LCB

Assemblage Berlin. 60 Jahre Literatur intermedial

Das Festival »Assemblage Berlin. 60 Jahre Literatur intermedial« widmete sich als ein groß angelegtes Kooperationsprojekt des Exzellenzclusters ›Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective‹ und des Literarischen Colloquiums Berlin dem Topos der Intermedialität. Es spürte den vielfältigen Erscheinungsformen von Literatur und ihren Verflechtungen mit anderen Künsten unter den Bedingungen der Digitalisierung und einer globalisierten Zirkulation nach. Das LCB, das 2023 sein 60-jähriges Bestehen feierte, wurde dabei zum Forschungsobjekt und Schauplatz zugleich.

Eine Einführung in die unterschiedlichen Bereiche des Projektes gibt in diesem Digital Essay das Kapitel ›Sektionen‹. Die Streams der Festival-Programmpunkte können Sie im Kapitel ›Videos‹ ansehen.

 

Die Festival-Sektionen

Die vier Festival-Sektionen – ›Optische Literatur‹, ›Theater bewegen‹, ›Laute Literatur‹ und ›What Happened to the End of Books‹ – boten neben Filmvorführungen, wissenschaftlichen Vorträgen und Gesprächen auch Performances und Workshops. Audiovisuelle Exponate, wie Filme, Hörstationen und eine durch künstliche Intelligenz imaginierte Rauminstallation, wurden durch die Ausstellung ›LCB-Editionen, 1968-89 – eine Re-Lektüre‹ abgerundet, die noch bis zum 30. Oktober 2023 im LCB zu sehen war. Mit ›Villa of One’s Own‹ (VOOO) eröffnete sich ein Blick in die LCB-Zukunft: der neue digitale Werkstattraum des Literarischen Colloquiums für Gäste im Haus und im Netz, für Übersetzer·innen und Autor·innen aus aller Welt. VOOO bietet Platz für kollaborative Recherchen, gemeinsames Arbeiten, sozialen Austausch und Präsentationen.

 

›Optische Literatur‹

Bereits bei der Gründung des LCB war eine Filmabteilung eingeplant, bei der es nicht allein um Literaturverfilmungen oder die filmische Auseinandersetzung mit Textvorlagen ging, sondern um das Ausloten der Möglichkeiten des Films in Narration, Bildgestaltung und Sprache. Es ging, ganz im Sinne von Walter Höllerers erweitertem Literaturbegriff, um »optische Literatur«. Bis Mitte der 1990er Jahre entstanden am LCB unterschiedlichste filmische Werke. Aus Anlass dieser Retrospektive wurden zahlreiche Filme von der Deutschen Kinemathek digital restauriert, die vom 23. Mai bis zum 2. Juli 2023 im Zeughauskino und Bundesplatz-Kino in Berlin gezeigt. Während des Festivals fanden im LCB Podiumsdiskussionen mit Filmvorführungen zu den Themen »Pop und Poesie – die 1960er Jahre«, »Filmemacherinnen am LCB« und »Dokumentarfilme über Literatur« statt, die Sie als Stream im Kapitel ›Festival‹ ansehen können.

Zu allen Vorführungen

 

Publikation »Optische Literatur«

Erstmals wird in »Optische Literatur. Die Filmabteilung des Literarischen Colloquiums Berlin« (Hg. Frederik Lang, Jutta Müller-Tamm, 2023) die Geschichte des LCB als Filmproduktionsfirma in einem reich bebilderten Kaleidoskop vorgestellt: »Gemeinsam ist diesen Filmen ein schon von Anfang an nicht nur programmatischer, sondern auch praktizierter Autorenbegriff« (Wolfgang Ramsbott).

Frederik Lang, Jutta Müller-Tamm (Hg.): »Optische Literatur. Die Filmabteilung des Literarischen Colloquiums Berlin«. Band 12 der Reihe Filmblatt-Schriften von CineGraph Babelsberg, hg. von Brigitte Braun, Oliver Hanley, Heide Pennigsdorf, Anett Werner-Burgmann

 

Teilnehmende und Konzeption

Frederik Lang ist Filmhistoriker, Mitherausgeber von »Ufa international. Ein deutscher Filmkonzern mit globalen Ambitionen« (München, 2021), Autor von »Hartmut Bitomsky. Die Arbeit eines Kritikers mit Worten und Bildern« (Wien, 2020) sowie Kurator von »Optische Literatur. Die Filmabteilung des Literarischen Colloquiums Berlin« (2023) und »Mise en scène: Julien Duvivier« (gemeinsam mit Ralph Eue, 2023 im Kino Arsenal). Außerdem ist er Mitglied von CineGraph Babelsberg, Co-Kurator von »Wiederentdeckt« und Redakteur von »Filmblatt«.

Jürgen Jakob Becker ist stellvertretender Leiter des Literarischen Colloquiums Berlin und Geschäftsführer des Deutschen Übersetzerfonds. Er kümmert sich insbesondere um Förder- und Veranstaltungsprogramme für literarische Übersetzer∙innen. Er ist Mitherausgeber u. a. von »Zaitenklänge. Geschichten aus der Geschichte der Übersetzung«, Matthes & Seitz Berlin, 2018.

