LCB

Und seitab liegt die Stadt 2022

Ein reiches kulturelles Leben ist für die Attraktivität des ländlichen Raums von großer Bedeutung. »Und seitab liegt die Stadt« ist ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin und fördert bundesweit literaturbezogene Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Orten mit weniger als 20.000 Einwohner·innen.

Zum dritten Mal wurde im vergangenen Herbst das Programm »Und seitab liegt die Stadt« ausgeschrieben. Das Jahresthema für 2022 lautet ›Zukunft‹. Der Gedanke an die Zukunft weckt Hoffnungen und Ängste, er beflügelt die Fantasie. Faszination für Technik oder die Idee einer idealen Gesellschaft regen Autor∙innen seit jeher dazu an, lustvoll spekulierend neue Welten zu erdenken. Wenn Literatur Blicke in die Zukunft wagt, werden dabei aber immer auch drängende Fragen der Gegenwart verhandelt; Satire oder Dystopie kann Ausdruck von Skepsis gegenüber sozialen Entwicklungen oder technischem Fortschritt sein. 79 Veranstaltungsideen zum Jahresthema Zukunft sind bei uns eingegangen. Kürzlich wählte die Jury 36 Projekte von Schleswig-Holstein bis in die Oberpfalz und vom Rheinland bis in die Uckermark aus, die 2022 realisiert werden können. Am 12. und 13. Mai 2022 findet zudem im LCB ein Festival statt, bei dem sich zwölf Autor∙innen über Zukunft austauschen und zu dem die Geförderten eingeladen werden.

Geförderte Projekte

– 2022 –

Gemeinde Albbruck

Landarbyte: (Digitale) Zukunft uffm Land

Südschwarzwald und Hochrhein bestechen durch herrliche Landschaften, leiden aber wie viele andere ländliche Regionen unter dem demografischen Wandel. Die Bevölkerung wird älter, und die jungen Menschen ziehen in die umliegenden Städte, was zu fehlenden Fachkräften, einem Rückgang der Nahversorgung und des ÖPNV oder der Kulturangebote führt. Mit »Landarbyte: (Digitale) Zukunft uffm Land« rücken wir das Thema »Zukunft« in den Mittelpunkt und sprechen in Unteralpfen (Gemeinde Albbruck) mit den Menschen aus Dorf und Umgebung über ein Landleben von morgen. Kann Digitalisierung helfen, ländliche Räume attraktiver zu machen? Wie sehen zukunftsgerichtete Lebens- und Arbeitskonzepte aus? Braucht es mehr digitale Aufklärung für eine lebenswerte Zukunft auf dem Land? Gemeinsam wollen wir in Workshops, mit Lesungen und anderen Austauschformaten fachlich und literarisch mit Zukunftsthemen in Berührung kommen und gemeinschaftlich über Wandel, Veränderungen, Chancen und Risiken diskutieren.

www.albbruck.de

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auf weiter flur e.V., Augustusburg

auf weitem Feld – poetische Interventionen in der dörflich digitalen Nachbarschaft

Der auf weiter flur e.V. ist ein Verein zur Förderung von Bürgerbeteiligung und Stadtentwicklung und dabei vor allem in den Bereichen Kunst, Kultur, Bildung und Digitalisierung in der Kleinstadt Augustusburg und angegliederten Ortslagen tätig. Mit der Förderung von Kunst, Kultur und Digitalisierung möchten wir zur Identitätsstärkung im ländlichen Raum beitragen und die besonderen Potenziale im ländlichen Raum zeitgemäß und nachhaltig erschließen.

Die Entwicklung des gemeinschaftlichen Lebens und Zusammenhalts durch Partizipation der Bürger·innen an kulturellen Projekten steht besonders im Fokus unserer Vereinstätigkeit. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, mit partizipativen, künstlerischen und kulturellen Aktivitäten die Kleinstadt Augustusburg mit den angegliederten Ortslagen zu beleben.

Die Kleinstadt Augustusburg hat eine Digitalstrategie und stellt sich der Zukunft. Es gibt eine eigen Bürgerschafts-App in der 800 Bürger·innen registriert sind. Mit poetischen Interventionen in der App führen wir vor Augen, wie neue Medien für den individuellen Ausdruck genutzt werden können und dass gesellschaftliche Debatten und menschliches Miteinander eben nicht mehr nur am Gartenzaun stattfinden.

Wir wollen Autor·innen einladen, die einerseits in ihrem Werk über digitale Technologien und deren Einfluss auf uns nachdenken und andererseits eine digitale Leser·innenschaft direkt über ihr Schreiben in virtuellen Kanälen ansprechen. Sie kommen für eine Lesung in das beschauliche Städtchen Augustusburg, begrüßt durch Pat·innen vor Ort entwickeln sie darüber hinaus literarische Interventionen für die augustusburg.app, welche sinnlich, poetisch, satirisch und vor allem ungewohnt die Augustusburger·innen ermutigen, ihre digitale Nachbarschaft mitzugestalten.

www.aufweiterflur.org

Verein Elbufer e.V., Bitter/Herrenhof

Wir – die Zukunft

Der Dorfverein Elbufer e.V. hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht: nicht nur durch Dorftreffs wie Oster- und Herbstfeuer, sondern auch Kulturveranstaltungen und »Tage mit Natur«.
Unser Vereinsgebäude steht geradezu symbolisch für das Motto »Zukunft«: Ursprünglich im Sperrgebiet als Grenzkompanie errichtet, stand es in den Augen vieler für das Gegenteil: Hoffnungslosigkeit und den Verlust der Zukunft. Nach der politischen Wende gründete sich unser Verein und übernahm das heruntergekommene Gebäude als Treffpunkt für das Dorf und die gesamte »Elbkante«. Inzwischen sind viele Menschen zu uns gestoßen, wir renovieren unser Gemeinschafthaus aus eigener Kraft und haben bereits ein schönes Heim geschaffen, auch wenn es noch viel zu tun gibt. Vor einigen Jahren haben wir uns zudem mit dem Strachauer Kulturverein zusammengeschlossen.
Gemeinsames Schaffen für die Zukunft schweißt zusammen, und so ist eine wunderbare Gemeinschaft entstanden.

Wir selbst sind die Zukunft und probieren neben bewährten Formaten neue aus: einen Workshop, in dem wir schreiben und gestalten; einen Lesekreis unter dem Motto »Natur – Zukunft«; einen »Rückblick mit Ausblick«, in dem die Künstlerinnen C. Unrauh und D. Kiehn norddeutsche Sagen in Szene setzen – kurzweilig, hintersinnig, verblüffend aktuell, denn was wäre Zukunft ohne Vergangenheit? Um Abschied und Aufbruch geht es auch in Peter Schröders Solabend »Abschied von den Eltern« nach Peter Weiss. Die Autorin des Buchs »Von Bienen und Menschen« U. Lachauer bringt uns die Biene als Symbol für eine gesunde Zukunft nahe; Jan Böttcher geht in seinem Roman »Nachglühen« Spuren der einstigen Grenze nach. Wie sieht er die Zukunft der Menschen hier?
Mit dem Programm »Ich helfe gern« kommt A. Rebers: Was heute noch liebe Gewohnheit ist, kann morgen toxisch sein. Charles Brauer gedenkt seines verstorbenen Kollegen Manfred Krug. Diese Erinnerungen sind auch Zukunft und Hoffnung, so Brauer.

www.elbufer.de

Phönix aus der Asche, Skulptur des inzwischen verstorbenen Künstler Klaus Großkopf, aufgenommen von Angelika Hoffmann im Bitterschen Deichvorland

Phönix aus der Asche, Skulptur des inzwischen verstorbenen Künstlers Klaus Großkopf, aufgenommen im Bitterschen Deichvorland, © Angelika Hoffmann

Kulturwerkstätten JohannesHof, Bockendorf

LITERARISCHES SÜPPCHEN

Die Ziele des Kulturwerkstätten JohannesHof e.V. sind unter anderem generationsübergreifende Kulturangebote und der Erhalt des ehemaligen Dorfgasthofs Bockendorf als Kulturdenkmal. Durch unsere Veranstaltungen stärken wir das Bewusstsein für Kunst und Kultur in der Region. Das Bewusstsein ist über die vergangenen Jahrzehnte eingeschlafen, und die Mangelerscheinungen treten nun offen zu Tage. Symptomatisch für den Mangel an kultureller Grundversorgung ist z.B. die Landflucht, besonders der weiblichen Bevölkerung, sowie die gravierenden Ergebnisse der zurückliegenden Wahlen.

Unsere Tätigkeit bringt Menschen zusammen und Leben in das zentrale Kulturdenkmal Bockendorfs. Durch das gemeinsame Erleben von Literatur- und Musikveranstaltungen bildet sich ein Zugehörigkeitsgefühl. Den gleichen Ansatz verfolgen auch unsere Zukunftsseminare, die sich mit einer lebendigen Dorfstruktur befassen und so zu Identifikationspunkten beitragen.

Die Veranstaltungsreihe beschäftigt sich mit nationaler und internationaler Lyrik. Hierbei werden verschiedene Präsentationsstile aufgegriffen. Diese reichen von Rezitation bis Vertonung. Die Nachmittags- und Abendveranstaltungen stehen allen Generationen offen. Zu kinderfreundlichen Tageszeiten werden Vorlesenachmittage/Lesenächte durchgeführt.
Frei nach B.B. »Erst das Fressen, und vorher Kultur« werden die Veranstaltungen mit einem kulinarischen Ausflug kombiniert. Nicht nur Literatur, sondern auch die Küche ist horizonterweiternd. Dabei helfen uns die Bewohner·innen der Gemeinschaftsunterkünfte Hainichen und Mobendorf.

www.kulturwerkstaetten-johanneshof.de

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Autor und Poetry Slammer Konstantin Turra, © Kulturwerkstätten JohannesHof e.V.

Nachwuchs-Literatur-Zentrum »Ich schreibe!« e.V., Brieske

Lyrische Jahreszeiten zwischen Gärten und Zechenhaus

Das Nachwuchs-Literatur-Zentrum »Ich schreibe!« ist als 2007 gegründeter, eingetragener Verein ursprünglich eine Initiative von drei Brandenburger Autor·innen.

Seit 2012 wird die Vereinsarbeit unter dem Vorsitz von Wolfgang Wache und Jana Arlt fortgeführt. Mit vielfältigen Aktionen wird die Entwicklung der Schreib- und Lesekompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterstützt. Dabei sind das Lausitzer Lyrikfestival, die Künstler·innentreffen, (szenische) Lesungen, die Puppenbühne mit der Leseratte Raz, Zusammenkünfte und Veröffentlichungen des »Autorenkreis Kornblume« und die Gründung bzw. der Ausbau der »Lausitzer Literatursammlung« als entscheidende Eckpunkte zu nennen.

