LCB
Stimmen der Kritik #3
Karl Wolfgang Flender
Judith Schalansky
Anja Utler

Stimmen der Kritik #3

mit Karl Wolfgang Flender, Judith Schalansky und Anja Utler
Einführung: Jutta Müller-Tamm
Moderation: Simon Schleusener

Nach dem Fall der Berliner Mauer war lange die Auffassung dominant, dass wir in einer ‚breiten‘ oder ,endlosen‘ Gegenwart leben und quasi ein „Ende der Geschichte“ erreicht sei. In dieser Zeitkonstellation, in der der Gestus des Triumphs bald einem allgemeinen Gefühl von Alternativlosigkeit wich, schien die Idee der Zukunft zunehmend an Bedeutung zu verlieren. Kritiker wie Mark Fisher diagnostizierten ein Schwinden des utopischen Impulses und eine allmähliche Aufkündigung der Zukunft („the slow cancellation of the future“). Die aktuellen Debatten um Ökologie, den Klimawandel und das Anthropozän laufen dieser Gegenwartsfixierung jedoch zuwider. So haben Protestbewegungen wie Fridays for Future mit dem Thema der Generationalität auch die Frage der Zukunft wieder ins öffentliche Bewusstsein gebracht. Zugleich werden klassische Zeitvorstellungen durch die Aufmerksamkeit auf geologische und klimatische Transformationsprozesse oder das gegenwärtige Massenaussterben nachhaltig irritiert. In der dritten Veranstaltung der Reihe »Stimmen der Kritik« wird den hier skizzierten Zeitverhältnissen und ihrer Relevanz für die Literatur nachgespürt.

In das Abendthema einführen wird Jutta Müller-Tamm, danach sind Karl Wolfgang Flender, Judith Schalansky und Anja Utler eingeladen aus ihren Werken zu lesen und mit Simon Schleusener über Literatur, Zeitlichkeit und Ökologie zu diskutieren.

15.02.21

Montag, 19:30 Uhr

Ort

Livestream auf www.lcb.de

Tickets

Digital kostenfrei. Kein Ticket nötig.

Teilnehmer•innen

Simon Schleusener, Anja Utler, Judith Schalansky, Karl Wolfgang Flender

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Die Veranstaltungsreihe wird von dem durch die Einstein Stiftung Berlin geförderten Drittmittelprojekt »Das Philologische Laboratorium« organisiert, das an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule der FU Berlin angesiedelt ist.

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