Jutta Müller-Tamm ist Initiatorin des Festivals, Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin, Principal Investigator Exzellenzcluster 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective«, Leiterin des dort angesiedelten Forschungsprojekts »Writing Berlin« und Vorsitzende des Vereins Literarisches Colloquium Berlin e.V.

Christian Bau ist Filmemacher und war u. a. in verschiedenen Funktionen an den LCB-Produktionen »Anfangszeiten« (1966), »Poesie der Großstadt« (1966), »Kuckucksjahre (1967), »Die Alexanderschlacht« (1968) und »Blinker« (1969) beteiligt.

Florian Fuchs war bis 2023 Research-Track Postdoc im EXC 2020 und arbeitete hier u.a. an einem Projekt über den »Theoriefilm« als eine visuelle Form schriftlicher Denkpraktiken. Sein Buch »Civic Storytelling: The Rise of Short Forms and the Agency of Literature« erschien im Mai 2023 bei Zone Books. Seit Frühjahr 2024 ist er Permanent Research Scholar im German Department der Princeton University.

Britta Hartmann ist Professorin für Filmwissenschaft und Audiovisuelle Medienkulturen an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Mitglied von CineGraph Babelsberg. Redakteurin der Zeitschrift Montage AV. Publikationen u. a. »Aller Anfang. Zur Initialphase des Spielfilms« (Marburg, 2009) und »Motive des Films. Ein kasuistischer Fischzug« (hg. mit Christine N. Brinckmann und Ludger Kaczmarek, Marburg, 2012).

Martin Koerber leitete von 2007 bis 2022 das Filmarchiv der Deutschen Kinemathek. Dort sind unter anderem die Filme des LCB archiviert, deren Restaurierung und Digitalisierung Koerber zuletzt vorantrieb. Gemeinsam mit Richard Kostelanetz drehte er 1984 den Film »Ein verlorenes Berlin«, produziert vom LCB.

Ingo Kratisch ist Filmemacher. An der LCB-Produktion »Cesare Pavese. Turin – Santo Stefano Belbo« (1984, Renate Sami, Petra Seeger) war er als Kameramann beteiligt. Als Regisseur drehte er gemeinsam mit Jutta Sartory die Filme »Logik des Gefühls« (1982) und »Diesseits und Jenseits« (1983) für das LCB.

Renate Sami ist Filmemacherin und drehte für das LCB die Filme »Die Schutzfolie« (1982) und »Cesare Pavese. Turin – Santo Stefano Belbo« (1984).

Michael Töteberg ist Filmpublizist und war Leiter der Agentur für Medienrechte beim Rowohlt Verlag. Autor von Büchern über Fritz Lang, R. W. Fassbinder, Tom Tykwer und Fatih Akin. Mitherausgeber u. a. von »Das Ufa-Buch« (Frankfurt am Main, 1992) und dem »Metzler Film Lexikon« (2. Aufl., Stuttgart, 2005).

Konzeption: Jürgen Jakob Becker, Frederik Lang, Jutta Müller-Tamm.

»Blinker«, 1969

Kuckucksjahre © LCB-Archiv

»Kuckucksjahre«, 1967

»Denkmalsforschung«, 1972

›Theater bewegen‹

›Theater bewegen: Zwischen Medien und Zeiten‹ erkundete Verflechtungen von Literatur und Theater sowohl in als auch mit der Zeit. Ausgangspunkt der Sektion war die Theatergastspiel-Reihe »Modernes Theater auf kleinen Bühnen«. Organisiert vom LCB, präsentierten im Winter 1964/65 jeden Mittwoch Gruppen aus Rom, London, Prag und New York in der Berliner Akademie der Künste ihre neuesten Inszenierungen, darunter das Living Theatre »The Brig« von Kenneth H. Brown. Alle Aufführungen wurden live im Fernsehen übertragen und von einer Ausstellung mit Theaterfotografien von Renate von Mangoldt begleitet. Dieses historische und intermediale Großereignis dokumentierten wir mit Archivmaterial in einer Festivalausstellung. Darüber hinaus beleuchtete der Theaterwissenschaftler Matthias Warstat in einem Vortrag die Öffnungsbewegungen der Berliner Theaterlandschaft seit den 1960er Jahren. Höhepunkt der Sektion – und großes Finale des Festivals – war die Aufführung von »La masa pegajosa que se proclama mundo« / »Die klebrige Masse, die sich Welt nennt«, einer eigens für das Festival entwickelte Inszenierung des mexikanisch-kolumbianischen Künstlerinnenduos Laura Uribe und Sabina Aldana in Zusammenarbeit mit dem deutschen Theaterautor Mazlum Nergiz. In einer anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Torsten Jost, diskutierten die Theaterkünstler∙innen mit Oliver Frljić, dem Co-Leiter des Maxim Gorki Theaters Berlin, wie Theater und Literatur im Zusammenspiel Zeiterfahrungen gestalten. Im Kapitel ›Festival‹ sind die Streams dieser Programmpunkte zu sehen.

