XYZ-Casino: Marianne Fritz
Im Rahmen von »XYZ – Im Alphabet der Generationen«
„vom Wurzelfassen / im Bodenlosen“
Kuratiert von Dagmara Kraus und Sonja vom Brocke
Mit Otto Dünser, Michael Eberle, Mara Genschel, Dora Koderhold, Norbert Lange, Anne Munka, Monika Rinck, Lisa Spalt, Daniela Strigl, der Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen und dem Institut für poetische Alltagsverbesserung
Marianne Fritz (1948–2007), unbeirrbare Außenseiterin der österreichischen Literatur, bezeugt in »Naturgemäß I–III« (Bd. 1 u. 2, Suhrkamp, 1996–1998, Bd. 3 nur Online-Fassung, 2011), dem letzten Teil ihres unvollendeten Großwerks »Die Festung«, eine Widerspenstigkeit und Konsequenz, die zu beispielloser Form findet. In ihren „Textgeländen“ erschafft sie Topografien und Zeitlichkeiten eines unbändigen, zigfach getürmten Kosmos. Unzählige textuelle und (sprach-)bildliche Ebenen, auch solche, „die es nicht gibt“ (M. F.), sind bei der Lektüre mitzuvollziehen: Untertunnelungen, Überwucherungen, (Um)strichelungen, Windrosen, Schwärzungen, Kartiertes, Collagen. Sie führen uns einen Abend lang direkt ins LCB, das zu Fritz’ Festung wird und ihrem Denken und Schreiben seine Gänge, Treppen und Zimmer überlässt.

Die beiden Kuratorinnen Dagmara Kraus und Sonja vom Brocke haben zehn Autor·innen und Künstler·innen eingeladen, das uneinholbare Werk der Marianne Fritz mit Lesungen, Klanginstallationen, (De-)Archivierungskonzepten und Materialgesprächen performativ weiterzudenken. Der Abend ist zugleich der Auftakt des Projekts »XYZ – Im Alphabet der Generationen«, in dem sich Autor·innen verschiedener Altersstufen austauschen und miteinander arbeiten.
Videofantasie von Alban Nikolai Herbst | Geholt von »Die Dschungel.Anderswelt.«
In Zusammenarbeit mit der Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen, dem Institut für poetische Alltagsverbesserung, dem Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien und dem Literaturinstitut Hildesheim.
Projektleitung: Felix Schiller
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