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Casino Extended: Poetisch Politisch
Literatur für das, was passiert

Casino Extended: Poetisch Politisch

17 Autor·innen zum Thema ›Poetisch politisch‹.
Vom 28. März bis 5. April. Täglich um 18 h
Kurator·innen: Max Czollek, Paula Fürstenberg, Yael Inokai

Mit: Ghayath Almadhoun, Kaśka Bryla, Max Czollek, Christian Dittloff, Daniela Dröscher, Athena Farrokhzad, Paula Fürstenberg, Anna Hetzer, Yael Inokai, Carolin Krahl, Gianna Molinari, Caca Savic, Lea Schneider, Tillmann Severin, Ulrike Ulrich, Isabel Wanger und Julia Weber

Am 18. März 2020 hätten 14 Autor·innen drei Räume des Literarischen Colloquiums bespielen sollen: Die Zeitschrift »PS – Politisch Schreiben«, das Autor·innenkollektiv »Literatur für das, was passiert« und Max Czollek für die Politische Lyrik hatten jeweils einen Raum gestaltet. Leider musste die Veranstaltung wegen der bekannten Gründe entfallen. Was bleibt da anderes übrig, als das Casino einfach auf 17 Räume auszuweiten, indoor und outdoor mit der dort verfügbaren Technik aufzunehmen, und den Abend auf 9 Abende zu verlängern: Casino Extended. Mit Gong.

Die drei Kurator·innen beginnen mit einem Skypegespräch, das zum Podcast wurde: ein Gespräch über die eigenen Erfahrungen an der Schnittstelle von Kunst und Politik, von Schönheit und Moral. Danach erscheinen täglich um 18 Uhr Videos: jede der drei Initiativen meldet sich mit jeweils drei Lesungs- und Performancevideos zu Bild und Wort.

Was heißt es, politisch zu schreiben? Gibt es überhaupt unpolitische Literatur? Welche Stimmen werden in der Schreibwelt gehört und welche nicht? Wie können die Stimmen der Marginalisierten hörbar gemacht werden – nicht nur im Rahmen der Kunst, sondern auch in der Politik und in der Gesellschaft? Warum ist das wichtig und wie kann sich Solidarität im Schreiben manifestieren? Und was sind die Fallstricke solcher Vorhaben? Die Autor·innen geben so auch Einblick in ihr Schaffen und die Fragen, die sich im Raum zwischen Poetologie und Politik ergeben. Sie besetzen das digitale LCB und bieten die Möglichkeit, Teil von vielstimmigen und anregenden Diskussionen und Lesungen zu sein. Entweder täglich zur Sendezeit oder straight away: Wir öffnen die Türen ins Zuhause politischer Literatur und laden Euch ein, es zu erkunden.

 

Samstag, 28.03.  | 18 h
Kurator·innengespräch
mit Max Czollek, Paula Fürstenberg und Yael Inokai

 

Samstag, 28.03.  | 19 h
Literatur für das, was passiert
Lesungen von Lea Schneider, Tillmann Severin, Anna Hetzer, Gianna Molinari, Julia Weber, Christian Dittloff, Daniela Dröscher, Ulrike Ulrich

Im ersten Video der Reihe stellen Autor·innen des Kollektivs »Literatur für das, was passiert« Texte vor, die als Auftragsarbeiten entstanden sind. Die Honorare dafür spendet die Gruppe. Zu hören sind eine Ode auf die Spreewaldgurke, Briefe an Horst Seehofer, ein Text zum gesunden Menschenverstand, eine Liste imaginärer olympischer Disziplinen und vieles mehr. © Literatur für das, was passiert; © auf die Texte bei den Autor·innen

Sonntag, 29.03.  | 18 h
Poesiefilm
von Max Czollek

In seinem Poesiefilm spaziert Max Czollek durch Berlin, liest der Umgebung als Psychogeographie eine Topologie der Hitze ab, nimmt uns mit ins Tacheles 2009 und auf das Tempelhofer Feld 2020. Czolleks Gedichtbände »Druckkammern«, »Jubeljahre« sowie »Grenzwerte« sind beim Verlagshaus Berlin erschienen. © Max Czollek; © auf die Texte: Verlagshaus Berlin