Teilnehmende und Konzeption

Sabina Aldana, geboren 1987 in Kolumbien, ist Bühnendesignerin. Sie studierte Bildende Kunst in Buenos Aires und ging 2016 nach Mexiko-Stadt. Ihr Stück »COSTUMES TO AVOID DISAPPEARANCE« (2022), ist eine Bühneninstallation, die sich mit dem Verschwinden von Menschen in Mexiko auseinandersetzt. Gemeinsam mit Laura Uribe bildet sie das Künstler∙innenduo L.A.S. [Laboratorio de Artistas Sostenibles / Laboratory of Sustainable Artists].

Peter Dietze arbeitet für das TOLEDO-Programm des Deutschen Übersetzerfonds und das Literarische Colloquium Berlin. Am LCB ist er u. a. für das Web-Residenz-Projekt »Villa of One’s Own« sowie die Diskursreihe »GEGEN//ÜBER« zuständig. Gemeinsam mit Laura Ott leitet er dort das internationale Dramatiker∙innenlabor, eine international agierende Schreibwerkstatt zur Entwicklung dramatischer Texte.

Regine Ehleiter, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, war wissenschaftliche Koordinatorin des Festivals »Assemblage Berlin« und ist Postdoktorandin am Exzellenzcluster 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« sowie Kuratorin für zeitgenössische Kunst. Forschungsschwerpunkte: Transnationale Ausstellungsgeschichte, Konzeptualismus, künstlerische Schreib- und Publikationspraktiken. 2024 erschien ihre Dissertation „Ausstellen in Publikationen. Zum Wandel des Öffentlichwerdens von Kunst in den 1960er Jahren“ im Verlag Edition Metzel.

Oliver Frljić, geboren 1976 in Bosnien-Herzegowina, ist Regisseur, Autor, Schauspieler und Theoretiker. 2014 bis 2016 war er Intendant des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka. Aus Protest gegen die kroatische Kulturpolitik gab er im Frühjahr 2016 seinen Rücktritt bekannt. Seit der Spielzeit 2019/2020 ist er Hausregisseur am Maxim Gorki Theater. Im April 2022 startete er mit »DANTONS TOD / IPHIGENIE« eine Kriegstrilogie mit »MUTTER COURAGE UND IHRE KINDER« von Bertolt Brecht als zweitem Teil und einer Arbeit zu Texten von Heiner Müller als Abschluss. Seit der Spielzeit 22/23 ist Frljić Künstlerischer Co-Leiter.

Torsten Jost, Theaterwissenschaftler, ist Postdoktorand und Academic Coordinator am Exzellenzcluster 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective«. Forschungsschwerpunkte: Gertrude Stein Forschung, Verflechtungen von Theaterkulturen, Praktiken und Theorien des Zuschauens.

Mazlum Nergiz schreibt Prosa, Essays, Drehbücher und Theaterstücke. Sein Theaterstück »Coma« wurde 2022 am Schauspielhaus Wien uraufgeführt. Er erhielt das Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats und wohnte im Sommer 2023 als Hausgast im LCB.

Laura Ott ist Literaturvermittlerin am Literarischen Colloquium Berlin. Sie betreut dort das Gästehaus, das Stipendiat∙innen aus aller Welt beherbergt. Gemeinsam mit Peter Dietze leitet sie das internationale Dramatiker∙innenlabor, eine international agierende Schreibwerkstatt zur Entwicklung dramatischer Texte.

Laura Uribe, geboren 1984, ist Autorin, Theaterregisseurin und Performerin. 2019 bis 2021 war sie Teilnehmerin des internationalen Dramatiker∙innenlabors »Out of Sight« am Literarischen Colloquium Berlin. Ihr während dieser Werkstatt entstandenes Stück »Campo«, das sich mit dem Verschwinden von Menschen in Mexiko befasst, wurde 2021 am Maxim Gorki Theater uraufgeführt. Gemeinsam mit Sabina Aldana bildet sie das Künstler∙innenduo L.A.S. [Laboratorio de Artistas Sostenibles / Laboratory of Sustainable Artists].

Matthias Warstat ist Professor für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin sowie gemeinsam mit Karin Gludovatz Moderator der Research Area 2 »Travelling Matters« des Exzellenzclusters 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective«. Seine Forschungsschwerpunkte sind Theater und Migration, Theatralität der Gesellschaft, Theatergeschichte der Moderne.

Konzeption: Peter Dietze, Regine Ehleiter, Florian Höllerer, Torsten Jost, Laura Ott, Matthias Warstat.