In den vergangenen Jahren entwickelte sich der Verein mit Sitz in Brieske-Marga zu einem kulturellen Ankerpunkt in der Lausitzer Region. Ein vielfältiges Angebot lädt ein zum Kunst machen, Kunst genießen und zum Erleben der Gartenstadt Marga, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Bergarbeiterkolonie gebaut wurde.

Bei Lesungen und Gesprächsrunden müssen wir oft feststellen, dass viele Kinder und Jugendliche den Begriff »Lyrik« noch nie gehört haben und mit den Worten »Poesie« und »Dichtung« nichts anfangen können. Bestimmte Bevölkerungsschichten nehmen unsere Angebote nicht wahr, weil sie mit den Begrifflichkeiten nicht vertraut sind. Es zeigte sich, dass es umso wichtiger ist, unsere Angebote sowohl für spezielles Publikum als auch für eine Breitenförderung im literarischen Bereich abzustimmen.

Mit den Lesungen im öffentlichen Raum schaffen wir einen leichten Zugang zur Lyrik, es ist weder eine spezielle festliche Bekleidung noch der Erwerb einer kostspieligen Eintrittskarte oder ein Germanistikstudium notwendig, um sich an einem Frühlings-, Sommer-, Herbst- oder Wintersonntag der Lesetour über die Höfe der architektonisch kunstvollen Gartenstadt Marga anzuschließen. Unterschiedlichste Poeten präsentieren eine Themen- und Formenvielfalt der Dichtkunst, so ist für Jung und Alt etwas dabei.

www.nlz-ich-schreibe.de

6_Bild_Ich schreibe - Lesung auf dem Margahof Brieske

KulTus e.V., Buckow (Märkische Schweiz)

Recht auf Zukunft – Janusz Korczak und seine Kinderrechte auf Illu-Club Bustour (27.6.-2.7.2022)

Seit 2013 präsentiert das Internationale Bilderbuchfestival in der Oderregion zeitgenössische Bilderbuchkunst aus Mittel- und Osteuropa, in der Regel im Herbst, wenn Familien und ihre Kinder Zeit zum Lesen finden. Während der Corona-Krise sind neue Formate entstanden, wie die Illu-Club Bustour, die offene Angebote der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche auf Dorfplätze nach Ostbrandenburg bringt.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Bustour steht der polnische Arzt und Pädagoge Janusz Korczak, dessen 80. Todestag in diesem Jahr gedacht wird.

An Bord von Bus »Otto« werden Illustrator·innen aus Deutschland, Polen und Litauen erwartet. Der Abschluss wird mit allen Teilnehmenden auf dem Familienfestival Waldorado am 27./28. August gefeiert.

Der KulTuS (Kultur, Theater und Soziales) e.V. ist seit 1994 als anerkannter Träger der Jugendhilfe und Gemeinwesenarbeit in der Region Amt Märkische Schweiz aktiv und seit 2020 Trägerverein des Bilderbuchfestivals.

www.bilderbuchfestival.de

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Förderverein Kirche & Pfarrhofensemble Cramon e.V., Cramonshagen

Lese- und Podcastreihe »MV liest«

Mecklenburg-Vorpommern ist geprägt von viel Natur, viel Raum, viel Landschaft. Unzählige Menschen entdeckten über die Jahrhunderte diesen besonderen Reichtum der ansonsten eher ärmlichen Region – und wählten diesen bewusst als Ort zum Leben und Durchatmen. Trotz dieser Idylle wurde die traumhafte Landschaft jedoch auch immer wieder Ort traumatischer Ereignisse, die sie zum Teil großflächig überzogen. Kriege, Hungersnöte, Denunziationen – all dies sind extreme Kontraste zum romantischen Bild der Landschaft. Mehrere Autor·innen griffen diese Ereignisse in ihren literarischen Werken auf.

Im Rahmen der 2020 erfolgreich gestarteten Lese- und Podcastreihe »MV liest« wollen wir uns unter dem Jahresthema »Zukunft« diesen Werken widmen und gemeinsam mit der Landbevölkerung mit drei Autorinnen ins Gespräch kommen und uns mit den Inhalten ihrer Werke auseinandersetzen. Veranstaltungsort ist die als Hörspiel- und Begegnungsscheune restaurierte ehemalige Pfarrscheune im kleinen Ort Cramon im Landkreis Nordwestmecklenburg, die sich gerade als kulturelles Kleinod innerhalb der Agrarlandschaft positioniert.

www.foerdervereincramon.de

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Helga Schubert und Manuela Heberer, Juni 2021, © H. Eggemann

T30 e.V., Demmin

»Zukunft!? ( ) eine Perspektive« – Kreatives Schreiben in Demmin

Das Ziel des T30 e.V. ist es, eine Plattform für Projekte in Kultur, Gesellschaft und Bildung in Demmin zu bieten. Wir wollen Gemeinschaft stärken, Anknüpfungspunkt für Gestaltungswillige sein und das vielfältige Ehrenamt in Demmin mit Infos zu Förderung, Vereinsführung und Öffentlichkeitsarbeit unterstützen und sichtbar machen. Wir bringen Menschen mit ähnlichen Interessen und Vorhaben zusammen und zeigen, wo angedockt werden kann.

Neben dem Vernetzungs- und Bildungsgedanken arbeiten wir auch unseren gut gefüllten Ideenparkplatz ab und setzen eigene Projekte um. Dabei liegt uns der Kulturbereich besonders am Herzen. Und daraus ist zum Beispiel das Projekt »Zukunft!? ( ) eine Perspektive« entstanden.

Wir wollen die leeren Klammern im Veranstaltungstitel füllen und die Demminer·innen selbst zu Wort kommen lassen! In zwei Schreibworkshops werden wir uns kreativ mit der Stadt Demmin auseinandersetzen und gemeinsam Utopien kreieren. Mit zwei unterschiedlichen Altersgruppen (U20 & Ü60), für die je ein Workshop vorgesehen ist, wollen wir Geschichten schreiben und verschiedene Perspektiven (unter)suchen. Bei einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung, die sowohl von der jüngeren als auch von der älteren Generation mitgestaltet und besucht wird, soll eine Brücke zwischen den verschiedenen Ansichten und Perspektiven gezogen werden. Die entstandenen Texte werden dort sowohl vorgelesen als auch diskutiert. Wir wollen damit einen Raum für gemeinsame Ideen erschließen.

www.t30-demmin.de

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Schriftstellerin und Workshopleiterin Theresa Steigleder, © Franziska Hauser

Lithographie-Werkstatt, Eichstätt

EICHSTÄTT – BAIKONUR

Die Lithographie-Werkstatt Eichstätt ist eine Gründung zum 200-jährigen Jubiläum der Erfindung der Lithographie 1998. Zentrales Anliegen des Projektes im öffentlichen Raum ist es, internationale Künstler·innen mit dem Genius Loci, dem vor 150 Mio. Jahren hier in der Region entstandenen Lithographiestein, in Kontakt zu bringen. Sie erleben die Steinbrüche, die Fertigung des Werksteins und lernen ihn als fossile Lagerstätte sowie als Stein für Denkmäler, für Boden, Haus und Dach kennen. Beim Arbeitsaufenthalt in der Werkstatt produzieren die Künstler·innen Steindrucke und geben Exemplare als Gegenleistung in die »Sammlung Lithographie Eichstätt«. Diese wird als Eigentum der Stadt Eichstätt bei der Universitätsbibliothek bewahrt und ist öffentlich zugänglich. Interdisziplinäre Zusammenhänge erweitern die Erlebbarkeit von Gegenwartskunst im Zusammenhang der Lithographie. Projektleiterin ist die Künstlerin Li Portenlänger.

Das interdisziplinäre Projekt »EICHSTÄTT-BAIKONUR« findet in und um die Lithographie-Werkstatt Eichstätt statt. Den Auftakt am 25. Juni bildet die Ausstellung von Li Portenlänger »Hinaus in die Welt, hinein in den Raum« um 19 Uhr. Die erste Lesung aus »Reisen eines Erdbewohners in den Mars« (1790) von Carl Ignaz Geiger betont in der Autoren-Herkunft den Regionsbezug. Ab 20.30 Uhr folgen diverse Zukunftsvisionen des 19. und 20. Jahrhunderts; so Edward Bellamys »Ein Rückblick aus dem Jahre 2000« (1888), Jules Vernes »Ein Tag aus dem Leben eines amerikanischen Journalisten im Jahre 2889« (1891), H. G. Wells‘ »The Shape of Things to Come« oder Stanislaw Lems »Sterntagebücher«. Ab 22 Uhr ist der tschechoslowakische Film »Ikarie XB 1″ von Jindrich Polák (1963) im angrenzenden Hofbereich als Open-Air zu sehen. Als Vorfilm ist Georges Méliès‘ Klassiker »Die Reise zum Mond« (1902) angedacht. Die gewünschte Wahl der Filme hängt von ihrer Verfügbarkeit ab. Den Abend moderiert Akos Doma.

www.lithos-jura.de

11_Bild_Die Lithographie-Werkstatt Eichstätt

Die Lithographie-Werkstatt Eichstätt

schloss broellin e.V., Fahrenwalde

Von Wurzeln und Flügeln – Lesereihe zum Thema Zukunft

Nahe Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern liegt Schloss Bröllin – der Name hat sich eingebürgert, auch wenn es sich eigentlich um einen großen Feldsteingutshof handelt. Seit 1992 entwickelt hier der Verein schloss bröllin e.V. sein International Art Research Center und feiert in diesem Jahr 30-jähriges Bestehen. Liebevoll auch als »Ort der 100 Bühnen« bezeichnet treffen sich dort in normalen Zeiten Künstler·innen aus aller Welt und verschiedenen Sparten. Der Fokus liegt auf den Darstellenden Künsten und der Soziokultur. Auf ca. 50.000 Quadratmetern Grundfläche bietet der Produktionsort Schloss Bröllin mit Probebühnen, Studios, einer großen Halle, einem Trapezraum, Werkstätten sowie Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten und wunderbaren Außenflächen großen und kleinen Gruppen den Raum für kurz- oder längerfristige Aufenthalte. Hinter dem Gutshaus steht ein altes hölzernes Bienenhaus – renoviert, aber ohne Bienen – mit Blick in den Park. Dieser Platz scheint für Lesungen wie gemacht.