Montag, 30.03.  | 18 h
PS – Politisch schreiben
Kaśka Bryla und Carolin Krahl

Die Autorinnen und Herausgeberinnen von »PS – Politisch Schreiben« Carolin Krahl und Káska Bryla stellen im ersten ihrer drei Videos die Zeitschrift vor und sprechen über Literatur in Krisenzeiten. Sie lesen mit Hilfe von Audre Lorde dabei nicht nur gegen Mundschutz, Vogelzwitschern und Fluglärm an, sondern vor allem gegen manch ausschließende Mechanismen im Literaturbetrieb, die gerade auch in der gegenwärtigen Lage erhellend in Frage gestellt werden. Deshalb sollte jede·r ganz genau hinhören. © PS – Politisch Schreiben

Dienstag, 31.03. | 18 h
Literatur für das, was passiert
Lesungen von Caca Savic, Yael Inokai, Paula Fürstenberg, Ulrike Ulrich, Gianna Molinari, Lea Schneider, Isabel Wanger und Julia Weber

Die Autor·innengruppe »Literatur für das, was passiert« stellt auch in ihrem zweiten Video Texte vor, die als Auftragsarbeiten entstanden sind. Die Honorare dafür spendet die Gruppe. Zu hören sind ein No-Brexit-Pitch, Texte zu Engagement und für Judith und nicht zuletzt der Volvosong. Nicht vergessen: Ein Volvo ist auch keine Lösung! © Literatur für das, was passiert; © auf die Texte bei den Autor·innen

Mittwoch, 01.04.  | 18 h
Poesiefilm
von Ghayath Almadhoun

»Lebten wir in einer virtuellen Welt / Hätte ich das Fenster, das auf dein Haus blickt, mit einer elektronischen Zeitung geputzt«. In seinem Poesiefilm nimmt uns der schwedisch-syrisch-palästinensische Lyriker und Filmemacher Ghayath Almadhoun, 2019 Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, mit in sein comicgetünchtes Berlin. In englischer Übersetzung erschien 2017 der sehr empfehlenswerte Band »Adrenalin« bei Action Books, in deutscher Übersetzung 2019 »Ein Raubtier namens Mittelmeer« im Arche Literatur Verlag.

Donnerstag, 02.04.  | 18 h
PS – Politisch schreiben
Lesung von Carolin Krahl

Nichtsdestotrotz: Carolin Krahl liest den Text »An Wünschen rütteln«, der in der Zeitschrift PS – Politisch Schreiben erschienen ist. Sie blickt darin mit der Form von kurzen Snippets verschiedener Situationen auf das utopische Potential von Wünschen und Sehnsüchten, die in krisenhaften Momenten jäh an die Oberfläche gespült werden. Sie fragt, wie solche Epiphanien konstruktiv für eine zukünftige Gesellschaft genutzt werden könnten. Ein Text zur Stunde!

Freitag, 03.04.  | 18 h
Literatur für das, was passiert
Lesungen von Tillmann Severin, Paula Fürstenberg, Yael Inokai, Daniela Dröscher, Caca Savic, Isabel Wanger, Christian Dittloff und Lea Schneider

In ihrem dritten Beitrag liest das Kollektiv »Literatur für das, was passiert« erneut aus Texten vor, die als Auftragsarbeiten entstanden sind. Die Honorare dafür spendet die Gruppe. Große Vögel, Krimis in Gelsenkirchen, umgedrehte Nazis und Matrosenflüche: alles dabei, was man so braucht dieser Tage. © Literatur für das, was passiert; © auf die Texte bei den Autor·innen

Samstag, 04.04.  | 18 h
Poesiefilm
von Athena Farrokhzad

ASRM: Autonomous Sensory Meridian Response. Wie sich dieses Gefühl mit einer Klopapierrolle als kollektivem Symbol derzeitiger Krise und mit schwedisch-englischen Audio-Cross Cuts herstellen lässt, zeigt die wunderbare Dichterin Athena Farrokhzad in ihrem Poesiefilm. Farrokhzads in mehr als 15 Sprachen übertragener Debütband »Bleiweiß / Vitsvit« erschien 2019 bei kookbooks in deutscher Übersetzung von Clara Sondermann.

Sonntag, 05.04.  | 18 h
PS – Politisch schreiben
Lesung von Kaśka Bryla

Zum Abschluss der Reihe liest die Autorin Kaśka Bryla kreuz und quer durch die PS 1 bis 4. Bei dieser Umrundung der Zeitschriftengeschichte werden die Reifen des Kanons neu gewechselt, postmigrantische Störungen treten in der Steuerzentrale auf und das Alter changiert fröhlich zwischen Lebensjahren und dem Anderen. Der Sonnenbrillenhund winkt zum Abschied ein Goodbye wider die Betroffenheit.

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