Theatrale Intervention von Sabina Aldana, Mazlum Nergiz und Laura Uribe

»Entanglements of Literature, Theatre, and Time«, Podiumsdiskussion mit Sabina Aldana, Oliver Frljić, Mazlum Nergiz und Laura Uribe, moderiert von Torsten Jost

Plakat »Modernes Theater auf kleinen Bühnen«

»Öffnungsbewegungen der Berliner Theaterlandschaft«, Vortrag von Matthias Warstat

›What Happened to the End of Books‹

Was prägt Literatur und Erzählen im digitalen Zeitalter? WHEB beschäftigte sich mit dem Spannungsfeld literarischer Digitalität. Fünf künstlerische Auseinandersetzungen spielten neue Modi literarischer Erfahrung und die Verschränkungen analoger und virtueller Sphären durch: Die Autorin Ann Cotten ging im Souterrain des LCB den Spuren digitalliterarischer Praxis am Beispiel der Annotation nach. Die KI-Fantasie eines »digital space« der Literatur wurde von der Künstlerin Julia Nakotte in eine begehbare Rauminstallation überführt. In Anti-Kollaboration mit dem Output generativer Textmaschinen entwickelte der Autor und Soziologe Juan S. Guse eine Erzählung. Die Künstlerin und Autorin Giuliana Kiersz entwarf in Zusammenarbeit mit CargoCult gemeinsam mit Besucher·innen in einem interventionistischen Workshop poetische Sprache als Territorium politischer Handlungsmacht. Schließlich legte in einer intermedialen Immersion die Lyrikerin und Musikerin Rike Scheffler zärtliche Topografien zukünftigen Erzählens und Werdens einer (post-)digitalen Welt aus. Auch diese Programmpunkte sind als Streams im Kapitel ›Festival‹ verfügbar.

Teilnehmende und Konzeption

Ann Cotten, Schriftstellerin und Übersetzerin, derzeit PhD-Projekt am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der FU Berlin, für das sie ein Junior Fellowship am IFK Wien erhielt, in dessen Rahmen sie ein halbes Jahr in Hawaii recherchierte. Im März 2023 erschien »Die Anleitungen der Vorfahren« (edition suhrkamp).

Thorsten Dönges, studierter Germanist und Historiker, kuratiert das Programm des Literarischen Colloquiums Berlin und leitet die Autor∙innenwerkstatt Prosa.

Sima Ehrentraut ist Mitarbeiter∙in der Wissenschaftlichen Koordination des Transferbereichs des Exzellenzcluster 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« und promoviert zur Ambivalenz ästhetischer Disruption im Kontext zeitgenössischer trans*Performance an der Universität Wien.

Giuliana Kiersz ist eine in Berlin lebende Dichterin, Dramatikerin und Künstlerin aus Buenos Aires. In ihrer Arbeit entwirft sie neue politische und soziale Horizonte, indem sie unsere Beziehung zur Sprache erforscht, hinterfragt und neu erfindet. Ihre Texte wurden übersetzt und veröffentlicht u. a. von Rara Avis Editorial, Libros del Rojas, Fondo Editorial ENSAD, INTeatro, Espejo Somos, Libros Drama und Editions Espaces 34.

Anna Luhn ist Literaturwissenschaftlerin und forscht am Exzellenzcluster 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« in transdisziplinären Formaten zu experimentellem Übersetzungsdenken und digitaler literarischer Praxis.

Julia Nakotte file = open(„./kurzbio.txt“, „rt“, encoding=“utf-8″)
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Juan S. Guse ist Soziologe und Autor. Seit 2018 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Hannover. Seine Bücher erscheinen bei S. Fischer.

Nina Tolksdorf ist Postdoktorandin und Associate Researcher am Exzellenzcluster 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective«, wo sie zu den Texten der Pantomime um 1900 und zu digitalen Literaturen forscht.

Konzeption: Thorsten Dönges, Sima Ehrentraut, Anna Luhn, Nina Tolksdorf.

»Das ist alles nur geklaut«, Einblick in die KI-Werkstatt mit Juan S. Guse

»Making a fire out of despair, poetry as a territory for political action«, Workshop mit Giuliana Kiersz in Kollaboration mit CargoCult

»Lava. Ritual« mit Rike Scheffler

»Lava. Ritual« mit Rike Scheffler

»Affektdarstellung im Leseprozess.
Eine Blütenlese des Liebhabernnnie Vandalismus an Bibliotheksbüchern«, Einführung in die Ausstellung »Artefakte Aktiven Lesens« von und mit Ann Cotten

Rauminstallation von Julia Nakotte

›Laute Literatur‹

Die Sektion befasste sich, besonders für das Jahr 1987 und seine Voraussetzungen, mit den unterschiedlichen Dimensionen einer Berliner ›lauten‹ Literatur, von medialen Dispositiven über Schallinvasionen bis zu Störpotentialen und Verstärkern, im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Gefragt wurde nach Obsessionen des Hörens und Abhörens, nach Klangwelten und Formen der Verlautbarung sowie nach Konstellationen der Literatur und ihrer Vermittlung in der geteilten Stadt. Während der Festivaltage fanden dazu mehrere Panels statt. In Panel 1, »Zeitzeugen im Gespräch«, schilderten der Autor Peter Böthig und der Musiker Jakob Ilja (Element of Crime) die Situation der Literatur und Musik Ende der 1980er Jahre in Berlin und diskutierten die Verbindung von Klang und Geschichte. Panel 2, »Blick zurück, 1987: Perspektive Berlin. Literatur in der geteilten Stadt«, bot ausgehend von prägnanten Thesen zu den literarischen Szenen der Stadt und zu den Bedingungen des Schreibens ein Gespräch mit der Autorin Katja Lange-Müller und den Literaturwissenschaftler·innen Johanna Bohley und Stephan Pabst, das »1987« in einen größeren Zusammenhang stellte.