Dank der Förderung können wir in diesem Jahr erstmalig den Bereich der Literatur bespielen. Zwischen Mai und September ist am Spätnachmittag und zur blauen Stunde eine Lesereihe mit dem Titel »Von Wurzeln und Flügeln« geplant. Die eingeladenen Autor·innen haben alle einen Bezug zu der Region, der sich teilweise auch in ihren Werken wiederfindet. Den Auftakt im Mai macht Verena Keßler und liest aus ihrem Roman »Gespenster von Demmin«. Für den Juli sind Ulrike Sebert, Gregor Sander und Jan Wagner eingeladen, das Publikum mit einer weiten Spanne von Prosa bis Lyrik zu verzaubern. Im Juli sind auch die Festwochen von schloss bröllin e.V. geplant. Daher ist an diesem Wochenende mit besonders viel Leben auf dem Hof zu rechnen. Zum Herbst hin im September wird Simone Labs mit einer Lesung aus »Mit den Kranichen ziehen« die kleine Lesereihe beschließen. Kim Archipova wird moderieren, und wir freuen uns auf neue Gäste.

www.broellin.de

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© Peter van Heesen

Klub der Kolonisten Neulietzegöricke e.V., Neulewin, OT Neulietzegöricke

Lesereihe OderBuch

Der Klub der Kolonisten Neulietzegöricke e.V. wurde im September 2020 gegründet. Ziel unseres Vereins ist es, die Zukunft unseres Dorfes mitzugestalten. Gemeinsam organisieren wir kulturelle und andere Veranstaltungen, um den Zusammenhalt der Menschen, die in dieser Region leben, zu stärken. Das 200-Seelen-Dorf Neulietzegöricke liegt im östlichen Brandenburg im Oderbruch und steht mit seinem Fachwerksensemble von 1753 komplett unter Denkmalschutz. Es gibt einen Dorfladen, eine Kneipe, ein Café und die Dorfkirche.

Für die »Lesereihe OderBuch« laden wir Autor·innen ein, deren Texte über »das Dorf« im weitesten Sinne erzählen. Es geht um ostdeutsche Sozialisation in der Nachwendezeit, um brüchige Familiengeschichten und Geschichten vom Aufwachsen auf dem Land. Verluste, Leerstellen, Träume und Aufbrüche sowie die Frage nach einer möglichen Zukunft treiben die eingeladenen Autor·innen um.

Geplant sind drei moderierte Doppellesungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten:

20. August, 15:00
Das große Leben im kleinen Fleck – Dorfgeschichten
Lesung und Gespräch mit Katrin Seddig und Verena Güntner, Moderation: Marie Kaiser

24. September, 15:00
Aufwachsen und Losziehen – Radikale Irrtümer und große Hoffnungen
Lesung und Gespräch mit Lukas Rietzschel und Manja Präkels, Moderation: Tanja Runow

8. Oktober, 15:00
Was wir sehen wollten und wo wir hinwollen – Die Zukunft erinnern
Lesung und Gespräch mit Judith Schalansky und Sascha Macht, Moderation: Maria-Christina Piwowarski

www.klub-der-kolonisten-neulietzegöricke.de/
www.oderbuch.org

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»Lietze« 30.12.21, © Kalle Klein

Dorfmitte Productions e.V., Gerswalde

»Village Voices – Echos aus der Zukunft«

Im Jahr 2018 gründete sich der Verein Dorfmitte Productions e.V. als gemeinnütziger Verein. Der Impuls dazu war der gemeinsame Wunsch der Beteiligten, das kulturelle Leben und eine nachhaltige Entwicklung in Gerswalde zu fördern sowie das Dorfzentrum zu beleben und zwischen bereits bestehenden und neuen Kräften im Ort zu vermitteln. Die Ziele des gemeinnützigen Vereins sind die Förderung von Kunst und Kultur, die Förderung der Volksbildung sowie die Förderung der Heimatpflege und Heimatkunde. Verwirklicht werden die Ziele unter anderem mit der Durchführung kultureller Veranstaltungen, der Bereitstellung und Verwaltung von Orten für kulturelle Veranstaltungen sowie der Durchführung von Workshops, Seminaren, Lesungen und Ausstellungen. Das Projekt »Village Voices – Echos aus der Zukunft« führt Dorfmitte Productions e.V. in Kooperation mit dem Berliner Literaturprojekt POEM durch.

»Village Voices – Echos aus der Zukunft« ist ein literarisch-dokumentarisches Projekt zur Erkundung des utopischen Potentials eines Dorfes. Im ersten Schritt werden Interviews mit möglichst unterschiedlichen Dorfbewohner·innen zur jeweiligen Biografie geführt. Von der Vergangenheit über die Gegenwart – bis zur imaginierten Zukunft im Jahr 2032. Hier geht es um persönliche Visionen zur Entwicklung von Dorf und Gesellschaft im Kontext der eigenen Lebensgeschichte. Was zu befürchten ist und was erträumt werden darf. Das Leben neu und anders denken. Echos aus der Zukunft. Im zweiten Teil des Projekts wird das gesammelte biografische Material in Workshops in Form gebracht. Unter Anleitung professioneller Autor·innen entstehen Gedichte, Texte, Erzählungen. Diese werden im dritten Teil des Projekts bei einer öffentlichen Lesung präsentiert. Ziel des Projekts ist es, in einem kreativ-künstlerischen Prozess den Stoff, aus dem unser gegenwärtiger Alltag ist, zu transformieren; Gegenwart in Bilder von der Zukunft zu verwandeln.

Der Projektleiter Wolf Farkas, geboren in München, ist freier Autor, Lektor, Journalist und Kulturveranstalter. Er arbeitet an der Humboldt-Universität zu Berlin im Bereich Presse und Kommunikation, war Co-Founder des Blumenbar Verlags und ist Mitbegründer des Literaturprojekts POEM. Seit 2021 wohnt er in der Uckermark. Und hat noch einen Koffer in Berlin.

www.dorfmitte.productions

14_Village Voices Foto honorafrei by Thomas Dashuber

»The Four Lászlós« – vier Generationen: Wolf Farkas (links) mit Sohn, Großvater und Vater, © by Thomas Dashuber 2004

Stadtbücherei Glücksburg

Utopia – Ein philosophisches Hörbuchprojekt mit Kindern zu den großen Fragen der Zukunft

Welche Ängste, welche Hoffnungen, welche Bedenken, welche Ideen und welche Vorfreude steckt in Kindern, wenn sie sich die Zukunft vorstellen? Was wünschen sie sich? Ganz persönlich oder für den Planeten, auf dem sie leben?

In dem Projekt »Utopia« bekommen die eine Stimme, die diese Zukunft auch erleben werden – die Kinder. Eine Stimme, die Gedanken laut werden lässt, eine Stimme, die zu uns spricht und auch gehört wird. Es soll ein philosophisches Hörbuchprojekt zu den Fragen der Kinder in Bezug auf die Zukunft entstehen. Hierbei geht der Weg vom Jetzt, vom Wahrnehmen und Verstehen des aktuellen Moments, in dem wir leben, hin zu einer Vorstellung, wie sich die Dinge ändern können, weil sich Bedürfnisse ändern oder die Umstände, in denen wir leben.

Das Projekt wendet sich an Kinder im Alter von 9-11 Jahren aus Glücksburg und besteht aus acht Workshops, die in der Stadtbücherei Glücksburg stattfinden werden. Nebenbei soll der Lesesaal der Bücherei für die Kinder als ein vertrauter Ort des kreativen Erlebens etabliert werden.

www.sb-gluecksburg.net

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Stiftung Land. Kultur. Leben, Hainichen

Kulturleben in allen Generationen

Die Stiftung Land.Kultur. Leben. soll das Leben auf dem Land bereichern. Soziales Miteinander soll gefördert werden, kulturelle Veranstaltungen sollen alle Interessen der ländlichen Bevölkerung ansprechen. Junge Menschen sollen genauso angesprochen werden wie ältere. Hinzugezogene und Einheimische leben in der Nachbarschaft und haben oft dieselben Interessen, ohne dass sie davon wissen. Mithilfe von Sportkursen, Filmabenden oder Vorträgen kommen die Menschen zusammen und lernen sich kennen und das im Ort. Gleichzeitig tun sie etwas für Körper und Geist. Die Stiftung hat sich aus Menschen gebildet, die das Leben auf dem Dorf lieben und auch die Menschen dort, die aber trotzdem positive Aspekte des Stadtlebens integrieren möchten. Mit Erfahrungen, Ideenreichtum und Offenheit gehen sie auf die Menschen zu und holen sie genau an dem Punkt ab, wo sie gerade stehen, damit eine gemeinsame Weiterentwicklung möglich ist.

Auf dem Land hat man Raum, Ruhe und eine enge Verbundenheit. Viele Menschen finden dort das friedliche Leben, allein oder in der Familie, das ihnen in der Stadt fehlte. Die Menschen nehmen längere Fahrtwege zur Arbeit oder zu Veranstaltungen in Kauf, um diese Idylle weiter um sich haben zu können. Doch was wäre, wenn das kulturelle Leben auch auf dem Land aufblühen würde? Wenn es Lesungen, Workshops und Kinoabende gäbe? Der Grundstein für das Interesse für Bücher wird oft schon in der Grundschule gelegt. Und genau da setzt dieses Konzept an. Es startet bei den Kleinsten. Auch Jugendliche sollen an einem essentiellen Punkt in ihrem Leben abgeholt werden, indem sie für drei Tage mit einer Künstlerin an einem Projekt arbeiten können. Aber natürlich darf man auch die Erwachsenen nicht vergessen, die sich zwar für das ruhige, aber nicht für das eintönige Leben entschieden haben. Für sie soll ein Kinoabend, eine Lesung und ein Erzählabend organisiert werden.

www.land-kultur-leben.de

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Halbe.Welt e.V., Halbe

Halbe.Zukunft – Lesereihe

Die Lesereihe »Halbe.Zukunft« in den Kulturbahnhöfen Halbe thematisiert den Übergang vom Gestern zum Morgen anhand aktueller Themen: Internetkommunikation, Flucht und Ankommen, Strukturwandel und Identität, Erinnerungskultur.

Viele Jahre schien Halbe von seiner Geschichte nahezu komplett bestimmt: Der Ort beherbergte einst das erste Hachschara-Landwerk in Deutschland. 1945 tobte hier eine der grausamsten Kesselschlachten des Zweiten Weltkriegs.

