LCB
Deutsch-Hebräischer Übersetzerpreis
Preisträger Markus Lemke (Mitte) mit Staatsministerin Monika Grütters und dem Israelischen Gesandten Aaraon Sagui, Bundeskanzleramt am 17. August 2021.

Deutsch-Hebräischer Übersetzerpreis

Der Deutsch-Hebräische Übersetzerpreis, eine gemeinsame Initiative der deutschen und israelischen Regierung, ist zum 50. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern im Jahr 2015 ins Leben gerufen worden.

Literaturübersetzer·innen tragen in besonderer Weise zur Sensibilisierung und Differenzierung im deutsch-israelischen Verhältnis bei. Ihre Sprach- und Interpretationskunst sowie ihre Vermittlungsleistung zu würdigen und sichtbar zu machen, ist das Anliegen des Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreises. Bei jeder Vergabe werden zwei Preisträger·innen ausgezeichnet: ein·e Übersetzer·in aus dem Hebräischen mit Zielsprache Deutsch, und ein·e Übersetzer·in aus dem Deutschen mit Zielsprache Hebräisch. Beide Preisträger·innen erhalten jeweils ein Preisgeld von 10.000 Euro. Die Preisträger·innen werden von einer deutschen und einer israelischen Jury ausgewählt. Ausgezeichnet wird eine herausragende übersetzerische Leistung. Neben den rein literarischen Gattungen (Roman, Lyrik, Drama) können auch Übersetzungen von Essays und anspruchsvollen Sachbüchern berücksichtigt werden.

Der Deutsch-Hebräische Übersetzerpreis wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

Aktuelle Ausschreibung

Der Deutsch-Hebräische Übersetzerpreis wird 2022 zum vierten Mal ausgeschrieben. Bis zum 31.03.2022 (Poststempel) nimmt das LCB Bewerbungen von Verlagen und Übersetzer·innen mit Zielsprache Deutsch entgegen. Eingereicht werden können literarische Übersetzungen, die seit 01.01.2020 als Buch erschienen sind. Neben den rein literarischen Gattungen (Roman, Lyrik, Drama) können auch Übersetzungen von Essays und anspruchsvollen Sachbüchern berücksichtigt werden.

Die Bewerbungen müssen enthalten:

– 6 Exemplare der Verlagsausgabe der Übersetzung (zu senden an: Literarisches Colloquium Berlin, Jürgen Jakob Becker, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin)

sowie die folgenden, als pdf-Dateien an becker@lcb.de zu versendenden Unterlagen:

– Bio-bibliographische Angaben zur Übersetzerin/zum Übersetzer (pdf)
– Eine Begründung des Vorschlags (pdf)
– wenn möglich ein Pressedossier zum Buch (pdf)
– ein pdf des hebräischen Originals

Die Bewerbungsunterlagen werden nicht zurückgereicht. Die Entscheidung der Jury wird im Fall der Absage nicht begründet. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Deutsch-Hebräischer Übersetzerpreis 2019 für Markus Lemke, Liora Heideker und Yahin Onah

Der in Hamburg lebende Übersetzer Markus Lemke hat am 17. August 2021 im Bundeskanzleramt den mit 10.000 Euro dotierten Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreis 2019 von Kulturstaatsministerin Monika Grütters und in Gegenwart des Gesandten der Botschaft von Israel Aaron Sagui entgegengenommen. Er erhält den Preis für seine Übersetzung des Romans »Über uns« von Eshkol Nevo, der 2018 bei dtv erschienen ist.

Für die Zielsprache Hebräisch geht der Preis zu gleichen Teilen an Liora Heideker für ihre Übersetzung des Buches »Der Prinz von Theben« von Else Lasker-Schüler und an Yahin Onah für seine Übersetzung der Goebbels-Biografie von Peter Longerich; die Preisvergabe findet in Israel statt.

Der Jury für die Zielsprache Deutsch gehörten Anat Feinberg, Katharina Hacker, Marie Luise Knott, Cilly Kugelmann und Micha Brumlik an, auf israelischer Seite lag die Entscheidung in den Händen von Nitza Ben-Ari, Ilana Hammerman und Tali Konas.

Aus der Jurybegründung: »Markus Lemke gelingt es hervorragend, Eshkol Nevos psychologisch reflektierenden Erzählstil ins Deutsche zu übertragen. Er gibt den fein gezeichneten Romanfiguren aus unterschiedlichen Milieus und Generationen eine individuelle Stimme, beherrscht den alltagssprachlichen Ton genauso wie das intime Bekenntnis in den Monologen der Protagonisten. »Über uns«, 2015 im Original und 2018 in deutscher Übersetzung bei dtv erschienen, beleuchtet das Innenleben dreier Menschen und lässt uns teilhaben am Alltag im heutigen Israel. Markus Lemke erweist sich einmal mehr als profilierter Vermittler israelischer Literatur der neuen Generation.«

Markus Lemke, 1965 geboren, arbeitet seit 1995, nach einem Studium der Orientalischen Philologie und Islamwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum und der Ain-Shams-Universität in Kairo als freier Literaturübersetzer und Dolmetscher aus dem Hebräischen und Arabischen in Hamburg. 2000 und 2004 wurde er mit einem Förderpreis der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet. Im Wintersemester 2021/22 wird er eine Gastdozentur des Deutschen Übersetzerfonds an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg übernehmen. Schwerpunkt seiner übersetzerischen Arbeit sind zeitgenössische israelische Autoren wie Abraham B. Yehoshua, Eshkol Nevo und Nir Baram, aber auch arabischsprachige Literatur u. a. von Alaa al-Aswani (Ägypten) und Najem Wali (Irak/Deutschland).

 

Preisträger·innen

2019
Markus Lemke: »Über uns«(Eshkol Nevo)

Liora Heideker: »Der Prinz von Theben« Else Lasker-Schüler)

Yahin Onah: Übersetzung der Goebbels-Biografie von Peter Longerich

2018
Anne Birkenhauer: »Kommt ein Pferd in die Bar« (David Grossman)

Nili Mirsky: Übersetzungen der Werke Thomas Manns

2015
Ruth Achlama: »Eine Wiener Romanze« (Dan Vogel) und »Taschach« (Yoram Kaniuk)

Nitza Ben-Ari: »Hermann und Dorothea« (Johann Wolfgang von Goethe)

Yirmiyahu Yuval: »Kritik der reinen Vernunft« (Immanuel Kant)

Kontakt

Jürgen Jakob Becker

+49 (0) 30 816 996 25
becker@lcb.de

Teilen

360