Teilnehmende und Konzeption

Johanna Bohley ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistische Literaturwissenschaft der Universität Jena und forscht u.a. zur DDR-Literatur und zu medialen Dispositiven.

Peter Böthig ist Germanist, Publizist, Kurator und Leiter des Kurt Tucholsky-Literaturmuseums in Rheinsberg.

Thomas Geiger war von 1989 bis 2024 am LCB tägig. Er hat als Redakteur gearbeitet und war Mitherausgeber der Zeitschrift »Sprache im technischen Zeitalter«. Darüber hinaus war er einer der Programmkuratoren am Literarischen Colloquium Berlin.

Cornelia Geißler ist in Berlin geboren. Die Publizistin hat Schriftsetzerin gelernt und Journalismus in Leipzig und Moskau studiert, schreibt Rezensionen, Porträts und Interviews zu Literatur und Film.

Jakob Ilja ist Musiker und Filmkomponist. Er ist Gitarrist der Band »Element of Crime«, zu deren Gründungsmitgliedern er zählt.

Katja Lange-Müller ist Schriftstellerin und lebt in Berlin. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und dem Alfred-Döblin-Preis für ihre zweiteilige Erzählung »Verfrühte Tierliebe«. Zuletzt erschien die Publikation ihrer Frankfurter Poetikvorlesungen »Das Problem als Katalysator« (KiWi, 2018).

Katharina Mevissen ist Doktorandin der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der Freien Universität Berlin und forscht zu Hör- und Lesbarkeit mündlicher und performativer Literaturformen.

Cornelia Ortlieb ist Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin und forscht unter anderem zu Literarischer Mehrsprachigkeit und Übersetzung, zur Literaturgeschichte der Objekte und zur Materialität des Schreibens.

Stephan Pabst ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg und forscht u. a. zur Gegenwartsliteratur und zur ›Post-Ost-Moderne‹.

Ulrike Schneider ist Professorin für Romanische Philologie an der Freien Universität Berlin, forscht u. a. zur Gegenwartsliteratur und ist am Projekt »Writing Berlin« am Exzellenzcluster 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« beteiligt.

Konzeption: Thomas Geiger, Cornelia Ortlieb, Ulrike Schneider.

v.l.n.r.: Katja Lange-Müller, Johanna Bohley, Stephan Pabst

Hörstation im Erkerraum des LCB

Jakob Ilja

Ausstellung ›Laute Literatur‹

Ausstellung ›LCB-Editionen, 1968-89 – eine Re-Lektüre‹

In der Reihe »LCB-Editionen« veröffentlichte das Literarische Colloquium Berlin zwischen 1968 und 1989 knapp 100 Bände mit kürzeren Texten eines im Laufe der Jahre zunehmend internationalen Autor·innenkreises. Ab 1974 erfolgte die Herausgabe der Bände in Kooperation mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Um den Reihencharakter zum Ausdruck zu bringen, wurde auf jedem Umschlag ein Porträt der Autor·innen abgedruckt. Gestaltet wurde die Reihe 1968 von den Grafikern Sellmer & York in Zusammenarbeit mit der Fotografin Renate von Mangoldt.

Die Ausstellung »LCB-Editionen 1968-89 – eine Re-Lektüre« (15.6. – 30.10.23) widmete sich dieser für die Berliner Literaturszene der Nachkriegszeit prägenden Publikationsreihe und unterzog sie, aus Anlass des 60-jährigen Bestehens des LCB, einer Neubetrachtung. Sie ließ Fragen und Erkenntnisse des Exzellenzclusters »Temporal Communities« der Freien Universität Berlin und des dort angesiedelten Projekts »Writing Berlin« mit neuen Beiträgen zeitgenössischer Künstler·innen in Dialog treten. Ausgewählte Dokumente aus dem Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg, dem Archiv des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und dem Fotoarchiv von Renate von Mangoldt am LCB ergänzten die Präsentation.

Ausführliche Informationen zum Download

Künstler∙innen

Samuel Bich studierte Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, der Glasgow School of Art und der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Er leitet den Kunstraum oxfordberlin in Berlin-Wedding und betreibt den Verlag Yours sincerely. In seiner Praxis verhandelt Samuel Bich Strategien des Ausstellens und Publizierens an den Rändern von Institutionen und nimmt dabei Bezug auf Fragen der Geschichtsschreibung und Bildproduktion.

Dana Lorenz ist eine queere transdisziplinär arbeitende Künstler∙in. Innerhalb der künstlerischen Praxis befragt und forscht Dana, wie strukturell ausgeübte Repressionen auf queere und Frauen*Körper mit Arbeiter*innen-Klassenhintergrund im politischen, wie sozialen Kontext wirken und Widerständigkeiten ausgebildet werden. Dana hat an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig künstlerische Fotografie studiert und lebt und arbeitet in Berlin. Neben kollaborativen fotografischen Langzeitprojekten leitet sie seit 2016 die kuratorische Publikationsplattform Edizione Multicolore.

