Albrecht-Lempp-Stipendium
Über das Albrecht-Lempp-Stipendium
Das Albrecht-Lempp-Stipendium richtet sich an deutsche und polnische Schriftsteller·innen sowie an deutsche Literaturübersetzer·innen aus dem Polnischen und polnische Literaturübersetzer·innen aus dem Deutschen. Es ermöglicht einen einmonatigen Arbeitsaufenthalt im jeweils anderen Land. Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, das Polnische Buchinstitut und das Literarische Colloquium Berlin haben das Programm 2013 gemeinsam ins Leben gerufen und würdigen damit das Engagement des Übersetzers und Literaturvermittlers Albrecht Lempp (1953-2012) für den deutsch-polnischen Literaturaustausch.
Albrecht-Lempp-Stipendium 2025
Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, das Polnische Buchinstitut und das Literarische Colloquium Berlin vergeben das Albrecht-Lempp-Stipendium 2025 an Katharina Bendixen (Leipzig) und Aleksandra Tarnowska (Połaniec). Die Auszeichnung ist für Katharina Bendixen mit einem Aufenthalt im Gästehaus des Buchinstituts in Krakau, und für Aleksandra Tarnowska mit einem Monat im LCB verbunden. 67 Bewerbungen von Schriftsteller·innen und Übersetzer·innen aus Polen und Deutschland sind in diesem Jahr eingereicht worden. Die Jury setzte sich aus den Vertreter·innen der Stifter des Stipendiums zusammen: Jürgen Jakob Becker (LCB), Joanna Czudec (SdpZ), Łucja Gawkowska (PBI).
Katharina Bendixen, 1981 geboren, lebt mit ihrer Familie in Leipzig und schreibt Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihrem Debutband »Der Whiskyflaschenbaum« (2009) folgten mehrere Erzählungsbände und 2016 der Roman »Ich sehe alles«, die Kinderbuchreihe »Zorro, der Mops« und das Jugendbuch »Taras Augen«. 2025 erscheint der Erzählungsband »Eine zeitgemäße Form der Liebe« in der Edition Nautilus. Katharina Bendixen ist Mitherausgeberin von »Other Writers Need to Concentrate«, einem Blog über Autor·innenschaft und Elternschaft, und engagiert sich im Netzwerk der Leipziger Kinder- und Jugendbuchautor·innen und im Sächsischen Literaturrat.
Aleksandra Tarnowska, 1990 geboren, debütierte 2023 mit dem Roman »Wniebogłos«, für den sie mit dem Kościelski-Preis ausgezeichnet wurde und für den Gombrowicz-Preis und den Conrad-Preis nominiert war. Es erzählt die Geschichte eines jungen Musikers in den 1970er Jahren auf dem polnischen Land, der in einer Dorf-Band spielen will. Ihr zweiter Roman »Niedźwiedź, syn niedźwiedzia« erscheint im Herbst 2025.
Letzte Ausschreibung (2025)
Programm
Das Programm besteht aus zwei Stipendien pro Jahr für einen jeweils einmonatigen Aufenthalt im anderen Land:
1) Ein Monat in Krakau im Übersetzerkolleg des Buchinstituts für eine·n deutsche·n Schriftsteller·in oder Übersetzer·in. Das Stipendium ist mit 1.200 Euro dotiert, die Unterkunfts- und Reisekosten werden von den Stiftern übernommen.
2) Ein Monat im Gästehaus des Literarischen Colloquiums Berlin für eine·n polnische·n Schriftsteller·in oder Übersetzer·in. Das Stipendium ist mit 1.200 Euro dotiert, die Unterkunfts- und Reisekosten werden von den Stiftern übernommen.
Jury
Die Stipendiat·innen werden von einer Jury gewählt. Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, das Polnische Buchinstitut und das Literarische Colloquium Berlin stellen jeweils ein Jurymitglied.
Über Albrecht Lempp (1953-2012)
Albrecht Lempp war ein herausragender Förderer und Übersetzer der polnischen Literatur in Deutschland. Über viele Jahre lang leitete er die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und prägte die positive Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern maßgeblich. Als Mitbegründer des Polnischen Buchinstituts setzte er neue Standards in der auswärtigen polnischen Kulturpolitik und Literaturvermittlung. Für seine Verdienste wurde er mit dem Transatlantyk-Preis ausgezeichnet.
Preisträger·innen 2024
Mit dem Albrecht-Lempp-Stipendium 2024 wurden Christian Dittloff, Natalia Malek und Daniel Odija ausgezeichnet.