Studio LCB: Lutz Seiler mit »Stern 111«
19. Februar 2020
Literarisches Colloquium Berlin
Im Gespräch mit: Judith Schalansky und Jan Wiele
Moderation:Maike Albath
Programmtext
„Drahtwort” lautet die erste Kapitelüberschrift von Lutz Seilers neuem Roman »Stern 111« vielversprechend, und tatsächlich hat dieser Roman einiges mit Technik zu tun. Auch der Buchtitel, »Stern 111«, ist nichts anderes als die Gerätebezeichnung eines DDR-Kofferradios aus den 1960er Jahren. Die überschaubaren Verhältnisse lösen sich nach dem Mauerfall komplett auf, denn die Kleinfamilie des Haupthelden Carl entwickelt überraschende Fliehkräfte. Seine Eltern streifen nur zwei Tage nach dem 9. November 1989 ihr altes Leben ab und verlassen das Land, um einem lang gehegten Geheimnis auf die Spur zu kommen. Carl schlingert durch das Nachwende-Berlin und gehört schon bald zu einer Gruppe, die das undefinierte Terrain des Ostens auf ihre Weise zu beherrschen versucht. Lutz Seiler, 1963 im thüringischen Gera geboren, legt mit »Stern 111« (Suhrkamp Verlag) seinen zweiten Roman vor. Nach Gedichtbänden, Erzählungen und Essays hatte er 2014 den mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Hiddensee-Roman »Kruso« veröffentlicht. Über die deutsch-deutschen Umbrüche diskutiert Lutz Seiler im Studio LCB mit der Schriftstellerin Judith Schalansky und dem Literaturkritiker und Feuilletonredakteur der FAZ, Jan Wiele.
Weiterführende Informationen
Zwischen dem Autor Lutz Seiler, der Moderatorin Maike Albath und den Gästen Judith Schalansky und Jan Wiele entspinnt sich an diesem Studio-LCB-Abend eine angeregte Diskussion über Seilers neues Buch „Stern 111". Dabei hangeln sie sich an den Dingen und Tieren im Roman entlang: Werkbank, Akkordeon, Hühner, Asseln und Co. spielen nämlich für die Protagonisten, aber auch für die Handlung und zugrundeliegende Erzähltechnik von „Stern 111“ eine wesentliche Rolle. Zudem erfährt das Publikum, welche berühmten Figuren aus anderen Romanen Seilers Eingang in das Buch finden und warum David Hasselhoff einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung des Buches ausübte. Dazu liest Seiler zwei längere Auszüge aus seinem Roman.