Renate von Mangoldt wurde am 15. Dezember 1940 in Berlin geboren. Von 1964 bis 2000 arbeitete sie als fest angestellte Fotografin im Literarischen Colloquium Berlin. In dieser Zeit fotografierte sie auf vielen literarischen Veranstaltungen im In- und Ausland und wurde zur bedeutendsten deutschen Autoren-Fotografin. Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen gehören: »Der weiße Hopfengarten« (1964), »Modernes Theater auf kleinen Bühnen« (1965), »Außerhalb der Saison« (1966), »Berlin – übern Damm und durch die Dörfer« (1977), »Berlin literarisch – 120 Autoren aus Ost und West« (1988), »Nachtrag zur S-Bahn« (2011), »Autoren-Fotografien 1964-2012« (2013) und »S-Bahn nach Arkadien – Das Literarische Colloquium Berlin« (2015). Im Juni 2024 erscheinen bei Steidl das Buch »Die Jahre – Doppelporträts« und die Publikation »Berlin Revisited« zu ihrer Ausstellung im Museum für Fotografie in Berlin.

Wong May, who uses the pseudonym Ittrium Coey for her work as a painter, was born in 1944 in Chungking, China. In 1972 she was a visiting writer at the Literarisches Colloquium Berlin and published the book Wannsee-Gedichte in the LCB-Editionen series (no. 37), with English translations by Nicholas Born. Dublin has been her home since 1978. For her most recent publication project, »In the Same Light: 200 Tang Poems for Our Century« (Carcanet Press, 2022), a set of translations of classical Chinese poets, she was honored with the Windham-Campbell Prize for Poetry. Wong May paints under the name Ittrium Coey; her works have been shown in Grenoble (»Dead Woman Singing«, 2004) and Dublin (»Teaching Simone Weil to eat Pineapple«, 2007).

John McDowall is an artist and researcher whose work is principally in the medium of the book. The subject and locus of this aspect of his practice is the bibliographic in that it is concerned with the associative and physical properties of the book, investigating the nature of the temporality of self-reflexive dynamics as an underlying characteristic of its assimilation, work that often has its genesis in, and incorporates instances of literary fiction. Artists’ books are also the focus of diverse curatorial and commissioning projects, and are a central research topic. He is a Visiting Fellow at the School of Fine Art, History of Art and Cultural Studies, University of Leeds, and is joint coordinator, with Chris Taylor, of PAGES, a programme of artists’ book focused initiatives.

Elfi Seidel studierte bildende Kunst an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam sowie Künstlerische Forschung an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Den Haag. Ihre künstlerische Praxis umkreist die wechselhaften Bedeutungen und Bedeutungslosigkeiten von geschriebener und gesprochener Sprache. In Künstlerbüchern, Klanginstallationen und Bildeditionen erforscht sie die eigentümliche Schönheit, die Schrift und Klang jenseits von semantischer Klarheit entfalten können. Dabei geht es ihr um das Schaffen von Räumen der poetischen Mehrdeutigkeit und um das Hervorheben des Mystischen innerhalb des sprachlich Vertrauten. Ihre Arbeiten werden international gezeigt und befinden sich in zahlreichen Sammlungen.

Sophie Thun (*1985) arbeitet vor allem mit Techniken der analogen Fotografie, ihren Räumen, Prozessen sowie Produktions- und Ausstellungsbedingungen. Aufgewachsen in Warschau, lebt sie seit 2010 in Wien. Ihre Arbeiten befinden sich in den ständigen Sammlungen des Kunsthauses Bregenz, des Museums der Moderne Salzburg, des Landesmuseums Oberösterreich Linz, des Lentos Linz, des SMART Museum Chicago, der DZ Bank Kunstsammlung Frankfurt und der Sammlung Verbund, Wien.

Kuratorin: Regine Ehleiter
Ausstellungsarchitektur: Till Gathmann unter Mitarbeit von Peter Dietze

Ausstellung: »LCB-Editionen, 1968-89 – eine Re-Lektüre«

Samuel Bich: »György Konrád, Gesicht und Maske (1978/1992/2023)«

Dana Lorenz: »LCB-Edition: 101«

Elfi Seidel: »Gesicht und Maske«

Renate von Mangoldt: »Idee des Sitzens – Zweiter Blick«

John McDowall: »All the readers«, 2023

›VOOO – Villa Of One’s Own‹

Damals noch ein Blick in die LCB-Zukunft, heute schon Realität: Am 31. August 2023 wurde www.vooo.space, die Villa of One’s Own eröffnet, ein neuer digitaler Werkstattraum für Gäste im Haus und im Netz, für Übersetzer·innen und Autor·innen aus aller Welt. VOOO bietet Platz für kollaborative Recherchen, gemeinsame Arbeiten, sozialen Austausch und Präsentationen – ob als Materialtisch, Küchengespräch, mit dem „Woka“ in der Workadventure-Welt oder im Livestream. VOOO ist Punktwolke und Labor, transformierender Geist und das digitale Herz des Hauses.

