Ein Fest für Elke Erb (1938-2024)
»Die Staubfänger halten sich länger«
Mit Volker Braun, Ann Cotten, Oswald Egger, Urs Engeler, Jan Faktor, Christian Filips, Mara Genschel, Annett Gröschner, Martina Hefter, Ursula Krechel, Jan Kuhlbrodt, Olga Martynova, Brigitte Oleschinski, Richard Pietraß, Steffen Popp, Ilma Rakusa, Monika Rinck, Lutz Seiler, Brigitte Struzyk und Peter Wawerzinek
„Die Menschheit geht mit mir ein Risiko ein, ich diene als Risiko“. Mit diesen Worten erklärte die Dichterin Elke Erb gegenüber Christa Wolf den gesellschaftliche Ertrag ihrer Gedichte. Elke Erb, die zur Prenzlauer Berg Connection gehörte, schrieb immer so, wie sie dachte bei sich. Ihre augenblicksnahe Sprache entzündete sich an dem, was ihren „sinnreichen Netzen“ nicht entkam. Den Schreibvorgang selbst verglich sie mit dem Hervorlocken eines subkutanen Lebewesens, das sich orientiert und zum Gegenüber wird. Zuletzt stand sie 2019 auf der Volksbühne, als es um die Frage ging, welche Gelegenheiten 1989 verpasst wurden.
Am 25. Februar feiern Künstler∙innen und Freund∙innen das Werk der vor kurzem verstorbenen Dichterin und beschwören in einer vielstimmigen Lesung ihren legendären Eigensinn und ihre bleibende Poesie.
Was über mich erzählt wird
In meinem Schloß brennen fünfundzwanzig Kronleuchter
Und drei Goldfische habe ich in meinem Aquarium schwimmen
Und ich bekomme viertausend Mark für einen Vers
Und arbeite an sechs Zeilen ein Jahr
Und jeden Morgen kann ich mir nach dem ersten Ei auch noch
ein zweites leisten ganz wie ich will ein Ei oder zwei
(1968)