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Daniel Galera

Daniel Galera

Porto Alegre, Brasilien

Zu Gast im LCB:
Mai 2018

Daniel Galera, 1979 geboren, hat Erzählungen, eine Graphic Novel und drei Romane publiziert sowie Übersetzungen angloamerikanischer Literatur (u. a. Zadie Smith und David Foster Wallace) ins Portugiesische. In Nicolai von Schweder-Schreiners deutscher Übersetzung erschienen seine Romane »Flut« (2013) und »So enden wir« (2018) im Suhrkamp Verlag. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts verbrachte er den Mai 2018 im Literarischen Colloquium Berlin als Hausgast.

»Käfigbeet«

Beitrag auf LCB diplomatique, 28.10.19
»Meine Frau und ich laufen jeden Tag an dieser Ecke in Porto Alegre vorbei, an der einige gut besuchte Imbisslokale angesiedelt sind. Der Platz auf dem Gehweg ist dort hart umkämpft. Menschen, Hunde, Kinderwagen, Kranke, die aus weit entfernten Städten zur Behandlung im Hospital de Clínicas hier her kommen. Des öfteren sieht man handgeschriebene Schilder, auf denen die Hundebesitzer angehalten werden, zu verhindern, dass ihre Lieblinge ihr Geschäft im Blumenbeet verrichten. Nun wurde vor ein paar Wochen der Gehweg saniert und dabei sind diese grotesken Gitter errichtet worden. Anfangs dachten wir, es könnte sich um eine Kunst-Installation handeln, die die Abschottung Brasiliens und seine faschistische Stoßrichtung, der die Gewalt in den Städten zum Vorwand dient, kritisiert. Doch dann dämmerte uns, dass weder Sarkasmus noch ästhetische Ausführungen der Grund für diese Gitter waren. […]«

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