Zum Auftakt eröffnete die Villa ein virtuelles Atelier zum Thema Kannibalismus: Die brasilianische Avantgarde der 20er Jahre ist in vielerlei Hinsicht geprägt von Oswald de Andrades »Anthropophagem Manifest« (1928). Es wurde zum Ausgangspunkt zahlreicher Reflexionen über dekoloniale Kulturtechniken, kulturelle Einverleibungspraxis, Hybridität und ethisches Übersetzen. Mehrere Monate lang, parallel zum Prozess der Programmierung, hat eine Gruppe von Übersetzer·innen und Autor·innen sich in diesem Themenfeld bewegt: Philipp Albers, Daniela Dröscher, Maximilian Gilleßen, Simone Homem de Mello, Aurélie Maurin, Mehdi Moradpour, Lena Müller, Oliver Precht und Senthuran Varatharajah. Die Festivalbeiträge können Sie hier als Stream ansehen.

Senthuran Varatharajah

»Nehmt und esst. Dies ist mein Leib«, Senthuran Varatharajah liest

»TUPI OR NOT TUPI«, Auftakt der TOLEDO TALKS: Materialgespräch mit Jan Brokof, Ricardo Domeneck und Oliver Precht

Programmüberblick

15. Juni 2023

18 h Eröffnung

Begrüßung: Monika Grütters, LCB-Kuratorium
Einführung: Jutta Müller-Tamm, Freie Universität Berlin/EXC 2020 Temporal Communities
Eröffnung des Abendprogramms: Florian Höllerer, LCB
»Eine neue Kultur«, Rede von Aras Ören, vorgetragen von Jörg Sundermeier
Silvia Fehrmann, Leiterin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, im Gespräch mit Don Mee Choi, Dichterin und ehemalige Fellow des DAAD, über die Bedeutung internationaler Residenzen sowie über die »Wannsee-Gedichte« von Wong May
Regine Ehleiter, FU Berlin/EXC TC: Einführung in die Ausstellung »LCB-Editionen, 1968–89 – eine Re-Lektüre«

20.30 h Programm-Assemblage

»Das ist alles nur geklaut«, Juan S. Guse
»Nehmt und esst. Dies ist mein Leib«, Senthuran Varatharajah
»TUPI OR NOT TUPI«, TOLEDO TALKS: Materialgespräch mit Jan Brokof, Ricardo Domeneck, Aurélie Maurin und Oliver Precht

22.22 h Einführung in die Ausstellung »Artefakte Aktiven Lesens«

»Affektdarstellung im Leseprozess. Eine Blütenlese des Liebhabernnnie Vandalismus an Bibliotheksbüchern«
von und mit Ann Cotten

16. Juni 2023

14 h »Frühzeit und Experimente in den 1960er Jahren«, Filmvorführungen »In-Side-Out« (George Moorse, 16 Min.) und »Anfangszeiten« (Wolfgang Ramsbott, Christian Bau u.a., 15 Min.); anschließend Gespräch mit Christian Bau und Michael Töteberg

15 h
 »Making a fire out of despair, poetry as a territory for political action«, Workshop mit Giuliana Kiersz in Kollaboration mit CargoCult

16 h
»Zeitzeugen im Gespräch«
»Mixtapes. Originaltöne aus der Prenzlauer Berg-Szene«: Peter Böthig im Gespräch mit Thomas Geiger
»Historische Klangwelten in akustischen Medien«: Jakob Ilja im Gespräch mit Katharina Mevissen und Cornelia Ortlieb

17.30 h
»Blick zurück, 1987: Perspektive Berlin. Literatur in der geteilten Stadt«, Johanna Bohley, Katja Lange-Müller und Stephan Pabst, moderiert von Cornelia Geißler und Ulrike Schneider

19 h
»Lava. Ritual«, Rike Scheffler

19.30 h
»Self-portrait«, Materialgespräch mit Sabina Aldana und Laura Uribe

20 h
»Filmemacherinnen am LCB in den 1980er Jahren«, Filmvorführung: »Karola Bloch – Dann nimmt die Frau die Geschicke in die Hand« (Helga Reidemeister, 45 Minuten), Gespräch mit Britta Hartmann und Martin Koerber

17. Juni 2023

12 h »Dokumentar- und Essayfilme zu Literatur«, Filmvorführung »Cesare Pavese« (Renate Sami, Petra Seeger, K: Ingo Kratisch, 60 Min.), Gespräch mit Florian Fuchs, Ingo Kratisch und Renate Sami

15 h »Making a fire out of despair, poetry as a territory for political action«, Workshop mit Giuliana Kiersz in Kollaboration mit CargoCult

17 h Kurzführung durch die Ausstellung »LCB-Editionen, 1968-89 – eine Re-Lektüre« durch Regine Ehleiter

18 h »Öffnungsbewegungen der Berliner Theaterlandschaft«, Matthias Warstat

19 h »La masa pegajosa que se proclama mundo« / »Die klebrige Masse, die sich Welt nennt«, Theatrale Intervention von Sabina Aldana, Mazlum Nergiz und Laura Uribe

20 h »Entanglements of Literature, Theatre, and Time«, Podiumsdiskussion mit Sabina Aldana, Oliver Frljić, Mazlum Nergiz und Laura Uribe, Moderation: Torsten Jost

Programmflyer

Die Festival-Programmpunkte im Stream

In diesem Kapitel finden Sie alle verfügbaren Videoaufzeichnungen der Festival-Programmpunkte in chronologischer Reihenfolge.