Heute befindet sich in dem Ort eine der größten noch aktiven Kriegsgräberstätten in Deutschland. Anfang der 2000er Jahre stellte sich furchtbaren Aufmärschen von Rechtsextremen ein breites demokratisches Bündnis entgegen.

Vor diesem Hintergrund assoziieren Außenstehende den Ort zuweilen ausschließlich mit dieser Geschichte, obgleich er mit Schule, Bahnanschluss nach Berlin und guter Infrastruktur zum erweiterten, wachsenden Speckgürtel um Berlin gehört und grünen Lebensraum bietet.

Dank privaten Engagements entstehen heute im sanierten Kaiserbahnhof und dem Esperanto-Bahnhof neue Kulturstätten. Der Verein Halbe.Welt sorgt zusätzlich für ein breites Themen- und Angebotsspektrum.

www.halbewelt.de

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Verein zur Förderung des Hausacher LeseLenzes e.V., Hausach

Hausach 2122

Der Hausacher LeseLenz, das internationale Literaturfestival in der »Kulturhauptstadt des ländlichen Raumes«, geht in sein 25. Jahr. Der Schwarzwald hat sich mit diesem Festival in die Landkarte der deutschsprachigen und internationalen Literatur und deren Vermittlung eingeschrieben.

Was mit drei Schriftstellerinnen und Schriftstellern bei einer ersten Veranstaltung mit 13 Zuhörerinnen und Zuhörern im Frühjahr 1998 begann, hat sich zu einem der »spannendsten Literaturfestivals im deutschsprachigen Raum« (Frankfurter Allgemeine Zeitung) entwickelt.
Hunderte von Autor·innen waren mittlerweile in Hausach zu Gast. Zwischen 4.000 und 5.000 literaturbegeisterte Menschen nehmen jedes Jahr an den öffentlichen Lesungen teil. Hinzu kommen jährlich über 2.000 Schüler·innen aus Hausach, dem Kinzigtal, der gesamten Ortenau und darüber hinaus, die in der LeseLenz-Reihe »kinderleicht & lesejung« Literatur begeistert erleben – so eines der zahlreichen Resümees von beteiligten Lehrer·innen aus der Schulstadt Hausach und des Landkreises.

Das Veranstaltungsformat »kinderleicht & lesejung« ist nur ein Beispiel für die Einzelveranstaltungen mit Reihencharakter beim Hausacher LeseLenz.

Außerdem vergibt der Hausacher LeseLenz drei dreimonatige Aufenthaltsstipendien im Bereich Prosa, Lyrik und Kinder- und Jugendbuch und verleiht ebenso jährlich den »LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für Junge Literatur«. Eines der drei Stipendien (für den Bereich Kinder- und Jugendbuch) ist nach der Stifterin der Neumayer-Stiftung, die den LeseLenz seit Jahren finanziell unterstützt, Amanda Neumayer, benannt. Die jeweiligen Amanda-Neumayer-Stipendiat·innen haben gleichzeitig auch die Poetik-Dozentur an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe (PH Karlsruhe) inne.

Darüber hinaus ist der Hausacher LeseLenz Mitglied im Netzwerk europäischer Lyrik- und Literaturfestivals VERSOPOLIS. Diese gemeinsame europäische Plattform vereinigt insgesamt 30 Festivals und deren Organisationen.

www.leselenz.eu

Künstlerhaus Thüringen e.V., Kannawurf

Zukunft unterm Kyffhäuser

Der Verein Künstlerhaus Thüringen e.V. wurde 2007 von Künstler·innen und Kulturinteressierten gegründet. Der Verein nutzt das Renaissanceschloss in Kannawurf für seine kulturellen Aktivitäten und bringt vielfältige, niveauvolle (Sozio-)Kultur aufs Land. Er hat 30 Mitglieder. Seit 2008 haben über 500 Veranstaltungen stattgefunden, die überwiegend aus dem ländlichen Raum heraus besucht wurden. Schloss Kannawurf ist ein regional und überregional agierender Produktions- und Veranstaltungsort im ländlichen Raum, der auch die »kulturelle Grundversorgung« der Region mit hochwertigen und partizipativen Angeboten seit über zehn Jahren sicherstellt. Daneben saniert der Verein auch das Schloss und den Schlossgarten und erhält so einen Teil der kulturellen Identität vor Ort. Seit 2010 engagiert sich der Verein in der Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen der Region: mehrere Kinderopern und jährliche Theaterprojekte mit Schulen wurden realisiert. 2016 wurde der Jugendkulturverein »Kultur im Sinn« (KiS) gegründet, in dem die Themen von der nächsten Generation eigenständig bearbeitet werden.

Unter dem Veranstaltungstitel »Zukunft unterm Kyffhäuser« sind szenische Lesung über das Leben 2033 im nördlichen Thüringen geplant, aufgeführt im nördlichen Thüringen.

Im Jahr 2033 blicken Leute in munteren Gesprächen darauf zurück, wie das Thüringer Becken zu einer soziologischen, ökologischen und kulturellen Pionierregion wurde. Ein Zeppelin-Rundflug über Kannawurf als Zentrum eines grünen Spinnennetzes aus Alleen. Kinder fragen klug, Erwachsene antworten, als wäre das alles selbstverständlich (komische Fallhöhe). Wenn früher drauf gewartet wurde, dass Barbarossa dem Kyffhäuser entsteigt und das deutsche Volk eint, findet auf dem Berg nun das jährliche Fest der Vielfalt statt.

Die szenische Lesung richtet sich an Menschen von acht bis 80 Jahre. Die gegebenen Antworten, Beschreibungen, Dialoge und Erinnerungen zeigen in Form einer Textcollage eine fragile Utopie. Die einzelnen Themen werden nach Recherchen vor Ort von drei Autor·innen entwickelt, ausformuliert, als ein erlebnisreicher Hör-Nachmittag inszeniert und von zwei Schauspieler·innen dargeboten. Die szenische Lesung soll auch junge Menschen und Nichtleser·innen niederschwellig zu Erlebnissen mit der Kunstform Literatur führen. Der Titel »Zukunft unterm Kyffhäuser« bezieht sich auf die geografische Lage der Schau- und Aufführungsplätze. »Zukunft unterm Kyffhäuser« befriedigt das Interesse an Burgen bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen. Der Kontrast zwischen Zukunft (2033) und Mythos (Barbarossa) ist ein Leitmotiv der Textcollage.

www.kulturstiftung-des-bundes.de

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Förderkreis 1813 Wartenburg e.V., Kemberg, OT Wartenburg

Fabelhaftes Wartenburg

Mit dem Projekt »Fabelhaftes Wartenburg« wollen wir uns mittels der Kunst den Zukunftsfragen für unser Dorf und den ländlichen Raum widmen. Ganz konkret geht es darum, unsere Zukunft, das heißt die Kinder und Jugendlichen, für Literatur, das Lesen und Schreiben zu begeistern.

Dazu haben wir Antje Wagner, eine erfolgreiche Autorin, die in Wartenburg aufgewachsen und bis heute eng mit unserem Ort und den Menschen verbunden ist, gewinnen können. Von dieser Verbundenheit versprechen wir uns positive Auswirkungen auf den Zuspruch und damit den Erfolg des Projektes.

Antje Wagner wird uns in diesem Rahmen zwei ihrer neueren Werke, »Hyde« und »WILD – sie hören dich denken«, in einer Lesung für jung und alt in »Rehhahns Kuhstall« näher bringen. Ferner wird sie in der evangelischen Gesamtschule Wittenberg, welche Kinder aus Wartenburg besuchen, einen dreistündigen Workshop zu ihrem Buch »WILD« halten. Das Ziel des Workshops, den sie schon in mehreren Schulen erfolgreich umgesetzt hat, ist es, die Kinder mit Methoden des kreativen Schreibens für das Mitgestalten an den Themen Zukunft, Umwelt und Natur zu begeistern.

Antjes Romane sprechen insbesondere Jugendliche ab 12 Jahre an, aber auch allgemein Leser·innen, die an Thrillern und mystischen Geschichten interessiert sind. Deshalb richtet sich unser Angebot insbesondere an junge Menschen aus Wartenburg und der Region.

www.wartenburg.de

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Freunde und Förderer der Stadtbibliothek e.V., Ladenburg

vielerorts – Ladenburger Literaturtage 2022

Die Kleinstadt Ladenburg macht mit ihrem literarischen Progamm seit 2017 weit über die Metropolregion Rhein-Neckar auf sich aufmerksam. Neben den jährlich im Sommer stattfindenden Literaturtagen »vielerorts« gibt es seit 2020 die monatliche Reihe »Flaneure & Flaneusen«, bei der mit Autor·innen spazieren gegangen wird – das Publikum folgt mit Kopfhörern.

2022 wollen wir uns zum ersten Mal mit einem konkreten Thema beschäftigen: dem Thema der Zukunft. Corona hat die Frage nach dem: »Wie weiter?« virulent gemacht. Diesen Zukunftsfragen, auf die Literatur eine Antwort hat, (Wie wollen wir wohnen? Wie wollen wir uns fortbewegen? Was macht die Digitalität mit uns? etc.) wollen wir uns stellen. Dazu möchten wir Autor·innen, die sich mit diesen Themen auseinandergesetzt haben, einladen. Vor allem solche mit Baden-Württemberg-Bezug, aber auch einige darüber hinaus.

Der Arbeitskreis des Literaturfestivals »vielerorts«, der im Verein »Freude und Förderer der Stadtbibliothek Ladenburg e.V.« beheimatet ist, will neben der Literatur auf die vielen unterschiedlichen, schönen und geschichtsträchtigen Orte der Stadt Ladenburg aufmerksam machen. Jährlich kamen bis zu 2.000 begeisterte Zuhörer·innen aus der gesamten Rhein-Neckar- und Rhein-Main-Region nach Ladenburg.

Zu Gast waren bislang unter anderem renommierte Autorinnen und Autoren wie Marcel Beyer, Ulrike Draesner, Raphaela Edelbauer, Norbert Gstrein, Anna Katharina Hahn, Maren Kames, Iljoma Mangold, Markus Orths, Ronya Othmann, Annette Pehnt, Christoph Peters, Marion Poschmann, Leif Randt, Stefanie Sargnagel, Arnold Stadler, Alexa Hennig von Lange, Jan Wagner, Iris Wolff und viele mehr.

www.ladenburger-literaturtage.de

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© Norbert Scheuer

Ökospeicher e.V., Lebus

Portschlüssel in die Zukunft – das zweite Wulkower Literaturcamp

Der Ökospeicher e.V. ist ein Verein in Wulkow bei Frankfurt (Oder), einem 200-Einwohner-Dorf nahe der deutsch-polnischen Grenze. Benannt ist er nach einem alten Getreidespeicher, der in der Anfangsphase des Vereins 1991 als eine Art Gründerzentrum für ökologisch orientierte Betriebe auf dem Land diente. In den letzten Jahren hat sich der Speicher zu einem Begegnungs- und Veranstaltungsort gewandelt, mit einem Fokus auf Klima-, Umwelt- und Naturschutzthemen. Kneipe und Dorfladen werden ehrenamtlich geführt. Zudem vermietet der Verein einige Gästezimmer, um die Kosten zu decken. Eine institutionelle Förderung bekommt er nicht.

