”
Patrick Geddes
english below
Vom 25. bis zum 27. Juli 2019, anlässlich des 30. Jubiläums des Mauerfalls in Berlin, richtet das Literarische Colloquium Berlin ein Festival zu Literatur, Kunst und Urbanismus in geteilten Städten Europas aus. Mit Gästen aus Belfast, Mostar, Nikosia und Berlin diskutieren wir das Zusammenspiel zwischen der spezifischen räumlichen Struktur dieser Städte und der Kunst, die dort entsteht.
Denn Drama ist mehr als bloße Spannung: Es besteht aus sich stets verändernden Wechselwirkungen und Beziehungen zwischen ihren Protagonist·innen, aus Entwicklung und Wachstum, den sozialen und politischen Strukturen, die die Kulissen bilden, sowie aus Institutionen und Systemen, gegen die sie sich auflehnen. Dieses Drama ist offensichtlich in Städten, die von verschiedenen ethnischen, politischen und religiösen Gruppen bewohnt werden – in denen Reibungen und Streitigkeiten, aber auch produktive Zusammenarbeit und Dialog wesentliche Bestandteile des Alltags sind.
Zusammen mit Schriftsteller·innen, Architekt·innen, Stadtplaner·innen, Historiker·innen sowie Performance-Künstler·innen werden die Folgen innerstädtischer Grenzen auf kollektive Wahrnehmung und das kollektive Gedächtnis beleuchtet und die Mittel aufgezeigt, mit denen Grenzen aufrechterhalten, aber auch umgangen, überwunden und aufgelöst werden. Wir setzen uns mit den Folgen langjähriger Teilung und Exklusion in Teilen des Kontinents auseinander und nehmen unterschiedliche urbane Konstellationen in den Blick.
Der Todesstreifen, der Berlin seit 1961 geteilt hatte, verschwand vor 30 Jahren; wo genau die innerstädtische Grenze verlief, ist mittlerweile nur noch an wenigen Stellen nachvollziehbar. In den Köpfen der Menschen aber und in der Stadtgesellschaft hat die Teilung Spuren hinterlassen. Wie sieht es in anderen Städten Europas aus, die Erfahrungen damit machen mussten oder müssen, sprachlich, religiös, kulturell oder sozial geteilt zu sein? Unser Ausgangspunkt ist das Verständnis von Raum nicht als Behältnis, sondern als Ergebnis komplexer und sich wandelnder menschlicher Interaktionen. Ziel ist es, eine Plattform für den Dialog zwischen Literatur und Urbanismus zu schaffen – Künste, die den Raum formen und unsere Wahrnehmung und Kommunikation prägen. In diesem Dialog werden wir uns an den Schnittstellen von konkreten empirischen und erzählten imaginierten Räumen bewegen.
english:
From 25th to 27th July 2019, on the occasion of the 30th anniversary of the fall of the Berlin Wall, the Literary Colloquium Berlin is organising a festival dedicated to the literature, art and urban planning in divided cities of Europe. With the focus on Belfast, Berlin, Mostar and Nicosia, we would like to reflect upon and discuss the interplay of the specific spatial complexions of those cities and the art that emerges from them.
Because drama is more than mere tension: it’s composed of the ever-changing relationships and interactions between characters, their development and growth, the social and political structure in which they are embedded, and the institutions they rebel against. And nowhere else is this drama more visible than in cities which are contested between various ethnical, political and religious groups, where the friction and disputes as well as cooperation and dialogue are a part of everyday life.
Together with writers, architects, urban planners, historians, performance artists and other experts and creatives, we would like to look at these specific urban areas from different perspectives and shed light on the impact of inner-city borders on collective perception and memory, its socio-economic impacts and the ways in which these borders are being maintained but also crossed, transgressed or dismantled.
Our starting point is the understanding of space not just as a physical container, but as a result of complex and mutable human interactions. Our goal is to offer a platform for dialogue between literature and urban planning – two arts which form spaces and influence our perception of and communication in these spaces. We want to move along the intersection of the tangible, empirical space and the narrated, imagined, abstract one. We chose to focus on contested urban spaces in order to look at the repercussions of decades-long division and exclusion all over the continent, which seem to be largely left out in the current discussions about fortifying Europe’s outer borders.
Ort
Literarisches Colloquium Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin
Sprache – language
Die Diskussionen und Lesungen finden in englischer Sprache statt.
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