LCB
Mai-Li Bernard

Mai-Li Bernard

Angoulême, Frankreich

Zu Gast im LCB:
Oktober 2020

Mai-Li Bernard, geboren 1986 in Hanoi, Vietnam, ist eine französische Illustratorin und Comic-Autorin. Sie hat eine besondere Vorliebe für stumme Geschichten und veröffentlichte zwei Comics, die ohne Worte auskommen. Ihre Produktion umfasst auch Kinderbücher, Illustrationen und Grafikdesign. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts, in Kooperation mit dem Institut Français.

Mai-Li Bernard © Alain François

»Der Rhythmus meiner Tage wird durch die vorbeischippernden Fähren bestimmt«

[VOIR PLUS BAS POUR LA VERSION FRANÇAISE]
Woran arbeitest du gerade?

Momentan arbeite ich an einem kurzen Comic, den ich gerne in der Collection Façade des Verlags Editions Polystyrènes veröffentlichen würde. Es ist die Geschichte eines Juwelendiebs, die sich an der Fassade eines Hauses entfaltet und erzählt – das ist die Bedingung und das Prinzip der Collection Façade. Wie häufig in meinen Comics ist es eine Erzählung ohne Worte. Sie wird wahrscheinlich To catch a thief heißen.

Gleichzeitig entwickle ich neue Charaktere für ein Projekt, das sich an ein jüngeres Publikum richtet. Ein kleines werkelndes Mädchen repariert alles Mögliche und erlebt gemeinsam mit seinem Hund Rubber aberwitzige Abenteuer.

Wie beeinflusst dein Aufenthalt im LCB deine Arbeit?
Die Arbeitsbedingungen im LCB sind wirklich unglaublich. Von meinem Schreibtisch habe ich den Wannsee im Blick und der Rhythmus meiner Tage wird durch die vorbeischippernden Fähren bestimmt. Sehr angenehm, erholend und arbeitsam. Dieser Aufenthalt erlaubt mir, mich wieder auf mich selbst zu fokussieren und meine Pläne und Projekte neu zu ordnen. Eine schöne Unterbrechung des Alltags, während der ich mich endlich Projekten widmen kann, die schon lange am Keimen sind.

Welche Erfahrungen wirst du mit nach Hause nehmen?
Hier herrschen eine besondere Ruhe und Gelassenheit. Schnell hat sich für mich eine disziplinierte Routine eingestellt. Der morgendliche Kaffee in der Rotunde unten am See ist Teil davon, er eignet sich ganz besonders zum Nachdenken und Notizen machen. Ich hoffe, diese Gelassenheit und Konzentration zurück mit nach Angoulême nehmen zu können.

Das Interview wurde im Oktober 2020 geführt. Übersetzung: Solveig Bostelmann. Skizzen von Mai-Li Bernard finden sich unten auf der Seite.

»Mes journées sont rythmées par le passage des ferrys«

Tu travailles sur quoi en ce moment ?
Je travaille actuellement sur un cours récit de bande dessinée que j’aimerais proposer pour la collection Façade des éditions Polystyrènes. Il s’agit d’une histoire de voleur de bijou qui se déploie à travers la vue en coupe d’un immeuble (comme l’exige la contrainte). Comme souvent dans mes bandes dessinées, c’est un récit sans mots. Cela devrait s’appeler : To catch a thief.

En parallèle, je développe de nouveaux personnages pour un nouveau projet jeunesse avec une petite fille bricoleuse et son chien Rubber. Ensemble, ils réparent tout un tas de trucs et vivent de drôles aventures.

Comment ton séjour au LCB influence-t-il ton travail ?
Le cadre de travail au LCB est vraiment incroyable. De mon bureau, j’ai une vue sur le lac Wannsee et mes journées sont rythmées par le passage des ferrys. C’est très agréable, reposant et studieux. Ce séjour me permet de me recentrer sur moi-même et de hiérarchiser mes envies et mes projets. C’est une belle parenthèse ou je peux me consacrer à des projets en gestation depuis longtemps.

Quelles expériences vont t’accompagner quand tu rentreras ?
Il y a un calme et une sérénité particulière ici. Une routine solitaire et disciplinée s’est vite installée, comme le café du matin dans la cour, particulièrement propice à la réflexion et prise de notes. J’espère garder cette sérénité et cette concentration avec moi à Angoulême.

L’interview a eu lieu en octobre 2020.

Mai-Li Bernard, Oktober 2020 © LCB

LCB © Mai-Li Bernard

Ein Tag im LCB © Mai-Li Bernard

Tinker Girl and Rubber © Mai-Li Bernard

»To catch a thief« © Mai-Li Bernard

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