Mehrere Schriftsteller·innen-Gruppen haben das Vereinshaus in den letzten Jahren als Rückzugs- und Arbeitsort entdeckt und lasen dort aus ihren Arbeiten. Zudem führt der Verein seit 2017 die monatliche Veranstaltung »Ich lese was, was Du nicht liest« durch, in der Leser·innen ihre Lieblingslektüre vorstellen.

»Schön ruhig hier« oder »Nichts wie weg« – jede·r hat eine andere Beziehung zur Landschaft, die sich spürbar ändert; klimatisch, wirtschaftlich und demografisch. Unsere Idee ist es, das Jahresthema wörtlich zu nehmen. Wir wollen Schreibende einladen, die Landschaft um unser Dorf in ihrer Schönheit und in ihren Konflikten wahrzunehmen. Wir stellen uns ein zweiteiliges literarisches Workcamp vor. Beim ersten Treffen im Frühjahr nehmen wir die Autor·innen mit auf eine Reise durch unsere Agrar-, Natur- und Geschichtslandschaft. Beim zweiten Treff im Frühherbst wollen wir gemeinsam eine erste Ernte feiern.

Ziel ist es, Autor·innen ein Material an die Hand zu geben, aus dem sich literarisch Funken schlagen lässt. Im besten Fall werden daraus ernsthafte Recherchen für eine spätere literarische Produktion. Kurzfristig erhoffen wir uns Nachdenkliches und Unterhaltendes: Kurze Texte, gern auch Skizzenhaftes, Unfertiges, das im weitesten Sinne mit dem Gesehenen und Gehörten zu tun haben soll.

www.oekospeicher.de

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Friedrich Bödecker Kreis Sachsen e.V., Leisnig, OT Börtewitz

Erzgebirger (S)sagen – Schüler.Schreiben.Zukunft – diesseits und jenseits der Silberstraße

Der Friedrich‐Bödecker-Kreis im Freistaat Sachsen versteht sich als ein Netzwerk von Autor·innen, Bibliothekar·innen, Verleger·innen, literaturvermittelnden Institutionen, Vereinen und Verbänden, Schulen sowie von Einrichtungen der Vermittlung kultureller Bildung.

Der Friedrich-Bödecker-Kreis im Freistaat Sachsen e.V. hat sich der Förderung von Lese-, Sprach- und Schreibkompetenzen von Kindern und Jugendlichen – insbesondere im ländlichen Raum – verschrieben. Wir verstehen die Lese- und Schreibförderung als besondere, kreative Form kultureller Bildungsvermittlung, da sie nicht nur Partizipation ermöglicht, sondern durch die Kraft der Sprache auch gestalterisches Potential zu entfachen vermag. Unser Hauptaugenmerk richtet sich auf die literarisch‐ästhetische Bildung. Die Teilhabe am kulturell‐schöpferischen Leben steht so ganz in der Tradition unseres Namensgebers, dem Reformpädagogen Friedrich Bödecker. Die Besonderheit unserer Arbeit liegt im Zusammenspiel verschiedener künstlerischer und kreativer Ausdrucksmöglichkeiten, die wir durch die Begegnung und die Zusammenarbeit von Schriftsteller·innen, Musiker·innen, lllustrator·innen, Medienmacher·innen etc. mit Kindern und Jugendlichen ermöglichen.

Pandemiebedingte Einschränkungen im Kita- und Schulbetrieb und der Ausfall zahlreicher soziokultureller Freizeitangebote führten dazu, dass bereits bestehende Defizite im Bereich kultureller Bildung und Teilhabe – insbesondere der Leseförderung und -motivation – verstärkt wurden und damit die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen in erheblichem Maße beeinträchtigt wurden. Um diesen Herausforderungen und Bedürfnissen gerecht zu werden, wollen wir unser Engagement hinsichtlich der Lese- und Sprachförderung verstärken und insbesondere jenseits der großen Städte des Freistaates, sprich im ländlichen, strukturschwachen sowie kulturell benachteiligten Raum entfalten. Unsere Idee ist es, Autor·innenbegegnungen und Schreibwerkstätten zu etablieren, diese mit anderen künstlerisch-kreativen Begleitangeboten wie z.B. Illustrieren, Inszenieren, Maskenbauen und Theaterspielen zu verbinden und jungen Menschen aus drei verschiedenen Städten des Erzgebirgskreises die Möglichkeit zu bieten, gemeinsam und überregional an der Entwicklung einer Geschichte zu arbeiten.

Im Ergebnis wird ein gemeinsames Buch entstehen, dass die Orte in der Region miteinander verknüpft, ein Gefühl der Nachbarschaft und Verbundenheit entstehen lässt, regionale Bezugspunkte schafft und darüber hinaus ein besonderes Heimatgefühl entstehen lässt.

30 Schüler·innen in drei Städten im Erzgebirgskreis – Marienberg, Schlettau und Zschopau – schreiben Episoden / Geschichten, deren Wurzeln tief in ihrem Ort, ihrer Stadt, ihrer Region liegen. Verknüpft werden die Geschichten, die durch unterschiedliche literarische Arbeitsweisen entstehen sollen, durch Hauptfiguren, die sich, wie ein roter Faden wirkend, in allen entstehenden Episoden wiederfinden und eine gemeinsame Mission erfüllen werden. Die entstehenden Episoden werden in einem regionalen Erzgebirgsbuch zusammengefasst und publiziert.

Zur Umsetzung planen wir eine Lesereihe mit unterschiedlichen Autor·innen, thematische Führungen und Museumsbesuche, mehrere Schreib- und künstlerische Begleitwerkstätten sowie eine Auftakt- und eine Abschlussveranstaltung.

Wir freuen uns nach allen unseren durchgeführten Projekten sagen zu können, dass unsere bisherigen Projektteilnehmer·innen die Erfahrung machen konnten, dass Literatur nicht »langweilig, kompliziert, hat doch eh nichts mit mir zu tun…« ist – im Gegenteil. In Präsentationsveranstaltungen oder eigens für sie entwickelten Lesereihen mit professionellen Autor·innen konnten sie stolz und selbstbewusst ihre Ergebnisse, ihre aufregenden Geschichten und ihre Gedanken weitergeben.

www.boedecker-sachsen.de

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© Susanne Karge

Gemeindebücherei Leopoldshöhe

Lesungen zur »Saatgutbibliothek«

Die Gemeinde Leopoldshöhe liegt im beschaulichen Lipperland in NRW. Ca. 17.000 Einwohner leben in dem kleinen Ort. Die Hauptstelle der Gemeindebücherei befindet sich in Leopoldshöhe und eine Zweigstelle in Asemissen. Zwischen den beiden Standorten pendeln die Mitarbeiterinnen mit den neuen Lastenrädern.

Das Team der Gemeindebücherei engagiert sich sehr für die Leseförderung und arbeitet eng mit den Kindertageseinrichtungen und den Schulen der Gemeinde zusammen. Zahlreiche Veranstaltungen wie Autor·innenlesungen, MittwochsKrimiClub zum Fachsimpeln über Lieblingskrimis und -thriller, Bücherei-Führungen für Kindergarten- und Schulkinder werden angeboten. Die Durchführung von kulturellen Veranstaltungen liegt dem 4-köpfigen Team der Gemeindebücherei Leopoldshöhe sehr am Herzen.

In dem Jahr 2022 soll der Startschuss für die »Saatgutbibliothek« gelegt werden. Alte, erhaltenswerte Sorten sollen »verliehen« und vermehrt werden. Besondere Veranstaltungen sollen diese Aktionen zum Thema Natur und Nachhaltigkeit abrunden.

Der Leitgedanke der »Saatgutbibliothek« zielt darauf ab, die Grünflächen des Heimatvereins und der Gemeinde Leopoldshöhe mit alten, erhaltenswerten Sorten möglichst vielfältig zu bereichern. Mit Unterstützung der Gemeindebücherei sollen bienenfreundliche Blumenwiesen und Kräuterbeete sowie Gemüseanbauflächen entstehen.

Im Praxisbereich werden die Kinder im Familienzentrum »Das Spatzennest« Hochbeete für Tomaten und anderes Gemüse anlegen sowie Blumensamen auf Grünstreifen aussäen. Sie bekommen somit einen Bezug zur Gartenarbeit, Artenvielfalt und zur Natur. Die Kinder erleben, wie aus dem Saatgut Gemüse wächst und bekommen spielerisch einen Eindruck über die Planung und Organisation des Gärtnerns.

Die Gemeindebücherei wird in Kooperation mit dem Familienzentrum »Das Spatzennest« deren 50-jähriges Jubiläum mitgestalten. Ein kleiner Imbiss aus den geernteten Gemüsesorten soll unter anderem angeboten werden. Durch die im Vorfeld gestalteten Beete im Außenbereich des Familienzentrums kann in einer besonderen Atmosphäre das gesammelte Saatgut getauscht und weitergegeben werden. Die Basis für die sich in Leopoldshöhe entwickelnde »Saatgutbibliothek« wird gelegt.

Das Jubiläumsfest für Familien und Freunde des Familienzentrums wird durch eine Autor·innenlesung zum Thema Pflanzen und Natur bereichert. Diese Lesung wird für die Kinder etwas Besonderes sein, da das Gartenjahr mit diesem Highlight als thematischer Bezug abgerundet wird. Auf diese Art wird zwischen Natur und Literatur eine Brücke geschlagen. Mit Unterstützung des Familienzentrums »Das Spatzennest« werden gezielt Familien auch auf die Gemeindebücherei aufmerksam. So kann die Freude am Buch und am Lesen geweckt werden.

Im Herbst wird zudem eine Lesung für Erwachsene auf dem Heimathof angeboten werden. Das Gelände des Heimathofes liegt in der Natur. Durch die angelegten Blumen- und Gemüsebeete stellt das Ambiente etwas Besonderes dar. Auch hier soll die Lesung inhaltlich in Bezug zur »Saatgutbibliothek« stehen.

www.leopoldshoehe.bibliotheken-in-owl.de

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Das Team Bücherei-LEO: Bettina Bertling, Kerstin Koppmann, Kerstin Proepper (v.l.n.r.)