Tag 1 ∙ 15. Juni 2023


Einführung
Jutta Müller-Tamm, Freie Universität Berlin/EXC 2020 Temporal Communities

»Eine neue Kultur«
Rede von Aras Ören, vorgetragen von Jörg Sundermeier


Silvia Fehrmann, Leiterin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, im Gespräch mit Don Mee Choi, Dichterin und ehemalige Fellow des DAAD, über die Bedeutung internationaler Residenzen sowie über die »Wannsee-Gedichte« von Wong May


Regine Ehleiter, FU Berlin/EXC TC: Einführung in die Ausstellung »LCB-Editionen, 1968–89 – eine Re-Lektüre«


»Das ist alles nur geklaut«
Einblick in die KI-Werkstatt mit Juan S. Guse


»Nehmt und esst. Dies ist mein Leib«
Senthuran Varatharajah liest aus dem Roman »Rot (Hunger)« und seinem VOOO-Beitrag


»TUPI OR NOT TUPI«, TOLEDO TALKS
Materialgespräch mit Jan Brokof, Ricardo Domeneck, Aurélie Maurin und Oliver Precht


Einführung in die Ausstellung »Artefakte Aktiven Lesens«: »Affektdarstellung im Leseprozess. Eine Blütenlese des Liebhabernnnie Vandalismus an Bibliotheksbüchern« von und mit Ann Cotten

Monika Grütters

v.l.n.r.: Jörg Sundermeier, Aras Ören

Silvia Fehrmann

Tag 2 ∙ 16. Juni 2023


»Frühzeit und Experimente in den 1960er Jahren«
Filmvorführungen »In-Side-Out« (George Moorse, 16 Min.) und »Anfangszeiten« (Wolfgang Ramsbott, Christian Bau u.a., 15 Min.); anschließend Gespräch mit Christian Bau und Michael Töteberg


»Mixtapes. Originaltöne aus der Prenzlauer Berg-Szene«
Peter Böthig im Gespräch mit Thomas Geiger


»Blick zurück, 1987: Perspektive Berlin. Literatur in der geteilten Stadt«
Podiumsgespräch mit Johanna Bohley, Katja Lange-Müller und Stephan Pabst, moderiert von Cornelia Geißler und Ulrike Schneider


»Self-portrait«
Materialgespräch mit Laura Uribe


»Filmemacherinnen am LCB in den 1980er Jahren«
Filmvorführung: »Karola Bloch – Dann nimmt die Frau die Geschicke in die Hand« (Helga Reidemeister, 45 Minuten), Gespräch mit Britta Hartmann und Martin Koerber

Filmvorführung »Anfangszeiten«

Stephan Pabst

Laura Uribe

Tag 3 ∙ 17. Juni 2023


»Dokumentar- und Essayfilme zu Literatur«
Filmvorführung »Cesare Pavese« (Renate Sami, Petra Seeger, K: Ingo Kratisch, 60 Min.), Gespräch mit Florian Fuchs, Ingo Kratisch und Renate Sami


»Öffnungsbewegungen der Berliner Theaterlandschaft«
Vortrag von Matthias Warstat


»La masa pegajosa que se proclama mundo« / »Die klebrige Masse, die sich Welt nennt«
Theatrale Intervention von Sabina Aldana, Mazlum Nergiz und Laura Uribe


»Entanglements of Literature, Theatre, and Time«
Podiumsdiskussion mit Sabina Aldana, Oliver Frljić, Mazlum Nergiz und Laura Uribe, Moderation: Torsten Jost.

Renate Sami

Florian Fuchs

Theatrale Intervention von Sabina Aldana, Mazlum Nergiz und Laura Uribe

Presse

Eröffnungsrede von Aras Ören

»Eine neue Kultur«
publiziert in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung,
6. August 2024

Aras Ören bei der Eröffnung des Festivals

»Assemblage Berlin. 60 Jahre Literatur intermedial« ist eine Kooperation zwischen dem Literarischen Colloquium Berlin und dem Exzellenzcluster »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« der Freien Universität Berlin.

Idee und Projektverantwortliche seitens der FU: Jutta Müller-Tamm
Wissenschaftliche Koordination und kuratorische Betreuung der Festivalausstellungen: Regine Ehleiter

Projekt-Grafik: Till Gathmann
Fotografische Dokumentation: Tobias Bohm
Filmaufnahmen: Lukas Friedrich
Digital Essay: LCB
Filmstills © LCB-Archiv

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