LCB
Eröffnung: Coming Out, Inviting In

Coming Out, Inviting In
Festivaleröffnung  

Opening Speech: Aaiún Nin
Panel mit Benno GammerlStephanie Kuhnen, Jenaba Samura und Koray Yılmaz-Günay
Moderation: Veronika Springmann
DJ-Set: DJ Bad Puppy
​All events in English and German

Ein Coming Out ist scheinbar fester Bestandteil der Biografien von queeren Menschen. In zahlreichen kanonischen Werken der Literatur und des Films wird es erzählt, mal als riskante Zäsur, mal als befreiender Übergang. Kann es in einem Leben mehrere Outings geben, welche Spuren hinterlassen sie, und in welchem Alter? Wie verhalten sich Coming-of-Age-Narrative, Held∙innengeschichten oder Bildungsromane dazu? Oft sind Coming Outs mit aktivistischen Anliegen verbunden. Sie sind privat und stets politisch. Längst ist das Konzept des Coming Out jedoch nicht unhinterfragt. Wie wird es aus intersektionalen Perspektiven betrachtet? Was bedeutet ein Inviting In? Wie sieht eine Gesellschaft aus, in der sich ein Outing erübrigt? Welche Rolle spielt die Literatur als (Auto-)Fiktion, als Archiv, als Entwurf von Narrativen? Wo sind Spielfilme, Comics, Pornos Orte der Selbstimagination? Und wo (er-)findet die Lyrik ihre Sprache? Was erzählen historische Quellen? Wie recherchieren Schreibende und wie nähern sich Texte der historischen Komplexität queerer (Un-)Sichtbarkeit?

Vom 8. bis zum 10. August 2024 kommen wir im LCB zusammen, um gemeinsam über Coming Out – oder doch Inviting In? – zu diskutieren, Texte zu lesen, Performances und Konzerte zu erleben und um zu feiern.

PROGRAMM | Donnerstag, 8. August

All events in English and German

18.00 Uhr | Welcome

18.30 Uhr | Opening Speech: Aaiún Nin

19.00 Uhr | Diese Lüge, diese perfekte Lüge. Zu Geschichte und Perspektiven des Konzepts Coming Out. Panel mit Benno Gammerl, Stephanie Kuhnen, Jenaba Samura und Koray Yılmaz-Günay
Moderation: Veronika Springmann

21.00 Uhr | Sekt, Häppchen, DJ Bad Puppy

Festivalprogramm zum Download


Zum Festival kuratiert Luca Mael Milsch ein digitales Atelier auf vooo.space mit Beiträgen von Selby Wynn Schwartz.
Graphic Recording: Noëlle Kröger und Lena Winkel.


Kuration des Festivals: Anna Hetzer, Thorsten Dönges und Jeffrey Trehudic.
Design: Reese Puglisi.

08.08.24

Donnerstag, 18:00 Uhr

Ort

Literarisches Colloquium Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin

Tagesticket


Tickets online bestellen

8 / 5 €

Festivalpass


Tickets online bestellen

12 / 8 €

Sprache

Festival in deutscher Sprache. Events in English on Thursday and Saturday.

Teilnehmer•innen

Aaiún Nin, Benno Gammerl, Stephanie Kuhnen, Jenaba Samura, Koray Yılmaz-Günay, Veronika Springmann, DJ Bad Puppy

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Mit u. a.:

Aaiún Nin © Jon Bjarni Hjartarson

Aaiún Nin, geboren 1991, ist ein∙e angolanische Dichter∙in, Mixed-Media-Künstler∙in und Aktivist∙in. Aaiún studierte in Zimbabwe und Südafrika. In der Arbeit setzt sie∙er sich mit den Themen Rasse, Gender und sexuelle Diskriminierung auseinander. 2016 zog Aaiún nach Dänemark. Als in Angola gleichgeschlechtliche Beziehungen offiziell nicht mehr verfolgt wurden, lehnte Dänemark 2020 Aaiúns Asylantrag ab. Im März war er∙sie Resident∙in des Netzwerks ICORN in Krakau. Seit März 2023 ist Aaiún für zwei Jahre Gast des DeutschSchweizer PENZentrums und wohnt in Bern. Auf Deutsch erschienen ist 2023 das Lyrikdebüt »Denn Schweigen ist ein Gefängnis« (én Verlag, Ü: Ọlaide Elisabeth Frank). Foto © Jon Bjarni Hjartarson

Benno Gammerl © privat

Benno Gammerl arbeitet als Professor für Geschlechter- und Sexualitätengeschichte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Sein Coming-Out hatte er Ende der 1990er Jahre. Er lehrt und forscht zur Intersektionalität, zur Homosexualitätengeschichte in Deutschland, zur Gefühlsgeschichte und zur Geschichte von Imperien. Sein aktuelles Projekt fragt, wie sich Einstellungen zur sexuellen Vielfalt im Europa des 20. Jahrhunderts durch Migrationsbewegungen veränderten. 2023 veröffentlichte Benno Gammerl »Queer. Eine deutsche Geschichte vom Kaiserreich bis heute«. Aktuell gibt er das »Handbuch queere Zeitgeschichten« mit heraus. Foto © privat

Jenaba Samura (c) privat

Jenaba Samura (sie/keins) studierte Postcolonial sowie Gender Studies in Göttingen und London. In ihrer Arbeit als freie Autorin, Podcasthost und Bildungsreferentin sind Jenabas Schwerpunktthemen Deutsche Kolonialgeschichte sowie die Verknüpfung von Kolonialisierung mit Geschlechterkonstruktionen und Sexualität. In ihrer wissenschaftlichen Forschung beschäftigt Jenaba Samura sich vor allem mit kolonialen Traumata & den Effekten von Rassismus auf mentale Gesundheit. Sie ist außerdem die Initiatorin des ›Black FLINTA Book Clubs‹ beim Interkontinental Verlag. Foto © privat

Koray Yılmaz-Günay 2 (c) privat

Koray Yılmaz-Günay ist Co-Geschäftsführer des Migrationsrats Berlin, einer Dachorganisation von über 80 Migrant·innen-Organisationen. Zudem arbeitet er in der außerschulischen politischen Bildung, v. a. zu Rassismuskritik. Er ist seit den frühen 1990er-Jahren gesellschaftlich und politisch aktiv, v. a. in queeren und rassismuskritischen Bewegungen, lange Zeit bei GLADT e. V., einem Verein queerer Menschen of Color, wo er u. a. auch die queere Zeitschrift lubunya herausgab. Sein aktivistisches/publizistisches Engagement führten 2015 zur Gründung des Verlags Yılmaz-Günay. Foto © privat

Das Festival Coming Out, Inviting In ist ein Projekt des LCB mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und wird präsentiert von SIEGESSÄULE und Missy Magazine.

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