Kultur- und Weiterbildungsgesellschaft – Christian-Weise-Bibliothek – Bibliothek Reichenbach O.L., Löbau

Mythen durch die Glaskugel – Wir erzählen Märchen von Morgen (Schreibwerkstatt und Puppenspiel)

Die Bibliothek Reichenbach O.L. versorgt mit nicht ganz 9.000 Medien die Kleinstadt Reichenbach/Oberlausitz und die umliegenden Gemeinden. Als Teil der Christian-Weise-Bibliothek in der Trägerschaft der Kultur- und Weiterbildungsgesellschaft des Landkreis Görlitz können Nutzer·innen zudem auf den Gesamtbestand von ca. 220.000 Medien in drei Standorten und einer Fahrbibliothek zugreifen.

Ausgerüstet mit Internetarbeitsplätze und WLAN lädt die Bibliothek ein, auch vor Ort auf die digitalen Services zuzugreifen. Selbstverständlich können Onleihe, Filmstreaming und Zeitschriftendatenbank auch von zu Hause abgerufen werden.

Eine in das Bibliothekkonzept integrierte Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche bietet Platz für Kunst, Literatur und (Puppen-)Theater und rundet die vielfältigen Möglichkeiten und Angebote der Bibliothek Reichenbach/Oberlausitz ab.

Märchen erzählen von den Geheimnissen der Seele, von einer Welt voller Zauber, Irrwegen und Erlösung. Märchen, erzählt oder vorgelesen, sind unbezahlbare Zaubermittel. Sie zaubern uns in eine Welt voller Mythen und Geheimnisse. Wie werden Märchen und Mythen in Zukunft aussehen?

Lassen wir uns von unseren Kindern überraschen. Ein bisschen aufregend darf es sein, Hauptsache, am Ende wird alles gut. In einem geschützten, vertrauensvollen Rahmen werden Kinder in der Schreibwerkstatt an das Thema herangeführt und die Märchenstunde wird zu einem wöchentlichen Ritual.

Im Rahmen des Projektes beschäftigen sich die Kinder mit verschiedenen Märchen, sie lesen und erzählen und werden auf spielerische Weise in neue Abenteuer entführt. Gemeinsam gestalten sie Märchenfiguren, Requisiten und erlernen die Methode des Schattentheaters. Nach einigen Proben wird der Höhepunkt des Projektes die gemeinsame Schattentheateraufführung eines Märchens sein.

www.reichenbach-ol.de

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LÖBAULEBT e.V., Löbau

SPOKEN WORD MEETS OBERLAUSITZ

Willkommen im Land, das keins ist.
In einer Provinz, die keine Hauptstadt braucht,
weil Europa sich hier längst zuhause fühlt.
Grüne Hügel und endlose Felder so weit das Auge reicht.
Umsäumt von Grenzen und doch grenzenlos,
liegt ein Unbezahlbarland im regionalen Nirgendwo…

…und gerade im regionalen Nirgendwo findet man immer noch diese kleinen, besonderen Veranstaltungen, die zwar nicht die großen Bühnen bespielen, aber mindestens genauso viel Scheinwerferglanz verdient hätten.

Kultur im ländlichen Raum ist und bleibt ein Abenteuer, aber genau dieser Herausforderung stellt sich das ganzjährige Poetry-Projekt »Spoken Word meets Oberlausitz« und tourt an sechs verschiedenen Terminen durch den ostsächsischen Raum und entlang der deutsch-polnischen Grenze, um Poeten und Poetinnen aus ganz Europa eine Ecke Deutschlands zu zeigen, die leider nicht immer im besten Licht dasteht.
Doch das ändern wir jetzt!

Während die Dichter und Dichterinnen während ihres Aufenthalts die Schönheit der Region bewundern und über diese Texte verfassen, dürfen sich die Menschen in den unterschiedlichsten Orten auf tolle Abendveranstaltungen und Begegnungen mit den Gästen und dem gesprochenen Wort freuen.

Zeitgleich besucht die Poetry-Künstlerin und Initiatorin Jessy James LaFleur mit ihren Workshops die Schulen, um den lokalen Nachwuchs auszubilden, der neben den Profis ans Mikro tritt.

»Spoken Word« ist die wohl lebendigste Form der Literatur,
denn hier geht’s nicht ums Vorlesen, sondern ums Vortragen…
Hier geht’s ums Fühlen, Lachen, Weinen, Wundern und um echte Gänsehaut…
Hier geht’s ums Miteinander, um Austausch und Glücksmomente…
Hier geht’s um die Poesie, aber vor allem ums regionale Nirgendwo,
und wie viel man dort findet!

Werdet Teil der Tour! Kommt zu unseren Workshops und Veranstaltungen, füllt die Säle und Stühle! Bringt Applaus mit, wir kümmern uns um den Rest!

www.angeprangert.com

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Lehstener Kultur Alternative e.V., Möllenhagen

zukünftig anders

Unser kleiner Kulturverein besteht seit 2006 und bietet den Menschen vor Ort einen soziokulturellen Treffpunkt im ländlichen Raum, abseits der touristischen Pfade der Mecklenburgischen Seenplatte. In den letzten Jahren haben wir kleine, aber sehr feine Projekte umgesetzt und Lesungen veranstaltet. 2020 setzten wir das Projekt »woher wir kommen, wohin wir gehen« um. Inhalt waren Schreibwerkstätten und eine Lesung. 2019 führte der Verein sehr erfolgreich einen Poetry Slam unter dem Motto »Natürlich Mecklenburgische Seenplatte! Lieben, Fühlen, Slammen« durch. 2019 entstand auch eine kleine Zeitung mit dem Titel »Nachrichten aus der Provinz – Was uns bewegt«. Mit Hilfe von Erzählsalons haben sich Einheimische und Zugezogene über das ländliche Leben ausgetauscht. Dabei ging es vor allem um das soziale Miteinander, die Wünsche und Sehnsüchte. 2022 werden weitere Projekte realisiert, darunter »zukünftig anders« und einen »Poetry jam«.

Im Mittelpunkt des Projektes »zukünftig anders« werden die Hoffnungen und Befürchtungen der Menschen bezogen auf ein zukünftiges Leben auf dem Land stehen. Dabei gilt es, genauer herauszustellen,- welche Gemeinsamkeiten sich erkennen lassen und welche unterschiedlichen Vorstellungen es gibt. Wovon es mehr und wovon es weniger bräuchte. Und schließlich, welche Zukunft auf dem Land wir uns zu erträumen wagen und auch, was wir zu vermeiden suchen.

Zu Beginn findet ein Erzählsalon statt – hier wollen wir herausfinden, welche Themen die Menschen auf dem Land beschäftigen. Es folgen Schreibworkshops und gemeinsames Online-Schreiben. Über die herausgearbeiteten zentralen Themen wird dann vor allem in kollektiven Schreibgesprächen kommuniziert. Abschließend wird ein Feature über das Projekt entstehen, bei dem ausgewählte Texte von Schauspieler·innen eingesprochen werden.

www.dorfleben.info

DEU, Lehsten, 05.11.2021, Lehstener Kultur Alternative e.V., Lesung „woanders, dazwischen, zuhause“ Texte aus den Schreibwerkstätten [ (c) Wolfgang Borrs, www.borrs.de, info@borrs.de; ]

DEU, Lehsten, 05.11.2021, Lehstener Kultur Alternative e.V., Lesung »woanders, dazwischen, zuhause« Texte aus den Schreibwerkstätten, © Wolfgang Borrs, www.borrs.de, info@borrs.de

STATTwerke e.V. (JIM Kyritz), Neuruppin

Brennende Herzen – Poesie-Festival

Der gemeinnützige Verein STATTwerke e.V. besteht seit 1981 und fördert selbstorganisierte, sozial, kulturell und ökologisch orientierte Projekte. Er führt Projektberatung und Projektbegleitung durch und ist Träger vielfältiger Vorhaben, Projekte und Maßnahmen in Berlin und Brandenburg. STATTwerke e.V. ist anerkannter Träger von zwei Brandenburger Jugend-Informations- und Medienzentren (JIM) in Neuruppin und Kyritz, in denen Workshops und regelmäßige Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Tanz, Film, Musik (Gesang und Komposition), Radio, Fotografie, Kreativem Schreiben und Bildender Kunst stattfinden. Verbunden sind diese Angebote mit Präsentationen, Auftritten und Ausstellungen vor breitem Publikum. Die kunstschaffenden Dozent·innen und Referent·innen kommen aus der freien Kunstszene in Berlin und Brandenburg. Finanziert werden diese Angebote projektbezogen über Bundesprogramme, Landesprogramme, regionale Förderung oder über Stiftungen und Spenden.

»Brennende Herzen« ist das erste demokratiebildende Poesie-Festival für Kinder und Jugendliche in Kyritz. In zehn Veranstaltungen im Jahr 2022 lernen Teilnehmer·innen aller Altersgruppen bei Lesungen, Screenings oder Slams unterschiedliche literarische Ausdrucksformen kennen. In Workshops können sie Schreib- und Illustrationstechniken sowie multi-mediale Techniken ausprobieren, die sie in ihrem poetischen Ausdruck unterstützen. Thematisch wollen wir dabei einen Fokus auf Inhalte legen, die sich mit sozialen und politischen Themen wie Diskriminierung, Rassismus, Gender, Kinderrechte, Gleichberechtigung oder auch Nachhaltigkeit auseinandersetzen, sodass wir mit Hilfe poetischer Mittel gemeinsam Visionen einer gerechten, demokratischen Zukunft entwerfen. Die Ergebnisse des Projekts werden schließlich während eines dreitägigen Festivals öffentlich mit Multimedia-Installationen, Lesungen sowie Screenings in Kyritz vertieft und präsentiert.

jim-stattwerke.de

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Naturparkverein Hoher Fläming e.V., Rabenstein/Fläming, OT Raben

Alice im Wunderland – literarische Zukunftsreisen
»Und was nützen Bücher«, dachte Alice, »ohne Bilder und Gespräche?«

Der Naturparkverein als Mitglied von Smart Village e.V. widmet sich auf unterschiedlichen Ebenen mit vielfältigen Mitgliedern und regionalen Akteur·innen der Zukunft und Kultur in der Region um Bad Belzig/Wiesenburg. Beide Akteure sind Mitorganisatoren des Wissens- und Maker-Festivals Kreativsause. Die Veranstaltungen zu »Alice im Wunderland« sind parallel zur 4. Fläminger Kreativsause 2022 um Bad Belzig geplant, um Synergien, Publikum und Interessierte zu multiplizieren.

