Zmicier Vishniou
Minsk, Belarus
Zu Gast im LCB:
2006
Zmicier Vishniou, geboren 1973 in Debrecen (Ungarn), ist Autor und Maler. Bis 2001 war er Literaturberater beim weißrussischen Schriftstellerverband. Viðnioû ist Mitbegründer der Künstlerbewegung »Bum-Bam-Lit«. Heute ist er als Lektor in einem unabhängigen Verlag tätig, außerdem ist er Chefredakteur der Zeitschrift »Texte«. Er erhielt ein Aufenthaltsstipendium der Stiftung Preußische Seehandlung.
»Papa, was ist Junta?«
Beitrag im Digital Essay Point of No Return – Stimmen aus Belarus, 19.01.2021
»Das könnten meine letzten Worte sein, vielleicht. Ich weiß es nicht. Es ist, als stünde ich kurz vor meiner Erschießung und mir, dem Verurteilten, wird eine letzte Zigarette gewährt. Das ist mein augenblicklicher Zustand. Alles in Ordnung? Nein, ich bin nicht in Ordnung. In meinem Land herrscht Terror. Buchstäblich. Die privaten Cafés und Geschäfte, die in den Streik traten, sind in Schwierigkeiten geraten und seitdem geschlossen. Einige werden ihre Türen nie wieder öffnen. Das Gleiche spielt sich in der Verlagsbranche ab. Ich wende mich an euch, liebe westeuropäische Freunde. An euch, ihr, die in einer funktionierenden Demokratie lebt. Ich friste mein Dasein in einem fürchterlichen Land namens Belarus. Und das bedeutet, in Angst und Schrecken zu leben. Mein halbes Leben verbringe ich nun schon in Angst und Schrecken. Lasst es mich näher beschreiben. Stellt euch vor, eine Gewähr, dass sie kommen, um dich mitzunehmen, gibt es nicht. […]«
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19 Dienstag
19:30 UhrPoint of No Return – Stimmen aus Belarus
Texte und Gespräche mit Iryna Herasimovich, Volha Hapeyeva, Artur Klinau, Zmicier Vishniou, Alhierd Bacharevič, Julia Cimafiejeva, Viktor Martinowitsch, Irina Bondas, Andreas Rostek, Thomas Weiler, Nina Weller und Tina Wünschmann