Neben Projekten wie Umweltbildung, Naturschutz, Landschaftspflege und das Naturparkzentrum engagiert sich der Naturparkverein im Rahmen von »Kunstland Hoher Fläming« für den Kunstwanderweg zwischen Bad Belzig und Wiesenburg und ist Träger des jährlichen Kunstsommers.

Der Smart Village e.V. und seine Mitglieder möchten den Hohen Fläming lebenswert gestalten und fit für die Herausforderungen der Zukunft machen. Hierbei treten sie u.a. für die Förderung der Kulturvielfalt, einer vielfältigen Medienlandschaft, die (Schul-)Bildung der Zukunft und vieles mehr ein.

Das Projekt »Alice im Wunderland« ist inspiriert vom gleichnamigen Weltklassiker von Lewis Carroll und lädt ein, das Wunderland als Zukunftsraum zu begreifen, um gemeinsam sprachlich, visionär, literarisch und kreativ Literatur zu erleben und zu gestalten.

Für das Projekt sind Autor·innen wie Annett Gröschner, Stefan Strehler, Kirsten Heidler und Jessy James LaFleur eingeladen, eine persönliche Textauswahl zum Thema beizutragen und aktiv mit Bürger·innen und Jugendlichen an neuen Formen und Formaten des sprachlichen Ausdrucks zusammenzuwirken; in Lesungen, Schreibwerkstätten, Lesespaziergängen, Spoken-Word-Poetry-Workshops und einem literarische Abschlussfest aller Beteiligten.

Wir sind gespannt welchen Bogen über Zukunft, Sprache und Literatur uns Alice im Wunderland für die Zukunft der Region Bad Belzig und Wiesenburg in Zusammenarbeit mit Schriftsteller·innen, Autor·innen, Bürger·innen und Schüler·innen mit diesem Projekt eröffnen wird.

www.naturpark-hoher-flaeming.de

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Kreativsause 2021, © Kathrin Lucia Meyer

Kultur in der Alten Schäferei e.V., Reichenow-Möglin

Ruinenfestival Reichenow: Zukunft lesen.

Der Verein »Kultur in der Alten Schäferei e.V.« wurde im November 2011 gegründet und möchte durch seine Aktivitäten erreichen, dass sich Menschen mit künstlerischen Darstellungsformen und deren Schaffung auseinandersetzen. Der Ausdruck, die Verarbeitung und die Wiedergabe u.a. von eigenen Erfahrungen, gesellschaftlichen Ereignissen und zeitgenössischen Entwicklungen in künstlerischen Formen sind wesentliche Bausteine für soziale Kommunikation und Alltagsbewältigung. Im Mittelpunkt der Vereinsarbeit steht es, schöpferische Gestaltung und künstlerische Betätigung vielseitig zu fördern, anzuregen und gleichzeitig einen breiten gesellschaftlichen Zugang herzustellen. Während der vergangenen zwei Jahre konzentrierten wir uns auf die Sicherung einer historischen Feld- und Backsteinscheune, die wir in diesem Jahr mit dem »Ruinenfestival: Zukunft lesen« bespielen werden.

Das Reichenower Ruinenfestival »Zukunft lesen« wird Literatur aufs Land bringen, Altes zu neuem Leben erwecken und neue Denkanstöße geben – für Alt und Jung von nah und fern, Einheimische und Besuchende, Geflüchtete und Zugezogene, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Eine Schäfereiruine wird als zentraler Veranstaltungsort zur Bühne für spannende Lesungen und Diskussionen, die aus verschiedenen Perspektiven den Blick auf eine von Utopien und vielfältigen Fragen geprägte Zukunft werfen. Zugleich wagen die Veranstaltungen auch den Blick über den heimischen Tellerrand und beleuchten gesellschaftspolitisch relevante Aspekte für alle Altersgruppen. Aus der Zusammenarbeit zwischen einheimischen, ortskundigen und ortsfremden Literat·innen und Kulturarbeitenden wird ein Konglomerat entstehen, das Blickwinkel erweitert und ganz neue Perspektiven hervorbringt.

Für August 2022 ist ein viertägiges Programm geplant, bestehend aus zehn Lesungen und vier Workshops.

www.kulturschäferei.de

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Grundtvighaus e.V., Sassnitz

Literaturtage Rügen
1992 2022 2052
DIE ZUKUNFT LESEN

Die Insel Rügen bekommt ein neues Festival: Die Literaturtage Rügen in Sassnitz. »Unter dem Titel Die Zukunft Lesen wollen wir uns mit ostdeutscher Identität beschäftigen. Dazu schauen wir nicht nur 30 Jahre zurück, sondern stellen uns auch eine Zukunft in 30 Jahren vor«, so Organisator Sebastian Orlac, der das Festival in Zusammenarbeit mit dem Grundtvig Mehrgenerationenhaus in Sassnitz ins Leben ruft. Eingeladen werden deutschsprachige Autor·innen und Künstler·innen zu Lesungen, Debatte, Kinoprogramm und Schreibwerkstatt.

Das Festival findet vom 04.-06. November 2022 statt. Das Grundtvighaus hat seit Anfang der 1990er Jahre als gemeinnütziger Verein im sozialen und kulturellen Leben der Stadt einen festen Platz und wird seit 2016 gefördert durch das Bundesprogramm Mehrgenerationenhäuser. Wie in einem zweiten Wohnzimmer können sich hier Alt und Jung zum Austausch treffen. Generationsübergreifend bietet das Grundtvighaus neben regelmäßigem Mittagstisch verschiedenen Selbsthilfegruppen, Trauer- und Schülerhilfe, aber auch dem Kinoclub, Vereinen und Ausstellungen ein Zuhause. Überregional bekannt ist auch die von Jörg Piecha im Rahmen der kulturellen Bildung organisierte monatliche Konzertreihe mit mittlerweile 162 Veranstaltungen.

Die Literaturtage Rügen richten sich nicht nur an Bewohnerinnen und Bewohner von Sassnitz und der Insel, sondern auch an Literaturinteressierte von außerhalb. Nicht umsonst findet das Festival zum letzten Wochenende der Berliner Herbstferien statt.

www.grundtvighaus-sassnitz.de

32_Foto Grundtvighaus

Stadtbibliothek Schkeuditz, Schkeuditz

Leonie Looping Lesung mit Cally Stronk

Die Stadtbibliothek Schkeuditz befindet sich seit 1994 in der Bahnhofstraße im Herzen von Schkeuditz. Die ortsansässige Malerin Edith Müller hat ihr ehemaliges Elternhaus der Stadt Schkeuditz vererbt, um der Bibliothek ein größeres Zuhause zu geben. Nach aufwendigen Aus- und Umarbeiten wurde eine modern ausgestattete Bibliothek geschaffen. Auf vier Etagen verteilt stehen den Benutzer·innen über 27.000 Medien zur Verfügung.

Die Stadtbibliothek steht in engem Kontakt mit langjährigen Kooperationspartnern, vornehmlich den Kindertagesstätten, Horten und Schulen der Umgebung, aber auch mit dem Schkeuditzer Jugendtreff und dem Hospizverein sowie der Volkshochschule. Beispielweise werden durch die Teilnahme an der Lego League auch Projekte angeboten, die außerschulisch organisiert werden.

Zu der Hauptstelle im Zentrum von Schkeuditz gehören noch drei Ortsteilbibliotheken in Radefeld, Dölzig und Glesien, um das gesamte Stadtgebiet abdecken zu können.

Im Sommer 2022 wird die Berliner Autorin Cally Stronk, die unter anderem die Leonie Looping-Reihe verfasst hat, in Schkeuditz zu Gast sein. Diese Erstlese-Reihe für Kinder ab 7 beschäftigt sich spielerisch mit den Themen Natur und Umwelt. In jedem Band wird ein zukunftsrelevantes Umweltthema behandelt, zum Beispiel Müllverschmutzung, Plastik und Up- beziehungsweise Recycling. Die Autorin bringt ihre Ukulele mit, um mit den Kindern gemeinsam Lieder zu singen und die angesprochenen Themen kindgerecht zu vermitteln. Außerdem wird zusammen mit den Kindern überlegt, wie jede und jeder einzelne etwas Gutes für die Umwelt tun könnte.

Im Rahmen einer anderen außerschulischen Veranstaltung wurde die Autorin bereits eingeladen und konnte die Anwesenden mit ihrer Lesereihe »Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer« begeistern.

Die Veranstaltung wird als außerschulisches Projekt in der letzten Ferienwoche der Sommerferien geplant.

www.schkeuditz.de

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Internationale Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg im Deutschen Grenzverein e.V., Steinbergkirche

Utopie oder Dystopie – Erzähle deine Zukunftsgeschichte als Graphic Novel!

Die Internationale Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg ist Teil des Deutschen Grenzvereins e.V., der sich der kulturellen, politischen und sozialen Bildung sowie der interkulturellen Verständigung der Menschen in der Grenzregion Deutschlands zu Dänemark verschrieben hat. Die IBJ Scheersberg liegt mit ihren Arbeitsräumen und Bettenhäusern im ländlichen Raum, inmitten von Feldern und unweit der Ostsee. Hier können vor allem junge Menschen bei zahlreichen Wochenend- und Ferienangeboten ihre Kreativität frei ausleben und die Zeit in der Gruppe genießen. Die Teilnehmenden leben und arbeiten gemeinsam auf dem Scheersberg, werden von der hauseigenen Küche verpflegt und können sich so ganz ihrem individuellen Schaffen und dem schöpferischen Prozess im Zusammenspiel mit allen Gruppenmitgliedern widmen.

Der Workshop »Utopie oder Dystopie? Erzähle deine Zukunftsgeschichte als Graphic Novel!« ist für Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren und über ein Wochenende konzipiert. Die Teilnehmenden lernen die Erzählform »Graphic Novel« kennen, können sich berühmte Novels anschauen und diskutieren über ihre besonderen Eigenschaften, ihre Unterschiede zu Romanen und Comics. Anschließend sind die Teilnehmenden selbst kreativ und entwickeln in Kleingruppen oder individuell ihre Zukunftsgeschichten, entwerfen Figuren (literarisch und zeichnerisch) und arbeiten ihre Story aus. Unterstützt werden sie dabei von der erfahrenen Workshopleiterin und studierten Kunstlehrerin Barbara Breen. Mit Übungen zum Storytelling, Zeichnen und Texten wird die Kreativität der Teilnehmenden aktiviert. Am Sonntag werden die bestehenden Graphic Novel-Entwürfe den Familien und Freund·innen der Teilnehmenden in einer Ausstellung mit kurzen Lesungen, wenn gewünscht, präsentiert.

www.scheersberg.de

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Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg | Literaturhaus Oberpfalz, Sulzbach-Rosenberg

»Unsere Zukunft« Schreibworkshops für Jugendliche

Das Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg e.V. | Literaturhaus Oberpfalz ist der Literatur doppelt verpflichtet: als Archiv und Gedächtnisort für deutschsprachige Gegenwartsliteratur seit 1945 und als Veranstaltungsort für alle Spielarten zeitgemäßer Literaturvermittlung.

Gegründet wurde die Institution 1977 von Walter Höllerer, Autor, Literaturwissenschaftler und -kritiker, Mitglied der Gruppe 47 und Herausgeber der Zeitschriften Akzente und Sprache im technischen Zeitalter. Seine Sammlungen bilden den Grundstock für die Archivbestände, ergänzt durch Bestände regionaler Literatur.

Seit seiner Gründung erfüllt das Literaturarchiv – untergebracht in einem prächtigen Neo-Renaissancegebäude, das vormals als Amtsgericht diente – die Funktion eines Literaturhauses für die Region mit überregionalen und internationalen Verbindungen. Das Veranstaltungsprogramm lebt von der Präsentation aktueller literarischer Neuerscheinungen. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs richtet sich der Blick auch auf die Literaturszenen in Mittel- und Osteuropa. Besonders nachhaltige Kontakte bestehen ins Nachbarland Tschechien. Kooperationen mit dem Prager Literaturhaus und dem Tschechischen Literaturzentrum ermöglichten einen regen Austausch mit der tschechischen Literaturszene. Seit 2012 ist das Literaturhaus Oberpfalz Mitglied der Bayerischen Akademie des Schreibens und veranstaltet in Kooperation mit dem Literaturhaus München regelmäßig Schreibseminare. Alle zwei Jahre richtet das Literaturhaus die Regionalbuchmesse Oberpfalz aus.

Durch die Bewegung »Fridays for Future« ist weltweit in der Öffentlichkeit sichtbar geworden, dass sich viele Jugendliche um ihre Zukunft sorgen und von der älteren Generation langfristiges Denken und Solidarität mit den Jüngeren einfordern. Der Schreibworkshop »Unsere Zukunft« soll Jugendlichen die Gelegenheit geben, ihre individuellen Ideen, Wünsche, Träume und Ängste zu erkunden und mit literarischen Mitteln zu formulieren. Und sie erfahren außerdem: Schreiben muss nicht nur Arbeit im stillen Kämmerchen bedeuten, es braucht auch Austausch mit anderen. Das Sprechen über entstehende Texte bietet die Chance, schon während des Schreibens Feedback und Impulse zu bekommen.

Geplant sind zwei halbtägige Workshops zum Thema »Unsere Zukunft«, angeleitet von erfahrenen Autorinnen. Gespräche, Schreibübungen und Textbesprechungen werden den Schreibprozess in Gang bringen und begleiten. Im Anschluss sind jeweils weitere Termine für öffentliche Veranstaltungen im Literaturhaus Oberpfalz geplant, in denen die Jugendlichen ihre Texte präsentieren können.

www.literaturarchiv.de

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Stadt Waldkappel

Kultur am Walde

Kultur auf dem Land? Na klar! Noch gibt es ihn nicht, den Waldkappeler Kulturverein. Aber nicht zuletzt die Förderung ist ein Argument, sich dem Thema intensiv zu widmen. In Gesprächen mit Gemeinde und Geschichtsverein hat sich gezeigt, dass es großes Interesse an kulturellen Veranstaltungen zwischen Fußballplatz und Festzelt gibt. Daraus hat sich eine Gruppe entwickelt, welche sich damit beschäftigt, möglichst viele Menschen zusammenzubringen, um gemeinsam Neues und Altbewährtes miteinander zu verknüpfen und die dörfliche Kulturlandschaft von vorhandenen Vorurteilen zu befreien. Nicht neben, sondern mit den vorhanden Strukturen wollen wir ein Bewusstsein für die Systemrelevanz von Kultur erreichen.

Waldkappel, unweit Kassels gelegen, kann Kultur! Lesungen, Lyrik, Jazz und Kinderbücher, während die örtlichen Vereine für das leibliche Wohl der BesucherInnen sorgen. So wollen wir Menschen zusammenbringen und für ein Erlebnis der besonderen Art sorgen. Bratwurst und Weißweinschorle, geht das zusammen? Wir denken, ja! Das Verbinden dörflicher Strukturen mit urbaner Kultur ist das Ziel unserer Veranstaltungen. Lyrik und Jazz im Dorfgemeinschaftshaus oder Lesung und Gesangsverein auf der Waldbühne werden eine interessante Mixtur für alle Beteiligten.

www.waldkappel.de

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Festival

III: Zukunft | 2022

III: Zukunft | 12. und 13. Mai 2022

Posititionen und Gespräche

Kurator·innen: Shida Bazyar, Emma Braslavsky

Mit: Patricia Nana Yaa Seiwaa Anin, Stefanie de Velasco, Naika Foroutan, Thomas Gäbert, Alexander Häusler, Şeyda Kurt, Matthias Lohre, Stefan Petermann, Lisa-Marie Reuter, Katharina Schultens, Nicole Seifert und Tijan Sila, Soundinstallation von Burkhard Finckh

»Und seitab liegt die Stadt« ist eine gemeinsame Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin. Sie fördert bundesweit und jedes Jahr mit einem neuen Themenschwerpunkt literaturbezogene Veranstaltungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern. Jährlich veranstalten wir zum jeweiligen Thema ein Festival im Literarischen Colloquium Berlin, bei dem sich Autor·innen über den Begriff austauschen. Zukunft wird dann zum Thema, wenn wir an ihr zu scheitern drohen, wenn wir merken, dass zu viele Fragen brennen, auf die wir keine Antworten haben. Natur, Gesellschaft und Liebe sind die klassischen Stoffe der Literatur. Und Literatur ist immer noch das ideale Labor, um Alternativen auszutesten, gerade weil man Zukunft dort zwar fühlen, aber nicht sehen kann. Dort keimt sie bestenfalls als Vision in jeder·jedem einzelnen. Shida Bazyar und Emma Braslavsky haben zwölf Gäste zum dritten Festival des Programms »Und seitab liegt die Stadt« eingeladen, um ihre Visionen zu teilen. In sechs Tandem-Panels werden sie in Zukünfte reisen, brennende Fragen diskutieren und im Austausch mit dem Publikum neue Ansätze auf ihre Machbarkeit prüfen.

Alle Essays des Festivals sind in einem Booklet erschienen und hier nachzulesen (für den Vollbildschirm bitte auf den dunklen Hintergrund und das Rechteck oben rechts klicken).

Hier können Sie das Booklet als PDF herunterladen.

Gedruckte Booklets können Sie kostenfrei über mail@lcb.de bestellen.

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Der Deutschlandfunk präsentiert 12 Essays des »Festivals Zukunft«. An vier Sonntagen im August 2022 widmet sich die Sendung »Essay und Diskurs« jeweils um 9.30 Uhr Zukünften zwischen Utopie und Katastrophe. Die Moderation hat Pascal Fischer.

07.08.2022, 9.30 Uhr, Deutschlandfunk
Wie global denken wir die Zukunft?
Essays von Shida Bazyar, Emma Braslavsky, Patricia Nana Yaa Seiwaa Anin und Matthias Lohre
Zur Sendung

14.08.2022, 9.30 Uhr, Deutschlandfunk
Die Zukunft der Identitäten
Essays von Naika Foroutan, Alexander Häusler und Tijan Sila
Zur Sendung

21.08.2022, 9.30 Uhr, Deutschlandfunk
Die Zukunft zwischen Utopie und Apokalypse
Essays von Lisa-Marie Reuter, Stefanie de Velasco und Thomas Gäbert

28.08.2022, 9.30 Uhr, Deutschlandfunk
Lesen und Schreiben in der Zukunft
Essays von Katharina Schultens, Nicole Seifert und Stefan Petermann

Seitab22-Hintergrund-FB

Festival Tag 1 | 12. Mai 2022

18.30 h | Eröffnung und Begrüßung
Thorsten Dönges, LCB, und Dr. Nicole Zeddies, BKM
Einführung von Shida Bazyar und Emma Braslavsky
Veröffentlicht auf 54books

18:45 h | ›Auf gut Deutsch‹
Naika Foroutan & Alexander Häusler

20 h | ›Afrotopia‹
Patricia Nana Yaa Seiwaa Anin & Matthias Lohre

21 h | Soundinstallation
Burkhard Finckh

Festival Tag 2 | 13. Mai 2022

16 h  |›Stadt, Land, Frust‹
Thomas Gäbert & Lisa-Marie Reuter

17.30 h  | ›Wir schreiben in Zukunft besser‹
Stefan Petermann & Stefanie de Velasco

19.30 h  | ›Sagen wir: Literaturmaschine‹
Katharina Schultens & Nicole Seifert

21 h  | ›Relationshits‹
Şeyda Kurt & Tijan Sila

Begrüßung & Eröffnung
Thorsten Dönges (LCB)
© Tobias Bohm

Begrüßung & Eröffnung
Dr. Nicole Zeddies (BKM)
© Tobias Bohm

Begrüßung & Eröffnung
Shida Bazyar & Emma Braslavsky
© Tobias Bohm

›Auf gut Deutsch‹
Naika Foroutan & Alexander Häusler
© Tobias Bohm

›Afrotopia‹
Patricia Nana Yaa Seiwaa Anin & Matthias Lohre
© Tobias Bohm

›Stadt, Land, Frust‹
Thomas Gäbert & Lisa-Marie Reuter
© Tobias Bohm

›Wir schreiben in Zukunft besser‹
Stefan Petermann & Stefanie de Velasco
© Tobias Bohm

›Sagen wir: Literaturmaschine‹
Katharina Schultens & Nicole Seifert
© Tobias Bohm

›Relationshits‹
Şeyda Kurt & Tijan Sila
© Tobias Bohm

»Und seitab liegt die Stadt« ist ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin. Es wird gefördert im Rahmen des BKM-Förderprogramms »Kultur in ländlichen Räumen«. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm »Ländliche Entwicklung« (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. In Kooperation mit dem Deutschlandfunk.

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